Die Deutsche Bahn hat eine umfassende Erweiterung ihres Fernverkehrsangebots für das Rheinland angekündigt. Reisende ab Köln und Bonn können sich auf neue Direktverbindungen nach Belgien und in die Alpen freuen. Gleichzeitig werden jedoch umfangreiche Baumaßnahmen, insbesondere auf der Wupperstrecke, zu erheblichen Einschränkungen und Zugausfällen im Fahrplanjahr 2026 führen.
Wichtige Änderungen im Überblick
- Neue tägliche ICE-Verbindungen von Köln nach Brüssel und Antwerpen.
 - Erstmalige Anbindung des Brüsseler Flughafens an das deutsche ICE-Netz.
 - Verbesserte Direktverbindungen in die Alpenregion, unter anderem nach Basel und Konstanz.
 - Einsatz längerer XXL-ICE-Züge für mehr Komfort auf der Nord-Süd-Achse.
 - Erhebliche Einschränkungen und Ausfälle durch die Sanierung der Strecke zwischen Köln und Wuppertal ab Februar 2026.
 
Ausbau der internationalen Verbindungen
Ein Schwerpunkt des neuen Fahrplans liegt auf der Stärkung der internationalen Anbindungen von Köln. Die Deutsche Bahn plant, die Verbindungen in das benachbarte Belgien deutlich auszubauen und zu verbessern. Dies soll die Attraktivität der Schiene für grenzüberschreitende Reisen erhöhen.
Direkt nach Brüssel und Antwerpen
Ab dem Fahrplanwechsel wird ganzjährig ein zusätzliches ICE-Zugpaar am Abend zwischen Frankfurt am Main und Brüssel verkehren, das auch in Köln halten wird. Diese Verbindung bietet Pendlern und Geschäftsreisenden eine neue, späte Reisemöglichkeit zwischen den wichtigen europäischen Metropolen.
Eine weitere bedeutende Neuerung ist für September 2026 geplant. Dann sollen zwei neue ICE-Zugpaare täglich von Köln nach Antwerpen fahren. Die Route führt über Aachen, Lüttich und Leuven. Besonders hervorzuheben ist der Halt am Flughafen Brüssel-Zaventem.
Premiere für Brüssels Flughafen
Mit der neuen Verbindung nach Antwerpen wird der Flughafen Brüssel erstmals direkt an das deutsche ICE-Hochgeschwindigkeitsnetz angebunden. Dies schafft eine schnelle und umweltfreundliche Alternative zum Flugverkehr für Reisende aus Nordrhein-Westfalen.
Schneller in die Alpen und an den Bodensee
Auch für Urlauber und Reisende in Richtung Süden gibt es Verbesserungen. Bestehende ICE-Verbindungen werden bis nach Basel in der Schweiz verlängert oder bieten erweiterte Direktfahrten nach Österreich. Dadurch entfallen für viele Passagiere umständliche Umstiege.
Zusätzlich wird ab Ende März 2026 an Samstagen ein neuer ICE von Köln direkt nach Konstanz am Bodensee fahren. Diese Verbindung richtet sich speziell an Wochenend- und Urlaubsreisende, die die beliebte Ferienregion ohne Umsteigen erreichen möchten.
Mehr Komfort und schnellere Inlandsreisen
Neben den neuen Zielen investiert die Deutsche Bahn auch in den Komfort und die Effizienz bestehender Hauptstrecken. Insbesondere die viel befahrene Nord-Süd-Achse durch das Rheinland profitiert von diesen Maßnahmen.
Einsatz von XXL-ICE 4-Zügen
Alle Verbindungen im Stundentakt zwischen Hamburg und Süddeutschland, die über Bremen, Münster und Köln führen, werden künftig einheitlich mit den modernen XXL-ICE 4-Zügen bedient. Diese Züge bestehen aus 13 Wagen und bieten deutlich mehr Sitzplätze und Komfort. Die Fahrten erfolgen über die Schnellfahrstrecke via Frankfurt Flughafen, was die Reisezeit optimiert.
Was ist ein ICE L?
Der ICE L ist ein neuer Zugtyp der Deutschen Bahn, der für mehr Barrierefreiheit steht. Das „L“ steht für „Low Floor“ (Niederflur). Er ermöglicht einen stufenlosen Einstieg an allen Türen und ist damit besonders für Reisende mit eingeschränkter Mobilität, mit Kinderwagen oder großem Gepäck geeignet. Laut Bahn sollen diese Züge ab Juli 2026 auf den Strecken nach Sylt und Oberstdorf zum Einsatz kommen.
Optimierte Sprinter-Verbindungen
Die drei täglichen Sprinter-Zugpaare zwischen Köln und Hamburg, die die Strecke in rund 3,5 Stunden zurücklegen, werden ebenfalls angepasst. Sie verkehren künftig einheitlich ohne Zwischenhalt zwischen Essen und Hamburg, was die Fahrzeit weiter stabilisieren soll. Zweimal täglich werden diese schnellen Verbindungen über Köln hinaus bis nach Bonn, Mainz und Frankfurt am Main verlängert.
Einschränkungen durch massive Bauarbeiten
Trotz der positiven Angebotsausweitungen müssen sich Reisende im Rheinland auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen. Die Deutsche Bahn plant für 2026 eine Reihe von Generalsanierungen an wichtigen Streckenabschnitten.
„Wir freuen uns, trotz der vielen zusätzlichen Baustellen das Angebotsvolumen auch 2026 konstant hoch auf dem Rekordniveau des Vorjahrs halten zu können“, erklärte Michael Peterson, DB-Vorstand für den Personenfernverkehr.
Totalsperrung der Wupperstrecke
Die größte Einschränkung wird die Sanierung der sogenannten Wupperstrecke sein. Ab dem 7. Februar 2026 bis zum 10. Juli 2026 wird der Abschnitt zwischen Köln, Wuppertal und Hagen für den Fernverkehr komplett gesperrt. Dies hat weitreichende Folgen:
- Die drei täglichen ICE-Sprinter von Bonn über Köln nach Berlin müssen während der Bauzeit ausfallen.
 - Die zweistündlichen ICE-Verbindungen von Bonn nach Berlin beginnen und enden in diesem Zeitraum bereits in Köln oder Hagen.
 - Auch die IC-Linie nach Wuppertal und Hagen ist betroffen.
 
Weitere Ausfälle und Änderungen
Auch andere Verbindungen sind von den Baumaßnahmen betroffen. Die ICE-Sprinter-Linie von Düsseldorf über Köln nach München muss baubedingt für das gesamte Fahrplanjahr 2026 entfallen. Für Reisende aus Bonn wird der Fahrplan zwar systematischer, aber auch hier führen Bauarbeiten zu Anpassungen.
Die Deutsche Bahn kündigt an, rechtzeitig über Ersatzkonzepte und alternative Reiserouten zu informieren. Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über die aktuellen Verbindungen in den digitalen Auskunftsmedien zu informieren.




