Torsten Burmester, Kandidat der SPD für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters, hat bei einem Treffen mit der Allianz Kölner Sport seine Pläne für die Zukunft des Sports in der Stadt vorgestellt. Im Zentrum seiner Vision stehen eine verlässliche Finanzierung, die Modernisierung von Sportstätten und eine mögliche Olympiabewerbung. Er schlägt vor, dafür eine Milliarde Euro aus Bundes- und Landesmitteln zu mobilisieren.
Wichtige Kernpunkte
- Finanzielle Sicherheit: Burmester lehnt Kürzungen im Sportbudget strikt ab und fordert eine mehrjährige, verlässliche Finanzplanung.
- Investitionsprogramm: Eine „Sport-Milliarde“ aus Bundes- und Landesmitteln soll die Sanierung und den Neubau von Sportanlagen finanzieren.
- Strategische Planung: Der Sportentwicklungsplan soll wiederbelebt werden, um die Sportförderung strategisch auszurichten.
- Olympia-Vision: Er unterstützt eine Bewerbung Nordrhein-Westfalens für die Olympischen Spiele, bei der Köln eine zentrale Rolle spielen soll.
- Strukturelle Kooperation: Burmester plant eine feste Kooperationsvereinbarung mit den Kölner Sportverbänden, um die Zusammenarbeit zu institutionalisieren.
Burmesters Vision für den Kölner Sport
Im Vorfeld der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt am 28. September traf sich der SPD-Kandidat Torsten Burmester am Donnerstagabend mit Vertretern der Allianz Kölner Sport. Das Gespräch fand in den Räumlichkeiten der RheinStars in Köln-Bickendorf statt. Burmester nutzte die Gelegenheit, um seine sportpolitischen Ziele zu erläutern, die er im Falle seiner Wahl umsetzen möchte.
Als ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bringt Burmester langjährige Erfahrung in der Sportpolitik mit. Er betonte, dass der Sport eine entscheidende Rolle für den sozialen Zusammenhalt und die gesunde Entwicklung der Stadtgesellschaft spiele.
Die Allianz Kölner Sport
Die Allianz Kölner Sport ist ein einflussreicher Zusammenschluss, der die Interessen des Kölner Sports vertritt. Zu den Mitgliedern gehören sowohl die großen Proficlubs wie der 1. FC Köln, die Kölner Haie und Viktoria Köln als auch Betreiber großer Veranstaltungsorte wie die LanxessArena. Darüber hinaus vertritt die Allianz in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund Köln zahlreiche Breiten- und Amateursportvereine.
Keine Kürzungen und verlässliche Finanzierung
Ein zentrales Versprechen von Torsten Burmester ist die finanzielle Absicherung des Sports. Er erklärte unmissverständlich, dass es mit ihm keine Kürzungen im Sportetat der Stadt geben werde. Stattdessen sei es sein Ziel, die Sportförderung auf eine verlässliche und mehrjährige Basis zu stellen.
Diese Planbarkeit soll Vereinen und Verbänden die Sicherheit geben, ihre Angebote nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern langfristig auszubauen. Er sieht darin eine notwendige Investition in die Lebensqualität und die soziale Infrastruktur Kölns.
Wiederbelebung des Sportentwicklungsplans
Um die Förderung strategisch zu steuern, plant Burmester die Wiederbelebung des Kölner Sportentwicklungsplans. Dieses Instrument soll helfen, den Bedarf an Sportangeboten und -stätten systematisch zu erfassen und zukünftige Investitionen gezielt zu lenken.
Der Plan soll in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden erarbeitet werden, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen den tatsächlichen Bedürfnissen der Sportlerinnen und Sportler in der Stadt entsprechen.
Eine Milliarde Euro für marode Sportstätten
Ein weiteres Kernthema des SPD-Kandidaten ist der erhebliche Sanierungsstau bei den Kölner Sportanlagen. Viele Turnhallen, Sportplätze und Schwimmbäder sind in einem schlechten Zustand und benötigen dringend Investitionen. Burmester sprach in diesem Zusammenhang von seiner Vision einer „Sport-Milliarde“.
„Wir müssen Bewegung in die überfälligen Investitionen bringen und eine neue Dynamik für den Kölner Sport entfalten.“
Diese Summe soll nicht allein aus dem städtischen Haushalt kommen. Burmester plant, gezielt Fördermittel von Bund und Land Nordrhein-Westfalen zu akquirieren, um die Modernisierung der Infrastruktur zu finanzieren. Dies würde nicht nur dem Schul- und Vereinssport zugutekommen, sondern auch die Attraktivität Kölns als Sportstadt steigern.
Die eingeladene Grünen-Kandidatin
Die Allianz Kölner Sport hatte auch Berivan Aymaz, die Kandidatin der Grünen, zu dem Gespräch eingeladen. Sie konnte den Termin jedoch aufgrund einer anderen Verpflichtung nicht wahrnehmen. Die Allianz hatte im Vorfeld bereits Gespräche mit zahlreichen anderen OB-Kandidaten und den Fraktionsvorsitzenden der Kölner Parteien geführt.
Olympische Spiele und die Rolle der Kultur
Torsten Burmester bekannte sich klar zu einer aktiven Rolle Kölns bei einer möglichen deutschen Olympiabewerbung. Er sieht in einer gemeinsamen Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen die größte Chance, die Olympischen Spiele nach Deutschland zu holen. Köln würde dabei als eine der zentralen Austragungsstädte fungieren.
Gleichzeitig warnte er davor, Sport und Kultur gegeneinander auszuspielen. Beide Bereiche seien für eine lebendige Stadtgesellschaft unverzichtbar.
Er plädierte für stärkere Bündnisse zwischen Sport und Kultur, um deren integrative Kraft gemeinsam zu nutzen. Dies könne beispielsweise durch gemeinsame Projekte oder Veranstaltungen geschehen, die Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen zusammenbringen.
Feste Zusammenarbeit nach der Wahl geplant
Burmester machte deutlich, dass sein Engagement für den Sport über den Wahlkampf hinausgehe. Er strebt eine institutionalisierte und dauerhafte Zusammenarbeit an. Für den Fall seiner Wahl kündigte er an, bereits im Oktober ein weiteres Treffen mit dem Stadtsportbund und der Allianz Kölner Sport anzusetzen.
Ziel dieses Treffens sei es, eine verbindliche Kooperationsvereinbarung auszuarbeiten. In dieser Vereinbarung sollen die wichtigsten Ziele und Maßnahmen für die Sportentwicklung in den kommenden Jahren festgeschrieben werden. Die Allianz Kölner Sport begrüßte diese klare Zusage und die generelle Gesprächsbereitschaft des Kandidaten.




