Auf der wichtigen Pendlerstrecke zwischen Köln und Düsseldorf kam es am Montagmorgen zu erheblichen Störungen im Zugverkehr. Unbekannte Täter hatten in der Nacht an mehreren Stellen Kabel durchtrennt. Die Polizei stuft die Tat als Sabotage ein und schließt einen politisch motivierten Anschlag auf die kritische Infrastruktur nicht aus. Tausende Reisende waren von den Ausfällen und Umleitungen betroffen.
Wichtige Informationen
- Unbekannte haben in der Nacht zu Montag Kabel an der Bahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf durchtrennt.
- Die Polizei wertet die Tat als Sabotage und ermittelt wegen eines möglichen politisch motivierten Anschlags.
- Die Regionalexpress-Linien RE1 und RE5 waren stark beeinträchtigt, was zu erheblichen Verspätungen und Ausfällen führte.
- Die Reparaturarbeiten gestalteten sich aufwendiger als erwartet und dauerten bis in die Abendstunden an.
Gezielter Angriff auf wichtige Verkehrsader
In den frühen Morgenstunden des Montags wurde die Bundespolizei über eine Störung an der Bahnstrecke bei Leverkusen informiert. Techniker der Deutschen Bahn stellten kurz nach Mitternacht fest, dass an mindestens zwei Stellen entlang der Gleise Kabel mutwillig zerstört worden waren.
Den Ermittlern zufolge öffneten die Täter einen unterirdischen Kabelschacht und durchtrennten sämtliche darin verlaufenden Kabel mit einem Trennschleifer. Dieser gezielte Eingriff legte die für den Zugverkehr notwendige Signaltechnik lahm und führte zu einem sofortigen Stillstand auf einem der meistbefahrenen Schienenabschnitte in Nordrhein-Westfalen.
Kritische Infrastruktur im Fokus
Bahnstrecken, insbesondere Hauptverkehrsadern wie die zwischen Köln und Düsseldorf, gelten als Teil der kritischen Infrastruktur. Angriffe auf solche Einrichtungen können weitreichende Folgen für die öffentliche Ordnung, die Wirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung haben. Aus diesem Grund werden Taten dieser Art von den Sicherheitsbehörden mit besonderer Ernsthaftigkeit verfolgt.
Staatsschutz übernimmt die Ermittlungen
Aufgrund der Art der Ausführung und des Ziels hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Ein Sprecher der Polizei erklärte, dass ein politisch motivierter Angriff nicht ausgeschlossen werden könne. Die Ermittler prüfen nun mögliche Bekennerschreiben und werten Spuren am Tatort aus.
Die Polizei sucht nach Zeugen, die in der Nacht zu Montag verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Bahnstrecke nahe Leverkusen bemerkt haben. Jeder Hinweis könnte für die Aufklärung der Tat von Bedeutung sein.
Parallelen zu früheren Vorfällen
Angriffe auf die Infrastruktur der Deutschen Bahn sind kein neues Phänomen. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle von Brandanschlägen auf Kabelschächte, zu denen sich teilweise linksextremistische Gruppen bekannten. Ob ein Zusammenhang zu diesem Vorfall besteht, ist derzeit noch unklar und Gegenstand der polizeilichen Untersuchung.
Betroffene Zuglinien
Die Sabotage hatte direkte Auswirkungen auf zwei wichtige Linien des Regionalverkehrs:
- RE1 (RRX): Aachen – Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm
- RE5 (RRX): Koblenz – Bonn – Köln – Düsseldorf – Duisburg – Oberhausen – Wesel
Diese Linien sind für Berufspendler und Reisende von zentraler Bedeutung.
Auswirkungen auf Tausende Pendler
Die Folgen der Sabotage waren für Reisende am Montagmorgen unmittelbar spürbar. Die viel genutzten Regionalexpress-Linien RE1 und RE5 mussten zwischen den Hauptbahnhöfen Köln und Düsseldorf ohne Zwischenhalte umgeleitet werden. Haltestellen wie Köln-Mülheim, Leverkusen Mitte und Düsseldorf-Benrath konnten nicht angefahren werden.
Die Deutsche Bahn richtete einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein, um die betroffenen Haltepunkte zu bedienen. Dennoch kam es zu erheblichen Verspätungen und vollen Zügen auf den Ausweichrouten. Viele Pendler mussten alternative Verbindungen suchen oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen.
Umfangreiche und komplizierte Reparaturen
Ein Sprecher der Deutschen Bahn teilte mit, dass die Reparaturarbeiten aufwendiger seien als zunächst angenommen. Die Techniker mussten die durchtrennten Kabel in den Schächten mühsam ersetzen und die komplexe Signaltechnik neu verbinden und testen.
Ursprünglich hoffte die Bahn, die Störung bis 14 Uhr beheben zu können. Diese Prognose musste jedoch im Laufe des Tages korrigiert werden. Die Arbeiten zogen sich bis in die späten Abendstunden hin, was auch den Feierabendverkehr stark beeinträchtigte.
Diskussion über Sicherheit der Bahninfrastruktur
Der Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die Verletzlichkeit der Bahninfrastruktur in Deutschland. Das Schienennetz erstreckt sich über Tausende von Kilometern und ist an vielen Stellen frei zugänglich, was es zu einem potenziellen Ziel für Sabotageakte macht.
Sicherheitsexperten und Politiker diskutieren regelmäßig über Maßnahmen zur besseren Überwachung und Sicherung von kritischen Punkten im Netz. Dazu gehören der Einsatz von Sensortechnik, verstärkte Patrouillen und eine verbesserte Videoüberwachung. Solche Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, die Schutzkonzepte kontinuierlich anzupassen und zu verbessern, um die Funktionsfähigkeit des Bahnverkehrs zu gewährleisten.




