Ein 61-jähriger Radfahrer aus Köln wurde am Dienstagmorgen in Bergisch Gladbach-Lustheide bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Eine Autofahrerin übersah den Mann beim Abbiegen, woraufhin dieser auf der nassen Fahrbahn stürzte und von dem Pkw erfasst wurde. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 61-jähriger Radfahrer aus Köln erlitt bei einem Unfall in Bergisch Gladbach schwere Verletzungen.
 - Eine 56-jährige Autofahrerin übersah den Mann beim Linksabbiegen.
 - Der Radfahrer stürzte auf der nassen Straße und wurde vom Auto überfahren.
 - Gegen die Fahrerin wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
 
Unfallhergang am frühen Morgen
Der Vorfall ereignete sich am Dienstagmorgen, dem 15. Oktober, gegen 7:25 Uhr im Stadtteil Lustheide. Nach Angaben der Polizei befuhr eine 56-jährige Frau aus Bergisch Gladbach mit ihrem Auto die Straße Lustheide in Fahrtrichtung Köln. An der Kreuzung zum Flehbachmühlenweg beabsichtigte sie, nach links abzubiegen.
Zur gleichen Zeit war der 61-jährige Kölner mit seinem Fahrrad auf dem Radweg der Straße Lustheide in die entgegengesetzte Richtung, nach Bensberg, unterwegs. Die Autofahrerin übersah den entgegenkommenden Radfahrer beim Einleiten ihres Abbiegevorgangs.
Gefahrenquelle Abbiegen
Unfälle beim Abbiegen gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Situationen für Radfahrer im Straßenverkehr. Entgegenkommende Radfahrer werden oft übersehen oder ihre Geschwindigkeit wird falsch eingeschätzt. Insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen am frühen Morgen oder in der Dämmerung steigt das Risiko erheblich.
Nasse Fahrbahn führt zum Sturz
Der Radfahrer erkannte die gefährliche Situation und versuchte sofort zu bremsen. Aufgrund der nassen Fahrbahn verlor sein Fahrrad jedoch die Haftung. Der Mann rutschte weg und stürzte unmittelbar vor den Pkw der 56-Jährigen auf die Straße.
Die Fahrerin konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten und überfuhr den bereits am Boden liegenden Mann. Durch den Zusammenstoß und das Überrollen zog sich der 61-Jährige schwere Verletzungen zu.
"Dem 61-jährigen Kölner gelang es zwar noch zu bremsen, er rutschte jedoch auf der nassen Fahrbahn weg und stürzte direkt vor den Pkw der 56-Jährigen", heißt es im offiziellen Bericht der Polizei.
Wetterbedingungen als Risikofaktor
Die feuchten Straßenverhältnisse spielten bei diesem Unfall eine entscheidende Rolle. Nässe verlängert nicht nur den Bremsweg für alle Verkehrsteilnehmer, sondern erhöht auch die Rutschgefahr erheblich, insbesondere für Zweiräder. Laub oder leichte Verschmutzungen auf der Fahrbahn können diesen Effekt zusätzlich verstärken und eine an sich beherrschbare Situation eskalieren lassen.
Medizinische Versorgung und polizeiliche Ermittlungen
Rettungskräfte waren schnell vor Ort, um den verletzten Radfahrer zu versorgen. Er wurde nach der Erstversorgung umgehend in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Nach ersten Informationen erlitt er schwere, aber keine lebensgefährlichen Verletzungen.
Die Polizei hat den Unfallort gesichert und die Ermittlungen zur genauen Ursache aufgenommen. Gegen die 56-jährige Autofahrerin wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung eingeleitet. Solche Verfahren sind bei Unfällen mit Personenschaden ein Standardvorgang, um die genaue Schuldfrage zu klären.
Rechtliche Konsequenzen
Fahrlässige Körperverletzung im Straßenverkehr ist in § 229 des Strafgesetzbuches (StGB) geregelt. Sie liegt vor, wenn jemand durch Außerachtlassen der im Verkehr erforderlichen Sorgfalt die Körperverletzung einer anderen Person verursacht. Die Strafen können von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren reichen. Hinzu kommen oft führerscheinrechtliche Maßnahmen.
Appell zur Vorsicht im Herbstverkehr
Verkehrsexperten und die Polizei nehmen diesen Vorfall zum Anlass, um erneut an alle Verkehrsteilnehmer zu appellieren, im Herbst besonders vorsichtig zu sein. Die Sichtverhältnisse sind durch die frühe Dämmerung und häufigen Nebel oft eingeschränkt.
Zusätzlich führen Regen und nasses Laub zu rutschigen Straßen. Für Autofahrer bedeutet dies:
- Geschwindigkeit an die Witterungsverhältnisse anpassen.
 - Beim Abbiegen und an Kreuzungen besonders aufmerksam sein.
 - Den "Schulterblick" konsequent durchführen, um Radfahrer und Fußgänger nicht zu übersehen.
 
Radfahrer sollten ihrerseits für gute Sichtbarkeit sorgen, indem sie funktionierende Beleuchtung und helle, reflektierende Kleidung tragen. Eine defensive Fahrweise und die Bereitschaft, jederzeit bremsen zu können, sind auf nassen Straßen unerlässlich.




