Torsten Burmester von der SPD ist zum neuen Oberbürgermeister von Köln gewählt worden. In einer knappen Stichwahl am Sonntag, dem 28. September 2025, setzte er sich mit 53,48 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrentin Berivan Aymaz von den Grünen durch. Die Entscheidung fiel nach einem spannenden Wahlabend, an dessen Ende Burmester einen Vorsprung von 24.978 Stimmen hatte.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Wahlsieger: Torsten Burmester (SPD) gewinnt die Stichwahl mit 53,48 Prozent der Stimmen.
- Zweites Ergebnis: Berivan Aymaz (Grüne) erhält 46,52 Prozent der Stimmen.
- Wahlbeteiligung: Die Beteiligung lag bei 44,72 Prozent und damit deutlich höher als bei der letzten Stichwahl 2020.
- Amtsantritt: Burmester kündigte an, seine Arbeit bereits am Montagmorgen aufzunehmen.
Ein knapper Sieg nach einem langen Wahlabend
Die Wahllokale in Köln waren von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Unmittelbar nach Schließung begann die Auszählung der Stimmen. Schnell wurde klar, dass es ein enges Rennen werden würde. Die ersten Hochrechnungen zeigten zwar einen Vorsprung für Torsten Burmester, doch dieser schmolz im Laufe des Abends zeitweise.
Die SPD feierte im Brauhaus zur Malzmühle, während die Grünen im Gürzenich die Ergebnisse verfolgten. Die Stimmung war in beiden Lagern angespannt, da die Führung immer wieder wechselte. Gegen 20:48 Uhr waren alle 1006 Schnellmeldungen ausgezählt und das vorläufige Endergebnis stand fest.
Das offizielle Ergebnis in Zahlen
Die Stadt Köln veröffentlichte die finalen Zahlen des Wahlabends. Insgesamt wurden 192.086 Stimmen für Torsten Burmester und 167.108 Stimmen für Berivan Aymaz abgegeben. Der Unterschied von 24.978 Stimmen sicherte dem SPD-Kandidaten den Sieg. Insgesamt waren 807.675 Kölnerinnen und Kölner wahlberechtigt.
Wahlbeteiligung deutlich gestiegen
Die Wahlbeteiligung erreichte bei dieser Stichwahl 44,72 Prozent. Dies ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zur Stichwahl im Jahr 2020, bei der nur 36,2 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Bereits um 17 Uhr lag die Beteiligung höher als die Gesamtzahl von vor fünf Jahren.
Reaktionen der Kandidaten und der scheidenden Oberbürgermeisterin
Nach Bekanntgabe des Ergebnisses zeigte sich Torsten Burmester dankbar und bereit für die neue Aufgabe. Er betonte, dass er die anstehenden Herausforderungen sofort angehen werde.
„Ich danke den Kölnerinnen und Kölnern für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen. Ich werde mich vom ersten Tag meiner Amtszeit an den anstehenden Aufgaben widmen und mit aller Kraft daran arbeiten, die Situation für alle Menschen, die in unserer Stadt leben, spürbar zu verbessern.“
Der 62-Jährige kündigte zudem einen schnellen Start an: „Die Arbeit für Köln wird am Montag um 8.30 Uhr beginnen.“ Er bedankte sich auch bei seiner Familie für die Unterstützung während des intensiven Wahlkampfes.
Glückwünsche von Henriette Reker
Die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker gratulierte ihrem Nachfolger noch am Wahlabend. Sie rief zur Geschlossenheit nach der demokratischen Entscheidung auf.
„Ich gratuliere Torsten Burmester herzlich zu seiner Wahl zum neuen Oberbürgermeister. Jetzt ist die richtige Zeit, sich hinter dieser demokratischen Entscheidung zu versammeln“, erklärte Reker. Sie versicherte eine ordnungsgemäße und vertrauensvolle Übergabe der Amtsgeschäfte.
Berivan Aymaz von den Grünen räumte ihre Niederlage ein, nachdem der Vorsprung von Burmester uneinholbar geworden war. Ein Sieg von Aymaz hätte Köln zur ersten deutschen Millionenstadt mit einer grünen Oberbürgermeisterin gemacht.
Der Verlauf des Wahltages
Der Wahltag verlief in Köln weitgehend ruhig. Die Stadtverwaltung meldete über den Tag verteilt steigende Zahlen zur Wahlbeteiligung, was bereits früh auf ein höheres Interesse als bei der vorherigen Stichwahl hindeutete. Um 16 Uhr lag die Beteiligung mit 36 Prozent fast auf dem Niveau des Endergebnisses von 2020.
Was passiert bei Stimmengleichheit?
Eine interessante Regelung des nordrhein-westfälischen Innenministeriums sorgt für den seltenen Fall eines Gleichstands. Hätten beide Kandidaten exakt die gleiche Anzahl an Stimmen erhalten, hätte das Los entscheiden müssen. Dieser Fall trat in Köln jedoch nicht ein.
Sowohl Burmester als auch Aymaz gaben im Laufe des Tages ihre Stimmen in ihren jeweiligen Wahllokalen ab. Aymaz wählte in Brück, Burmester gab seine Stimme ebenfalls in seinem Heimatveedel ab. Beide nutzten die Gelegenheit, um mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Ausblick auf die neue Amtszeit
Mit Torsten Burmester übernimmt nun ein SPD-Politiker die Führung im Kölner Rathaus. Auf ihn warten zahlreiche Aufgaben, die von der Lösung der Drogenproblematik an Hotspots wie dem Neumarkt über die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bis hin zur Sanierung der städtischen Infrastruktur reichen.
Bereits im Wahlkampf wurden viele dieser Themen intensiv diskutiert. Burmester hatte angekündigt, einen kooperativen Stil pflegen und die Bürgerinnen und Bürger eng in die Gestaltung der Zukunft Kölns einbeziehen zu wollen.
Die Amtsübergabe durch Henriette Reker wird in den kommenden Tagen formal erfolgen. Ab dann wird Torsten Burmester die Geschicke der viertgrößten Stadt Deutschlands leiten und seine Wahlversprechen in die Tat umsetzen müssen.




