Die KölnBäder haben die zweite Phase ihrer Präventionskampagne „Ich sag’s!“ gestartet, um Kinder und Jugendliche besser vor sexuellen Übergriffen in Schwimmbädern zu schützen. Im Rahmen der erweiterten Initiative wurden 90.000 Flyer an Kölner Schulen verteilt, um das Bewusstsein zu schärfen und Betroffenen Mut zu machen, sich zu melden.
Die Kampagne zielt darauf ab, eine Kultur des Hinsehens und der Unterstützung zu etablieren. Neben der direkten Ansprache von Schülern wurden auch die Mitarbeiter der Bäder intensiv geschult, um in Verdachtsfällen richtig reagieren zu können. Ein breites Bündnis aus städtischen und zivilgesellschaftlichen Organisationen unterstützt das Projekt.
Wichtige Punkte
- Die Präventionskampagne „Ich sag’s!“ der KölnBäder geht in die zweite Runde.
- 90.000 Informationsflyer wurden gezielt an Kölner Schulen verteilt.
- Mitarbeiter der Schwimmbäder erhalten spezielle Schulungen, um auf Grenzverletzungen reagieren zu können.
- Die Kampagne soll Kinder ermutigen, Vorfälle zu melden, und potenzielle Täter abschrecken.
- Ein starkes Netzwerk aus Fachberatungsstellen und der Polizei Köln unterstützt die Initiative.
Erweiterte Maßnahmen zum Schutz von Kindern
Die KölnBäder intensivieren ihre Bemühungen zum Schutz von Minderjährigen. Die Kampagne „Ich sag’s!“ wurde nun erweitert, um eine noch größere Zielgruppe zu erreichen. Ein zentraler Baustein dieser zweiten Phase ist die Verteilung von 90.000 Flyern an Schulen in ganz Köln. Diese Informationsmaterialien sollen nicht nur Schüler, sondern auch Lehrkräfte und Eltern für das Thema sensibilisieren.
Der Fokus liegt dabei besonders auf Schulklassen, die im laufenden Schuljahr am Schwimmunterricht teilnehmen. Laut einer Mitteilung der KölnBäder sollen die Flyer den Schulen konkrete Hilfestellungen geben, wie das sensible Thema im Unterricht behandelt werden kann. Ziel ist es, Kindern klare Handlungsoptionen aufzuzeigen und ihnen zu vermitteln, dass ihre Sorgen ernst genommen werden.
Sichtbarkeit in den Bädern bleibt zentral
Parallel zur Informationskampagne an den Schulen läuft die Aktion in den Schwimmbädern dauerhaft weiter. Auffällige Plakate in den Umkleidekabinen, Duschen und Schwimmhallen machen auf die Initiative aufmerksam. Sie sollen Kinder und Jugendliche direkt ansprechen und sie ermutigen, sich bei unangenehmen Situationen oder sexuellen Grenzverletzungen sofort an das Personal zu wenden.
Die Botschaft ist einfach und direkt: „Ich sag’s!“. Sie soll die Hemmschwelle senken, über Vorfälle zu sprechen und deutlich machen, dass Hilfe nur wenige Schritte entfernt ist. Die sichtbare Präsenz der Kampagne dient gleichzeitig als Warnung an potenzielle Täter.
Hintergrund der Initiative
Präventionskampagnen in öffentlichen Räumen wie Schwimmbädern sind von großer Bedeutung, da Täter oft die Anonymität und das Gedränge ausnutzen. Initiativen wie „Ich sag’s!“ schaffen ein Klima der Wachsamkeit und signalisieren, dass sexuelle Übergriffe nicht toleriert werden. Sie stärken das Sicherheitsgefühl der Besucher und fördern die Zivilcourage.
Schulungen für Mitarbeiter als Kernstück der Prävention
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Kampagne ist das Personal vor Ort. Aus diesem Grund haben die KölnBäder in Zusammenarbeit mit externen Experten ein umfassendes Schulungsprogramm für ihre Mitarbeiter entwickelt. Die Schulungen wurden gemeinsam mit Fachberatungsstellen und dem Stadtsportbund Köln konzipiert.
In den Trainingseinheiten lernen die Mitarbeiter, Anzeichen für sexuelle Grenzverletzungen zu erkennen, sensibel auf Meldungen von Kindern zu reagieren und in kritischen Situationen angemessen und professionell zu handeln. Dies umfasst sowohl die Erstansprache von Betroffenen als auch die Einleitung weiterer Schritte, wie die Verständigung der Polizei oder von Kinderschutzorganisationen.
Statistiken zum Thema
Laut polizeilicher Kriminalstatistik werden viele Fälle von sexueller Belästigung oder Gewalt gegen Kinder nie zur Anzeige gebracht. Experten schätzen die Dunkelziffer als extrem hoch ein. Kampagnen, die das Melden von Vorfällen erleichtern, sind daher ein wichtiger Baustein im Kinderschutz.
Das Ziel der Schulungen ist es, das Personal zu befähigen, als vertrauenswürdige Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche zu fungieren. Sie sollen eine sichere Atmosphäre schaffen, in der sich junge Badegäste trauen, Hilfe zu suchen, ohne Angst oder Scham empfinden zu müssen.
Ein breites Bündnis für den Kinderschutz
Die Kampagne „Ich sag’s!“ steht nicht allein, sondern wird von einem starken Netzwerk verschiedener Organisationen getragen. Diese breite Unterstützung unterstreicht die gesellschaftliche Relevanz des Themas und bündelt fachliche Kompetenzen.
Zu den Partnern gehören renommierte Kölner Vereine und Institutionen, die sich seit Jahren im Bereich Kinderschutz engagieren. Die Zusammenarbeit stellt sicher, dass die Maßnahmen auf fundiertem Fachwissen basieren und Betroffene bei Bedarf an die richtigen Stellen weitervermittelt werden können.
Die wichtigsten Kooperationspartner sind:
- Zartbitter e.V.: Eine Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen.
- Der Kinderschutzbund Köln: Setzt sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein.
- Stadtsportbund Köln e.V.: Der Dachverband der Kölner Sportvereine.
- Polizei Köln: Wichtiger Partner bei der Strafverfolgung und Präventionsarbeit.
- Lobby für Mädchen e.V.: Eine feministische Facheinrichtung und Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen.
„Die Zusammenarbeit mit diesen erfahrenen Partnern ist für uns von unschätzbarem Wert. Nur gemeinsam können wir ein starkes Zeichen setzen und die Sicherheit in unseren Bädern nachhaltig verbessern“, so eine Sprecherin der KölnBäder.
Doppelte Strategie: Ermutigung und Abschreckung
Die Kampagne verfolgt eine zweigleisige Strategie. Einerseits soll sie potenzielle Opfer stärken und ermutigen, sich zu wehren und Vorfälle zu melden. Andererseits dient sie der Abschreckung potenzieller Täter. Die klare Botschaft lautet: In den Kölner Schwimmbädern wird genau hingeschaut.
Durch die allgegenwärtigen Plakate, das geschulte Personal und die öffentliche Thematisierung wird ein Umfeld geschaffen, in dem sich Täter nicht mehr anonym und sicher fühlen können. Die Kampagne signalisiert, dass jede Form von Grenzverletzung Konsequenzen hat. Im besten Fall, so die Hoffnung der Initiatoren, werden Übergriffe bereits im Vorfeld verhindert, weil das Risiko, entdeckt zu werden, als zu hoch eingeschätzt wird.
Die Fortführung und Ausweitung der Initiative zeigt, dass die KölnBäder das Thema Kinderschutz als eine dauerhafte und zentrale Aufgabe betrachten. Die Kombination aus Aufklärung, Personalqualifizierung und starker Vernetzung soll langfristig zu mehr Sicherheit für die jüngsten Besucher der Kölner Schwimmbäder führen.




