Die Deutsche Bahn hat umfangreiche Bauarbeiten für das Jahr 2026 angekündigt, die den Zugverkehr in und um Köln erheblich beeinträchtigen werden. Ab Februar 2026 wird die wichtige Pendlerstrecke zwischen Köln und Hagen für fünf Monate gesperrt. Im Sommer folgt eine weitere monatelange Sperrung auf der rechtsrheinischen Strecke. Reisende müssen sich auf massive Ausfälle, Umleitungen und den Einsatz von Ersatzbussen einstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fünfmonatige Vollsperrung: Die Strecke Köln–Wuppertal–Hagen wird vom 6. Februar bis zum 10. Juli 2026 für den Fern- und Regionalverkehr gesperrt.
- Zweite Baustelle: Die rechtsrheinische Strecke zwischen Troisdorf und Unkel ist von Juli bis Dezember 2026 betroffen.
- Umfassende Auswirkungen: Fernzüge werden großräumig umgeleitet, Regional- und S-Bahnen fallen auf Teilstrecken komplett aus.
- Grund der Maßnahmen: Die Deutsche Bahn bündelt zahlreiche Modernisierungsarbeiten im Rahmen einer sogenannten Generalsanierung.
Generalsanierung der Strecke Köln–Hagen ab Februar 2026
Die größte Belastung für Pendler in der Region Köln beginnt am 6. Februar 2026. An diesem Tag startet die Deutsche Bahn die Generalsanierung der viel befahrenen Bahnstrecke, die Köln über Wuppertal mit Hagen verbindet. Die Bauarbeiten sollen bis zum 10. Juli 2026 andauern und führen zu einer fast vollständigen Stilllegung des Verkehrs auf diesem Abschnitt.
Die Maßnahme ist Teil des neuen Winterfahrplans, der am 14. Dezember in Kraft tritt und bereits jetzt die langfristigen Planungen der Bahn offenlegt. Die Arbeiten wurden bereits vor zwei Jahren angekündigt und umfassen eine grundlegende Modernisierung der Infrastruktur.
Was bedeutet Generalsanierung?
Bei einer Generalsanierung bündelt die Deutsche Bahn mehrere Einzelmaßnahmen, die sonst über Jahre verteilt mit wiederholten Sperrungen durchgeführt werden müssten. Ziel ist es, eine Strecke in einem einzigen, langen Zeitraum komplett zu modernisieren, um danach für viele Jahre einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Erneuert werden unter anderem Gleise, Weichen, Oberleitungen und die Signaltechnik.
Konkrete Auswirkungen für Reisende
Die fünfmonatige Sperrung hat weitreichende Folgen für den Nah- und Fernverkehr. Die Deutsche Bahn hat eine Liste der zu erwartenden Einschränkungen veröffentlicht, die den Alltag tausender Menschen betreffen wird.
Für den Fernverkehr bedeutet dies konkret, dass auf der Achse Hagen–Wuppertal–Solingen–Köln keine ICE- oder IC-Züge mehr fahren werden. Diese Züge werden stattdessen zwischen Köln und Hamm über Düsseldorf, Essen und Dortmund umgeleitet. Reisende müssen sich hier auf längere Fahrzeiten einstellen.
Betroffene Bahnhöfe der Köln-Hagen-Strecke
Die Sperrung betrifft eine Vielzahl von Stationen in mehreren Städten und Kreisen. Dazu gehören unter anderem: Köln-Mülheim, Leverkusen-Manfort, Opladen, Leichlingen, Solingen Hbf, Haan, Wuppertal (Hbf, Vohwinkel, Barmen, Oberbarmen), Schwelm und Hagen Hbf.
Ausfälle im Regional- und S-Bahn-Verkehr
Besonders hart trifft es die Pendler im Regionalverkehr. Die Auswirkungen sind hier noch gravierender als im Fernverkehr. Folgende Verbindungen sind betroffen:
- Kein Regionalverkehr (RB/RE): Auf dem gesamten Abschnitt zwischen Wuppertal, Solingen und Köln fallen die Regionalzüge aus.
- Kein S-Bahn-Verkehr: Zwischen Wuppertal Hauptbahnhof und Wuppertal-Ronsdorf wird der S-Bahn-Betrieb vollständig eingestellt.
- Eingeschränkter S-Bahn-Verkehr: Auf den Linien von Hagen über Wuppertal nach Düsseldorf und Essen wird es zu erheblichen Einschränkungen kommen.
- Weitere Ausfälle: Auch der Regionalverkehr zwischen Wuppertal und Velbert-Langenberg entfällt.
Um die ausfallenden Zugverbindungen zu kompensieren, plant die Deutsche Bahn einen umfangreichen Schienenersatzverkehr mit Bussen. Detaillierte Pläne und Fahrpläne für die Ersatzbusse sollen im Oktober 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Zweite Großbaustelle auf der rechten Rheinseite
Kaum sind die Arbeiten auf der Strecke nach Hagen abgeschlossen, beginnt die nächste große Baumaßnahme. Ab Juli 2026 wird die rechtsrheinische Bahnstrecke zwischen Troisdorf und Unkel in Richtung Wiesbaden saniert. Diese Arbeiten sollen bis Dezember 2026 abgeschlossen sein.
Auch hierbei handelt es sich um eine Generalsanierung, die alle Städte und Gemeinden entlang der Route betrifft. In Nordrhein-Westfalen liegen die Bahnhöfe Niederdollendorf, Königswinter, Rhöndorf und Bad Honnef auf dem betroffenen Abschnitt. Auch hier ist mit Zugausfällen und Ersatzverkehr zu rechnen.
Ziele der Modernisierungsmaßnahmen
Die Deutsche Bahn begründet die umfassenden Sperrungen mit der Notwendigkeit, eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Nordrhein-Westfalen zukunftsfähig zu machen. Auf der Strecke verkehren täglich zahlreiche ICE-, Regional- und S-Bahn-Züge in dichter Taktung.
„Bei der Generalsanierung bündeln wir zahlreiche, zum Teil schon lange geplante Arbeiten. Erneuert werden unter anderem Gleise, Weichen und Oberleitungen“, teilte ein Sprecher der Bahn mit.
Neben der reinen Infrastruktur sollen auch viele Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert werden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Barrierefreiheit an mehreren Stationen, um den Zugang für alle Reisenden zu erleichtern.
Langfristige Planungen der Bahn
Die Bauarbeiten im Jahr 2026 sind nur ein Teil eines größeren Modernisierungsprogramms für die Region. Die Deutsche Bahn plant bereits die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten. Für das Jahr 2028 ist die Generalsanierung des nördlich angrenzenden Streckenabschnitts von Hagen nach Hamm vorgesehen.
Für Pendler und Reisende in Nordrhein-Westfalen bedeutet das Jahr 2026 eine Zeit großer Herausforderungen. Die monatelangen Sperrungen erfordern Geduld und eine gute Planung. Die detaillierten Informationen zum Schienenersatzverkehr werden für viele Betroffene entscheidend sein, um ihren Alltag neu zu organisieren.




