Vor der Oberbürgermeister-Stichwahl in Köln kommt es zu erheblichen Problemen bei der Direktwahl. Ein unerwartet hoher Andrang, insbesondere durch Personen, die bereits Briefwahlunterlagen beantragt hatten, führte am Freitag zu langen Warteschlangen und technischen Störungen an mehreren Standorten. Die Stadtverwaltung hat reagiert und gibt wichtige Hinweise für alle Wählerinnen und Wähler.
Das Wichtigste in Kürze
- An den Direktwahlstellen für die Kölner OB-Stichwahl gibt es aktuell lange Wartezeiten.
- Hauptgrund ist der hohe Andrang von Personen, die bereits Briefwahlunterlagen beantragt haben.
- Die Stadt Köln bittet Wähler, die Briefwahl beantragt haben, auf die Zustellung ihrer Unterlagen zu warten.
- Die Stichwahl zwischen Berivan Aymaz (Grüne) und Torsten Burmester (SPD) findet am 28. September 2025 statt.
Hoher Andrang sorgt für Engpässe
Wenige Tage vor der entscheidenden Stichwahl für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin ist die Nachfrage nach der Direktwahl unerwartet hoch. Die Stadt Köln meldete am Freitag, dem 19. September 2025, dass es an mehreren Direktwahlstandorten zu erheblichen Verzögerungen kommt. Bürgerinnen und Bürger mussten teils lange in der Schlange stehen, um ihre Stimme abzugeben.
Neben den langen Wartezeiten wurden auch vereinzelte Softwareprobleme gemeldet. Diese technischen Schwierigkeiten trugen zusätzlich zu den Verzögerungen bei und sorgten für Unmut bei den Wartenden. Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind vor Ort, um die Situation zu moderieren und die Wählerinnen und Wähler über alternative Möglichkeiten in der kommenden Woche zu informieren.
Stadtverwaltung erklärt die Ursachen
In einer offiziellen Mitteilung erklärte die Stadt Köln die Gründe für die unerwarteten Probleme. Demnach ist der hohe Andrang hauptsächlich auf Personen zurückzuführen, die bereits Briefwahlunterlagen für die Stichwahl beantragt hatten, aber dennoch versuchten, direkt vor Ort zu wählen. Dies führte zu einem komplizierten Abgleichprozess, der das System verlangsamte.
Direktwahl vs. Briefwahl
Die Direktwahl ermöglicht es, die Stimme vor dem eigentlichen Wahltag in einem Wahlamt persönlich abzugeben. Die Briefwahl hingegen erlaubt die Stimmabgabe von zu Hause aus. Wer Briefwahl beantragt, wird im Wählerverzeichnis entsprechend vermerkt, um eine doppelte Stimmabgabe zu verhindern. Ein Erscheinen an einer Direktwahlstelle ist dann nicht mehr vorgesehen, es sei denn, man gibt dort seinen ausgefüllten Briefwahlumschlag ab.
Die Verwaltung betonte, dass eine Teilnahme an der Direktwahl grundsätzlich nur für Personen vorgesehen ist, die keinen Antrag auf Briefwahl gestellt haben. Das System muss bei jedem Wähler prüfen, ob bereits Briefwahlunterlagen versandt wurden, was bei einem hohen Aufkommen zu Engpässen führt.
Wichtige Anweisungen für Briefwähler
Die Stadt richtet einen dringenden Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, die bereits die Briefwahl beantragt haben. Diese Personengruppe wird gebeten, nicht zu den Direktwahlstellen zu gehen, um dort zu wählen. Stattdessen sollen sie die Zustellung ihrer Wahlunterlagen per Post abwarten.
„Personen, die die Briefwahl beantragt haben, werden daher dringend gebeten, deren Zustellung bis einschließlich Mittwoch (24. September) abzuwarten“, so die offizielle Mitteilung der Stadt.
Die Produktion der Briefwahlunterlagen für die Stichwahl laufe wie geplant seit Freitag. Die Zustellung der Dokumente beginnt laut Stadtverwaltung ab Samstag, dem 20. September. Es wird um Geduld gebeten, da die Postzustellung einige Tage in Anspruch nehmen kann.
Fristen und Daten im Überblick
- Beginn der Zustellung der Briefwahlunterlagen: Samstag, 20. September 2025
- Empfohlene Wartezeit für Briefwähler: bis Mittwoch, 24. September 2025
- Tag der Stichwahl: Sonntag, 28. September 2025
Die Stichwahl am 28. September
Am Sonntag, dem 28. September 2025, wird in Köln entschieden, wer die Nachfolge an der Spitze der Stadtverwaltung antritt. In der Stichwahl stehen sich zwei Kandidaten gegenüber, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten, jedoch keine absolute Mehrheit erreichten.
Die Kandidaten im Überblick
Die Kölnerinnen und Kölner haben die Wahl zwischen Berivan Aymaz von den Grünen und Torsten Burmester von der SPD. Beide haben in den letzten Wochen intensiv um die Gunst der Wähler geworben und repräsentieren unterschiedliche politische Visionen für die Zukunft der Stadt.
Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl wird mit Spannung erwartet. Die aktuellen Probleme bei der Direktwahl könnten ein Indikator für ein hohes Interesse der Bürgerinnen und Bürger am Wahlausgang sein.
So können Sie jetzt noch wählen
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt es weiterhin klare Wege zur Stimmabgabe. Die Stadtverwaltung hat die folgenden Optionen und Regeln kommuniziert, um einen reibungslosen Ablauf in den kommenden Tagen zu gewährleisten.
- Wähler ohne Briefwahlantrag: Wenn Sie keine Briefwahlunterlagen beantragt haben, können Sie weiterhin eine der Direktwahlstellen aufsuchen. Es wird jedoch empfohlen, Stoßzeiten zu meiden und sich auf mögliche Wartezeiten einzustellen.
- Wähler mit beantragter Briefwahl: Warten Sie bitte auf Ihre Unterlagen. Füllen Sie diese zu Hause aus. Anschließend haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können den roten Wahlbrief per Post zurücksenden (rechtzeitig abschicken!) oder ihn persönlich in die Urne an einem Direktwahlschalter einwerfen. Dies entlastet das System vor Ort erheblich.
- Wahl am Wahltag: Selbstverständlich steht allen Wahlberechtigten, die nicht per Direkt- oder Briefwahl abgestimmt haben, am 28. September der Gang ins Wahllokal offen.
Die Stadt versichert, dass alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass jede gültige Stimme gezählt wird. Die Probleme vom Freitag sollen als Weckruf dienen, die verbleibenden Tage bis zur Wahl optimal zu nutzen und die bestehenden Prozesse zu befolgen.




