Torsten Burmester von der SPD hat die Stichwahl zum Oberbürgermeister in Köln gewonnen. Er setzte sich am Sonntag, den 28. September 2025, mit 53,5 Prozent der Stimmen gegen seine Konkurrentin Berivan Aymaz von den Grünen durch. Aymaz erhielt 46,5 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung war mit 44,7 Prozent deutlich niedriger als im ersten Wahlgang.
Die Entscheidung fiel in einer Stichwahl, da im ersten Wahlgang vor zwei Wochen keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte. Burmester wird damit in der kommenden Amtszeit die Verwaltung der größten Stadt Nordrhein-Westfalens leiten. Das vorläufige amtliche Endergebnis bestätigt seinen Sieg.
Die wichtigsten Fakten zur Wahl
- Wahlsieger: Torsten Burmester (SPD) wird neuer Oberbürgermeister von Köln.
- Ergebnis: Burmester erhielt 53,5 % der Stimmen, Berivan Aymaz (Die Grünen) 46,5 %.
- Wahlbeteiligung: In der Stichwahl lag die Beteiligung bei 44,7 %, ein Rückgang gegenüber dem ersten Wahlgang (57,0 %).
- Voraussetzung: Die Stichwahl wurde notwendig, da im ersten Wahlgang kein Kandidat die 50-Prozent-Marke überschritt.
Das Ergebnis der Stichwahl im Detail
Die Kölnerinnen und Kölner haben eine Entscheidung getroffen. Nach Auszählung aller Stimmen steht fest, dass Torsten Burmester die Stadtverwaltung in den kommenden Jahren führen wird. Der SPD-Politiker konnte einen Vorsprung von sieben Prozentpunkten auf seine Herausforderin Berivan Aymaz erzielen. Dieses Ergebnis beendet einen wochenlangen und intensiv geführten Wahlkampf.
Die Stichwahl war notwendig geworden, nachdem am 14. September keiner der ursprünglich fünf angetretenen Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. In der Stichwahl genügte dann die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen für den Sieg. Burmester gelang es, eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren, die sich für einen Wechsel an der Stadtspitze aussprachen.
Ein knapper aber klarer Sieg
Obwohl der Abstand zwischen den beiden Kandidaten am Ende deutlich ausfiel, war der Wahlausgang lange Zeit als offen eingeschätzt worden. Beide Lager hatten bis zuletzt um jede Stimme gekämpft. Die Auszählung der Stimmen am Wahlabend bestätigte jedoch einen stabilen Vorsprung für Burmester, der im Laufe des Abends nicht mehr schrumpfte. Die Grünen konnten trotz eines starken Ergebnisses im ersten Wahlgang in der Stichwahl nicht die entscheidende Mehrheit gewinnen.
Endergebnis der Stichwahl (vorläufig)
- Torsten Burmester (SPD): 53,5 %
- Berivan Aymaz (Die Grünen): 46,5 %
- Wahlbeteiligung: 44,7 %
Rückgang der Wahlbeteiligung
Ein zentraler Aspekt dieser Stichwahl war die deutlich gesunkene Wahlbeteiligung. Während im ersten Wahlgang am 14. September noch 57,0 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben, waren es in der entscheidenden zweiten Runde nur noch 44,7 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang von über 12 Prozentpunkten. Ein solcher Rückgang ist bei Stichwahlen nicht unüblich, da die Mobilisierung der Wähler oft schwieriger ist, wenn die ursprüngliche Kandidatenauswahl eingeschränkt ist.
Politikwissenschaftler weisen darauf hin, dass eine niedrigere Beteiligung oft darauf hindeutet, dass es den verbliebenen Kandidaten nicht gelungen ist, die Wählerschaft der ausgeschiedenen Bewerber vollständig für sich zu gewinnen. Die Analyse der Wahldaten wird in den kommenden Tagen zeigen, welche Wählergruppen zu Hause geblieben sind und wie sich die Stimmen der anderen Parteien verteilt haben.
Ein Blick zurück auf den ersten Wahlgang
Die Stichwahl war das Ergebnis eines ersten Wahlgangs, bei dem sich ein breites Bewerberfeld präsentierte. Fünf Kandidatinnen und Kandidaten standen zur Wahl, doch keiner konnte auf Anhieb die absolute Mehrheit erringen. Berivan Aymaz von den Grünen ging damals als stärkste Kraft aus der Wahl hervor, verfehlte die 50-Prozent-Hürde aber deutlich.
Ergebnisse des ersten Wahlgangs am 14. September
Die Stimmenverteilung vor zwei Wochen legte den Grundstein für die Stichwahl zwischen Aymaz und Burmester:
- Berivan Aymaz (Die Grünen): 28,1 %
- Torsten Burmester (SPD): 21,3 %
- Markus Greitemann (CDU): 19,5 %
- Matthias Büschges (AfD): 8,5 %
- Heiner Kockerbeck (Die Linke): 6,1 %
Diese Ergebnisse zeigten bereits, dass die Wählerstimmen breit verteilt waren und eine Entscheidung erst in der zweiten Runde fallen würde.
Aymaz und Burmester zogen als die beiden Bestplatzierten in die Stichwahl ein. Für Markus Greitemann von der CDU reichte es mit 19,5 Prozent nur für den dritten Platz, was für seine Partei eine Enttäuschung darstellte. Die Kandidaten von AfD und Die Linke spielten bei der Vergabe der ersten beiden Plätze keine Rolle.
Köln als Wirtschafts- und Kulturmetropole
Der neue Oberbürgermeister übernimmt die Verantwortung für die viertgrößte Stadt Deutschlands. Mit rund einer Million Einwohnern ist Köln nicht nur die bevölkerungsreichste Kommune in Nordrhein-Westfalen, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Große internationale Unternehmen wie Ford, Toyota und der Chemiekonzern Lanxess haben hier wichtige Standorte oder sogar ihre Deutschland- oder Europazentralen.
Die Stadt ist ein wirtschaftlicher Motor für die gesamte Region. Gleichzeitig ist sie ein kulturelles Zentrum, das jedes Jahr Millionen von Touristen anzieht. Der Kölner Dom, ein UNESCO-Weltkulturerbe, und die zahlreichen romanischen Kirchen prägen das Stadtbild und sind ein zentraler Anziehungspunkt. Hinzu kommt eine lebendige Kulturszene mit vielen Museen, Theatern und natürlich dem weltberühmten Kölner Karneval, der jedes Jahr am 11. November um 11:11 Uhr auf dem Alter Markt eröffnet wird.
Eine vielfältige Stadtgesellschaft
Eine der großen Aufgaben für den neuen Oberbürgermeister wird es sein, die Vielfalt der Stadtgesellschaft zu gestalten. Mehr als ein Drittel der Kölnerinnen und Kölner hat einen Migrationshintergrund. Bei den Kindern und Jugendlichen liegt dieser Anteil laut städtischen Statistiken sogar bei über 50 Prozent. Diese Diversität prägt das soziale und kulturelle Leben in der Stadt und stellt die Verwaltung vor besondere Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Integration und sozialer Zusammenhalt.
„Kölns Stärke liegt in seiner Offenheit und Vielfalt. Diese zu erhalten und zu fördern, wird eine zentrale Aufgabe meiner Amtszeit sein“, sagte Burmester in einer ersten Reaktion nach der Wahl.
Die Integration der vielfältigen Bevölkerungsgruppen und die Schaffung von Chancengleichheit für alle Bürgerinnen und Bürger gehören zu den wichtigsten politischen Zielen, die der neue Stadtchef angehen muss. Es wird erwartet, dass er in den kommenden Wochen seine Pläne für die Bereiche Wohnungsbau, Verkehr, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit konkretisieren wird.




