In Köln wurde der Herkulestunnel in der Nacht zum Montag in Fahrtrichtung stadtauswärts gesperrt, nachdem sich Betonteile von der Decke gelöst hatten. Die Sperrung führt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Stadt Köln hat umgehend mit der Schadensanalyse und den Reparaturarbeiten begonnen, um die Verkehrssicherheit wiederherzustellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Sperrung betrifft die östliche Tunnelröhre in Richtung der Autobahn A57.
- Grund ist ein etwa ein Quadratmeter großes Betonstück, das von der Decke fiel.
- Die Reparaturarbeiten sollen bis zum morgendlichen Berufsverkehr abgeschlossen sein.
- Laut Stadtverwaltung ist die grundsätzliche Stabilität des Tunnels nicht beeinträchtigt.
- Eine umfassende Sanierung des über 40 Jahre alten Bauwerks ist für 2028 geplant.
Betonabsturz löst nächtliche Sperrung aus
In der Nacht zum Montag, dem 15. September 2025, wurde die Kölner Polizei gegen 2:15 Uhr alarmiert. Der Grund: Im Herkulestunnel hatten sich Teile der Deckenverkleidung gelöst und waren auf die Fahrbahn gefallen. Die Polizei richtete daraufhin umgehend eine Vollsperrung der betroffenen Tunnelröhre in Fahrtrichtung stadtauswärts (A57) ein.
Nach Angaben der Stadt Köln handelte es sich um ein etwa ein Quadratmeter großes Betonstück. Glücklicherweise wurde bei dem Vorfall niemand verletzt, da zum Zeitpunkt des Geschehens wenig Verkehr herrschte. Der Tunnel ist eine zentrale Verkehrsachse und die Verlängerung der A57 in die Kölner Innenstadt.
Hintergrund: Der Herkulestunnel
Der Straßentunnel Herkulesstraße wurde vor über 40 Jahren erbaut und ist ein wichtiger Bestandteil der Kölner Verkehrsinfrastruktur. Er verbindet die Innere Kanalstraße mit der Autobahn 57. Der Putz, der sich nun gelöst hat, wurde ursprünglich aus Lärmschutzgründen an der Decke angebracht.
Bauwerksprüfung deckt weitere Gefahren auf
Unmittelbar nach der Sperrung begannen Experten der städtischen Bauwerksprüfung mit der Untersuchung des Schadens. Die Analyse ergab, dass der Vorfall kein Einzelfall war. Die Fachleute stellten fest, „dass der aus Lärmschutzgründen aufgebrachte Putz mehrere Hohlstellen aufweist und somit eine akute Verkehrsgefährdung besteht“, wie die Stadt in einer Mitteilung erklärte.
Aufgrund dieser Diagnose wurde entschieden, den Betonputz an mehreren Stellen großflächig zu entfernen. Diese Arbeiten sind notwendig, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Als mögliche Ursache für die Lockerung des Putzes wird eindringende Feuchtigkeit vermutet. Die Stadt betont jedoch, dass es sich um oberflächliche Schäden handelt, die keinen Einfluss auf die Standsicherheit des gesamten Bauwerks haben.
Verkehrschaos und Reparaturplan
Die Sperrung der vielbefahrenen Strecke führte am Montagmorgen zu erheblichen Verkehrsproblemen. Insbesondere auf der Inneren Kanalstraße und der Subbelrather Straße bildeten sich lange Staus, die den morgendlichen Berufsverkehr stark beeinträchtigten. Autofahrer mussten auf alternative Routen ausweichen.
Arbeiten dauern bis in die Nacht
Die Stadt Köln teilte mit, dass die östliche Tunnelröhre voraussichtlich die ganze Nacht vom 15. auf den 16. September 2025 gesperrt bleiben muss. Ziel ist es, die Reparaturarbeiten so abzuschließen, dass der Tunnel mit Beginn des Berufsverkehrs am Dienstagmorgen wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.
Zustand der Gegenrichtung
Die Tunnelröhre in Fahrtrichtung stadteinwärts bleibt weiterhin befahrbar. Auch hier wurde eine Überprüfung durchgeführt. Akute Schadstellen wurden laut Stadtverwaltung sofort behoben. In den kommenden Nächten sind weitere Arbeiten geplant, bei denen auch hier im Rahmen von mehrstündigen Tunnelsperrungen der Putz im Einfahrbereich entfernt werden soll.
Langfristige Sanierung bereits in Planung
Der aktuelle Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit einer grundlegenden Modernisierung des Tunnels. Die Stadt Köln hat bereits eine Gesamtinstandsetzung für das über 40 Jahre alte Bauwerk in die Wege geleitet. Diese umfassende Sanierung ist derzeit für das Jahr 2028 vorgesehen.
„Eine Analyse des Bauwerkszustandes sowie die Planung der Arbeiten stehen aber noch bevor“, so die Stadt Köln in ihrer offiziellen Mitteilung. Zum Projekt gehört auch der Neubau eines zugehörigen Betriebsgebäudes.
Vor der eigentlichen Tunnelsanierung steht ein weiteres Bauprojekt an. Im Jahr 2027 ist der Ersatzbau der Brücke Liebigstraße geplant, die sich im Bereich des Tunnels befindet. Diese Maßnahmen sind Teil eines langfristigen Plans zur Sicherung und Modernisierung der wichtigen Kölner Verkehrsinfrastruktur.