Die Kölner Innenstadt bereitet sich auf einen Tag mit erheblichen Verkehrsstörungen vor. Am kommenden Samstag, dem 20. September 2025, sind zwei große Demonstrationen mit gegensätzlichen Positionen zum Thema Schwangerschaftsabbruch angemeldet. Die Polizei rechnet mit Tausenden Teilnehmern und wird mit einem starken Aufgebot vor Ort sein, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Demonstrationen zum Thema Abtreibung finden am Samstag, 20. September, in Köln statt.
- Insgesamt werden rund 6.000 Teilnehmer erwartet (5.000 beim „Marsch für das Leben“, 1.000 bei der „Pro Choice“-Gegendemo).
- Die Polizei warnt vor ganztägigen Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt, auch im öffentlichen Nahverkehr.
- Ein großes Polizeiaufgebot soll die Versammlungsfreiheit sichern und Auseinandersetzungen verhindern.
Zwei Lager treffen am Neumarkt aufeinander
Der zentrale Veranstaltungsort für beide Versammlungen ist der Neumarkt. Von hier aus startet der „Marsch für das Leben“, eine Demonstration von Abtreibungsgegnern. Für diese Veranstaltung sind laut Polizeiangaben 5.000 Teilnehmer gemeldet.
Der Aufzug ist für den Zeitraum zwischen 12:45 Uhr und 16:45 Uhr geplant. Die Route führt vom Neumarkt durch verschiedene Straßen der Kölner Innenstadt und endet wieder am Ausgangspunkt mit einer Abschlusskundgebung.
Gegenprotest unter dem Motto „Pro Choice“
Direkt als Reaktion auf den „Marsch für das Leben“ wurde eine Gegenkundgebung unter dem Motto „Pro Choice“ angemeldet. Die Organisatoren dieser Versammlung, die sich für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch einsetzen, erwarten rund 1.000 Teilnehmer.
Auch diese Kundgebung wird auf dem Neumarkt stattfinden, was eine räumliche Nähe der beiden gegensätzlichen Gruppen bedeutet. Die Polizei steht vor der Herausforderung, beide Lager voneinander getrennt zu halten.
Hintergrund: Versammlungsfreiheit in Deutschland
Das Recht, sich friedlich und ohne Waffen zu versammeln, ist im Artikel 8 des deutschen Grundgesetzes verankert. Es ist ein zentrales Grundrecht, das es Bürgern ermöglicht, ihre Meinung öffentlich zu äußern. Die Aufgabe der Polizei ist es, die Ausübung dieses Rechts für alle angemeldeten Versammlungen zu schützen, auch wenn diese gegensätzliche Meinungen vertreten.
Erhebliche Auswirkungen auf den Stadtverkehr
Die Kölner Polizei warnt die Bevölkerung und Besucher der Stadt eindringlich vor massiven Beeinträchtigungen im gesamten Innenstadtbereich. Aufgrund der geplanten Demonstrationsroute und der hohen Teilnehmerzahl müssen Straßen und Kreuzungen fortlaufend und teilweise kurzfristig gesperrt werden.
Diese Sperrungen werden voraussichtlich den ganzen Samstag über andauern und nicht nur den Individualverkehr betreffen. Auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird von den Maßnahmen betroffen sein. Es ist mit Umleitungen und Verspätungen bei Bussen und Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) zu rechnen.
Geplante Eckdaten der Demonstrationen
- Datum: Samstag, 20. September 2025
- Hauptveranstaltung: „Marsch für das Leben“
- Zeitraum: 12:45 Uhr – 16:45 Uhr
- Start und Ziel: Neumarkt, Köln
- Erwartete Teilnehmer: 5.000
- Gegenkundgebung: „Pro Choice“
- Ort: Neumarkt, Köln
- Erwartete Teilnehmer: 1.000
Empfehlungen für Anwohner und Besucher
Die Polizei rät ortskundigen Autofahrern, den Bereich um den Neumarkt und die angrenzenden Innenstadtstraßen am Samstag weiträumig zu umfahren. Besuchern wird empfohlen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen und sich vor Fahrtantritt über mögliche Störungen zu informieren.
Nach aktuellem Planungsstand sind die Rheinbrücken von den Sperrungen nicht direkt betroffen. Dennoch kann es durch Ausweichverkehr auch auf den Zufahrtswegen zu den Brücken zu erhöhtem Verkehrsaufkommen kommen.
Polizei kündigt konsequentes Vorgehen an
Die Kölner Polizei wird mit starken Kräften im Einsatz sein, um einen friedlichen Verlauf beider Demonstrationen zu gewährleisten. Ein Hauptziel ist es, direkte Konfrontationen zwischen den beiden gegnerischen Lagern zu verhindern und die Sicherheit aller Teilnehmenden zu schützen.
In einer offiziellen Mitteilung machte die Behörde deutlich, dass sie nicht zögern wird, gegen Störer vorzugehen. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit dürfe nicht für Straftaten missbraucht werden.
„Konsequent werden die Beamtinnen und Beamten gegen Störer vorgehen, die versuchen, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit für die Ausübung von Straftaten zu missbrauchen“, so die Ankündigung der Polizei Köln.
Diese klare Ansage richtet sich an potenzielle gewaltbereite Personen auf beiden Seiten. Die Polizei will sicherstellen, dass die angemeldeten Versammlungen wie geplant stattfinden können, ohne durch gewaltsame Aktionen gestört zu werden.
Informationen über soziale Medien
Um die Öffentlichkeit zeitnah über die aktuelle Lage, Straßensperrungen und besondere Vorkommnisse zu informieren, wird die Polizei Köln ihre offiziellen Kanäle auf den Plattformen Facebook und X (ehemals Twitter) nutzen. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, diese Kanäle für aktuelle Updates zu verfolgen.