In der Nacht zum Freitag hat die Kölner Polizei nach einer riskanten Verfolgungsjagd einen 30-jährigen Mann in Braunsfeld festgenommen. Der Mann war auf einem gestohlenen Motorrad unterwegs, stand unter Alkoholeinfluss, besaß keinen Führerschein und wurde bereits per Haftbefehl gesucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 30-jähriger Mann flüchtete in Köln-Braunsfeld mit überhöhter Geschwindigkeit vor der Polizei.
- Bei der Festnahme leistete er erheblichen Widerstand, weshalb ein Taser eingesetzt wurde. Ein Beamter wurde leicht verletzt.
- Der Verdächtige war alkoholisiert, ohne Fahrerlaubnis unterwegs und wurde wegen illegalen Aufenthalts gesucht.
- Das von ihm genutzte Motorrad war bereits im August in Erfurt als gestohlen gemeldet worden.
Riskante Flucht durch die Nacht
Die Ereignisse nahmen gegen 00:30 Uhr auf der Aachener Straße ihren Lauf. Einer Polizeistreife fiel ein Motorradfahrer auf, der mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit in Richtung Stadtwaldgürtel fuhr. Die Beamten gaben dem Fahrer klare Anhaltezeichen, doch dieser ignorierte sie vollständig.
Statt anzuhalten, beschleunigte der Mann seine Honda und versuchte zu entkommen. Seine Flucht führte ihn in Richtung des Kitschburger Wegs. Dabei missachtete er laut Polizeiangaben mehrere rote Ampeln und gefährdete damit andere Verkehrsteilnehmer erheblich.
Gefahrenbremsung verhindert Kollision
Die rücksichtslose Fahrweise des Flüchtenden führte zu mindestens einer brenzligen Situation. Ein anderer Autofahrer, der die Kreuzung bei Grün überqueren wollte, musste eine Vollbremsung einleiten, um einen Zusammenstoß mit dem Motorrad zu verhindern. Nur durch diese schnelle Reaktion konnte ein schwerer Unfall vermieden werden.
Gefährdung im Straßenverkehr
Das Überfahren roter Ampeln und überhöhte Geschwindigkeit innerorts gehören zu den häufigsten Ursachen für schwere Verkehrsunfälle. Insbesondere bei Verfolgungsjagden entsteht ein hohes Risiko für unbeteiligte Dritte, weshalb die Polizei solche Einsätze unter strenger Abwägung der Verhältnismäßigkeit durchführt.
Festnahme an der Viktor-Schnitzler-Straße
Die Flucht des 30-Jährigen endete schließlich an der Viktor-Schnitzler-Straße. Dort stoppte er das Motorrad abrupt und versuchte, seine Flucht zu Fuß fortzusetzen. Die verfolgenden Polizistinnen und Polizisten konnten ihn jedoch stellen, bevor er sich weit entfernen konnte.
Der Mann widersetzte sich der Festnahme vehement. Laut offiziellen Angaben der Polizei war der Widerstand so stark, dass die Beamten gezwungen waren, ein Distanzelektroimpulsgerät, umgangssprachlich als Taser bekannt, einzusetzen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
"Aufgrund seines erheblichen Widerstands wurde auch ein Distanzelektroimpulsgerät eingesetzt", teilte ein Polizeisprecher mit.
Bei dem Gerangel wurde einer der eingesetzten Polizeibeamten leicht verletzt. Der Festgenommene konnte anschließend gesichert und zur Wache gebracht werden.
Umfangreiche Ermittlungsergebnisse
Auf der Polizeiwache wurde die Identität des Mannes geklärt. Es handelt sich um einen 30-jährigen Mann aus Georgien. Die weiteren Überprüfungen brachten eine Reihe von Straftatbeständen und Verstößen ans Licht.
Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von rund 0,8 Promille. Zur genauen Bestimmung des Blutalkoholwerts wurde eine Blutprobe angeordnet und entnommen. Fahren unter Alkoholeinfluss stellt eine erhebliche Gefahr dar und ist eine Straftat.
Rechtliche Konsequenzen
- Fahren ohne Fahrerlaubnis: Straftat nach § 21 StVG.
- Trunkenheit im Verkehr: Ab 0,5 Promille eine Ordnungswidrigkeit, ab 1,1 Promille (oder bei Ausfallerscheinungen) eine Straftat.
- Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte: Straftat nach § 113 StGB.
- Unerlaubter Aufenthalt: Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz.
Haftbefehl und fehlende Fahrerlaubnis
Die Ermittlungen ergaben zudem, dass der Mann nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Er hätte das Motorrad also unter keinen Umständen führen dürfen.
Zusätzlich stellte sich heraus, dass gegen den 30-Jährigen bereits ein Haftbefehl vorlag. Er wurde wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts in Deutschland gesucht. Mit seiner Festnahme konnte dieser Haftbefehl nun vollstreckt werden.
Motorrad stammt aus Diebstahl in Erfurt
Auch das Fluchtfahrzeug, eine Honda, wurde von den Beamten genau überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass das Motorrad nicht dem Fahrer gehörte. Eine Abfrage der Fahrzeugdaten ergab, dass es bereits am 20. August in Erfurt, also mehr als einen Monat zuvor, als gestohlen gemeldet worden war.
Die Polizei stellte das Motorrad sicher, um es Spurensicherungsmaßnahmen zu unterziehen und es schließlich dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben zu können. Den 30-jährigen Mann erwartet nun ein umfangreiches Strafverfahren wegen diverser Delikte, darunter Diebstahl, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Trunkenheit im Verkehr, Gefährdung des Straßenverkehrs und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.




