Ein mutmaßlicher Sabotageakt hat am Montag, den 22. September 2025, den Bahnverkehr zwischen Köln und Düsseldorf für 17 Stunden lahmgelegt. Unbekannte durchtrennten in Leverkusen-Rheindorf wichtige Glasfaserkabel der Signaltechnik. Die Polizei geht von einer gezielten Tat aus und hat den Staatsschutz eingeschaltet, da ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen wird.
Wichtige Informationen im Überblick
- Die Bahnstrecke zwischen Köln und Düsseldorf war für 17 Stunden gesperrt.
- Unbekannte durchtrennten Glasfaserkabel der Signaltechnik in Leverkusen-Rheindorf.
- Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts auf politisch motivierte Sabotage.
- Tausende Pendler waren von Zugausfällen und Verspätungen betroffen.
- Die Strecke konnte erst am Abend wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Staatsschutz übernimmt die Ermittlungen
Die Störung auf einer der meistbefahrenen Bahnstrecken in Nordrhein-Westfalen begann in den frühen Morgenstunden des Montags. Nach Angaben der Polizei haben die Täter in der Nacht gegen 1:15 Uhr gehandelt. Sie öffneten einen Kabelschacht an den Gleisen nahe der Masurenstraße in Leverkusen-Rheindorf und zerstörten die darin verlegten Glasfaserkabel.
Aufgrund der Art und Weise der Tatausführung gehen die Behörden von einem gezielten Angriff auf die kritische Infrastruktur der Deutschen Bahn aus. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass die Ermittlungen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Köln geführt werden. Die Kriminalpolizei sicherte am Tatort Spuren, um die Täter zu identifizieren.
„Wir können eine politisch motivierte Tat nicht ausschließen. Unser Staatsschutz hat die Ermittlungen unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Köln übernommen“, erklärte ein Sprecher der Polizei gegenüber den Medien.
Auswirkungen auf den Berufsverkehr
Die durchtrennten Kabel führten zu einem Totalausfall des Stellwerks in der Region, was den Zugverkehr aus Sicherheitsgründen unmöglich machte. Die Sperrung traf den morgendlichen Berufsverkehr mit voller Wucht. Tausende Reisende waren von den massiven Einschränkungen betroffen. Drei wichtige Linien des Regional- und S-Bahn-Verkehrs konnten die Strecke nicht mehr befahren.
Betroffene Bahnlinien im Detail
- S 6: Die S-Bahnen fuhren nur noch auf Teilstrecken zwischen Düsseldorf Wehrhahn und Langenfeld. Ein Schienenersatzverkehr (SEV) mit acht Bussen wurde zwischen Langenfeld und Köln Messe/Deutz eingerichtet.
- RE 1 (RRX) und RE 5 (RRX): Diese Regionalexpress-Züge wurden zwischen dem Kölner und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof ohne Zwischenhalte umgeleitet, was zu erheblichen Fahrzeitverlängerungen führte.
- Für die Strecke zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf Hbf wurde zusätzlich ein Ersatzverkehr mit vier Bussen organisiert.
Reparaturarbeiten zogen sich über den ganzen Tag
Die Deutsche Bahn begann umgehend mit den Reparaturarbeiten. Zunächst wurde eine Behebung der Störung bis 14 Uhr prognostiziert. Diese Einschätzung musste jedoch im Laufe des Tages korrigiert werden. Am Mittag teilte die Bahn mit, dass die Instandsetzung der komplexen Signaltechnik voraussichtlich bis 19 Uhr andauern werde. Erst nach Abschluss der Reparaturen und erfolgreichen Tests konnte die Strecke am Abend wieder freigegeben werden.
Die lange Dauer der Sperrung sorgte für Frustration bei vielen Pendlern. Ein betroffener Reisender berichtete, dass auch alternative Routen, wie die der S 11, durch die hohe Auslastung stark verspätet waren und nicht alle üblichen Haltestellen bedienen konnten.
Serie von Anschlägen auf Bahnanlagen?
Der Vorfall in Leverkusen ist nicht der erste dieser Art in jüngerer Zeit. Bereits am 22. August hatte ein Brandanschlag auf Bahnanlagen in Wuppertal den Staatsschutz auf den Plan gerufen. Kurz zuvor wurden zwei Brandsätze auf der Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg gezündet. Die Ermittler prüfen nun mögliche Zusammenhänge zwischen diesen Taten.
Zusätzliche Störungen im Kölner Raum
Unabhängig von dem mutmaßlichen Sabotageakt kam es am selben Montagmorgen zu weiteren Problemen im Bahnnetz rund um Köln. Diese Vorfälle verschärften die bereits angespannte Verkehrslage zusätzlich.
Notarzteinsatz und weiterer Stellwerksausfall
Ein Notarzteinsatz im Bereich der Flughafenschleife bei Porz-Wahn führte zu einer vorübergehenden Sperrung. Davon waren die Linien S19 und RB27 betroffen. Die Züge mussten umgeleitet werden, bis die Strecke gegen 9:30 Uhr wieder befahrbar war.
Gleichzeitig gab es einen technischen Defekt an einem Stellwerk im Raum Köln-Nippes. Dieser Ausfall beeinträchtigte den Verkehr der Linien RE1, RE6, RE7 und S11. Auch diese Störung konnte im Laufe des Vormittags von Technikern der Deutschen Bahn behoben werden.
Die Häufung der Störungen an einem einzigen Vormittag stellte eine erhebliche Belastung für das Schienennetz und die Geduld der Fahrgäste dar. Die Ermittlungen zum Sabotageverdacht in Leverkusen dauern an und sollen klären, wer für den gezielten Angriff auf die Infrastruktur verantwortlich ist.




