Ein gezielter Sabotageakt hat in der Nacht zum Montag den Bahnverkehr auf der wichtigen Strecke zwischen Köln und Düsseldorf lahmgelegt. Unbekannte durchtrennten bei Leverkusen wichtige Signalkabel, was zu erheblichen Störungen im Regional- und Fernverkehr führte. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und schließt einen politischen Hintergrund nicht aus, weshalb der Staatsschutz eingeschaltet wurde.
Für tausende Pendler und Reisende bedeutete der Vorfall am Montagmorgen massive Verspätungen und Zugausfälle. Die Deutsche Bahn arbeitete mit Hochdruck an der Reparatur der beschädigten Infrastruktur, die sich als aufwendiger als zunächst angenommen erwies.
Das Wichtigste in Kürze
- Gezielter Angriff: Unbekannte haben bei Leverkusen einen Kabelschacht geöffnet und sämtliche Kabel durchtrennt.
 - Staatsschutz ermittelt: Die Polizei geht von einem Sabotageakt aus und prüft eine politische Motivation.
 - Erhebliche Störungen: Die wichtige Nord-Süd-Verbindung war unterbrochen, was zu Umleitungen und Ausfällen führte.
 - Kontext: Der Vorfall reiht sich in eine Serie von Angriffen auf die Bahninfrastruktur in NRW ein.
 
Details zum Vorfall in Leverkusen
In den frühen Morgenstunden des Montags, kurz nach Mitternacht, wurde der Schaden an der Bahnstrecke entdeckt. Unbekannte Täter hatten sich Zugang zu einem unterirdischen Kabelschacht verschafft. Dort durchtrennten sie laut Polizeiangaben gezielt alle darin verlaufenden Kabel mit einem Trennschleifer. Dieser Akt führte zum sofortigen Ausfall eines Stellwerks in Leverkusen.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte, dass die Kabelschäden an mindestens zwei Standorten entlang der Strecke bei Leverkusen festgestellt wurden. Die Zerstörung der Kabel legt die Signaltechnik lahm, die für die sichere Steuerung des Zugverkehrs unerlässlich ist. Ohne funktionierende Signale ist ein Bahnbetrieb auf der Strecke nicht möglich.
Was ist ein Stellwerk?
Ein Stellwerk ist eine zentrale Steuerungseinheit im Eisenbahnnetz. Von hier aus werden Weichen und Signale für einen bestimmten Streckenabschnitt gestellt. Fällt ein Stellwerk aus, wie in diesem Fall in Leverkusen, kommt der Zugverkehr in dem betroffenen Bereich aus Sicherheitsgründen vollständig zum Erliegen.
Staatsschutz übernimmt die Ermittlungen
Die Kriminalpolizei sicherte am Montag Spuren an den Tatorten. Aufgrund der Vorgehensweise gehen die Ermittler nicht von einfachem Vandalismus oder einem versuchten Kabeldiebstahl aus. Die gezielte und vollständige Zerstörung der Kabel deutet auf eine geplante Tat hin, die darauf abzielte, die kritische Infrastruktur maximal zu stören.
Aus Polizeikreisen wurde bekannt, dass ein politisch motivierter Angriff als wahrscheinlich angesehen wird. Aus diesem Grund hat der Staatsschutz die weiteren Ermittlungen übernommen. Diese spezialisierte Abteilung der Polizei befasst sich mit Straftaten, bei denen ein politischer Hintergrund vermutet wird.
"Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur kann nicht ausgeschlossen werden", hieß es aus Polizeikreisen zur Einschätzung der Tat.
Eine Serie von Angriffen auf die Bahn in NRW?
Der Vorfall bei Leverkusen ist nicht der erste dieser Art in Nordrhein-Westfalen in jüngster Zeit. Die Tat weckt Erinnerungen an ähnliche Angriffe auf das Schienennetz:
- Anfang August: Unbekannte legten mit Brandsätzen die Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg lahm. Damals tauchte ein Bekennerschreiben auf, das auf eine linksextreme Gruppierung hindeutete.
 - Ende August: Auch eine Bahnstrecke in Wuppertal wurde zum Ziel eines Angriffs, was ebenfalls zu erheblichen Betriebsstörungen führte.
 
Ob ein direkter Zusammenhang zwischen diesen Taten und dem aktuellen Sabotageakt in Leverkusen besteht, ist nun Gegenstand der Ermittlungen des Staatsschutzes. Die Ähnlichkeit der Ziele – wichtige Verkehrsadern der Bahn – legt jedoch einen möglichen seriellen Charakter nahe.
Wichtige Verkehrsachse betroffen
Die Bahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf ist eine der meistbefahrenen in ganz Deutschland. Täglich nutzen Hunderttausende Pendler und Fernreisende diese Verbindung. Eine Unterbrechung hat daher weitreichende Folgen für den gesamten Schienenverkehr in Westdeutschland.
Folgen für Reisende und Pendler
Die Auswirkungen des Sabotageaktes waren für Fahrgäste am Montag unmittelbar spürbar. Die Deutsche Bahn musste den Verkehr auf der betroffenen Strecke komplett einstellen und großräumig umleiten. Dies führte zu erheblichen Verspätungen und Zugausfällen.
Konkret wurden folgende Maßnahmen ergriffen:
- Fernverkehr: Züge aus dem Ruhrgebiet in Richtung Süden wurden über die Strecke via Wuppertal umgeleitet, was zu deutlich längeren Fahrzeiten führte.
 - Regionalverkehr: Die Regionalzüge wurden, wo möglich, linksrheinisch über Neuss geführt.
 - Ersatzverkehr: Für einige Verbindungen wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, was die Reisezeit ebenfalls stark verlängerte.
 
Die Reparaturarbeiten gestalteten sich laut Bahn als kompliziert und zeitaufwendig. Ein Sprecher erklärte, die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Die Hoffnung bestand, die Strecke im Laufe des Montagabends wieder für den Verkehr freigeben zu können. Reisende wurden gebeten, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren und mehr Zeit einzuplanen.




