Torsten Burmester von der SPD hat die Stichwahl um das Amt des Kölner Oberbürgermeisters gewonnen. Er setzte sich am Sonntag, den 28. September 2025, gegen seine Konkurrentin Berivan Aymaz von den Grünen durch. Das Ergebnis markiert einen Wechsel an der Spitze der Stadtverwaltung nach der Amtszeit von Henriette Reker.
Das Wichtigste in Kürze
- Torsten Burmester (SPD) wird neuer Oberbürgermeister von Köln.
- Er gewann die Stichwahl gegen Berivan Aymaz (Grüne), die im ersten Wahlgang noch vorne lag.
- Die Wahlbeteiligung lag mit 44,7 Prozent höher als bei der letzten Stichwahl vor fünf Jahren.
- Die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker gratulierte Burmester noch am Wahlabend.
Der Wahlabend und die Entscheidung
Die Wahllokale in Köln schlossen um 18 Uhr, woraufhin die Auszählung der Stimmen begann. Bereits kurz nach 18 Uhr zeigten erste Ergebnisse eine leichte Führung für Torsten Burmester. Im Laufe des Abends entwickelte sich ein spannendes Rennen, bei dem der SPD-Kandidat seinen Vorsprung jedoch kontinuierlich halten und ausbauen konnte.
Gegen 19:30 Uhr stand fest, dass Burmester uneinholbar vorne lag. Zu diesem Zeitpunkt war ein Großteil der Stimmen ausgezählt und sein Vorsprung gegenüber Berivan Aymaz hatte sich stabilisiert. Der SPD-Politiker gab daraufhin bereits erste Interviews als designierter neuer Oberbürgermeister der Stadt.
Ausgangslage nach dem ersten Wahlgang
Die Stichwahl wurde notwendig, da im ersten Wahlgang am 14. September keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte. Überraschend war, dass Berivan Aymaz in der ersten Runde noch vor Torsten Burmester gelegen hatte. Die Stichwahl kehrte dieses Ergebnis nun um.
Ein knapper werdender Vorsprung
Der Abend begann mit einem deutlichen Vorsprung für Burmester. Erste Auszählungen sahen ihn bei rund 65 Prozent. Als jedoch die Stimmen aus den innenstadtnahen Wahlbezirken, in denen die Grünen traditionell stark sind, eingingen, schmolz der Vorsprung.
Zeitweise zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Gegen 18:50 Uhr lag Burmesters Vorsprung bei nur noch rund fünf Prozentpunkten. Letztendlich konnte er sich jedoch mit einem stabilen Vorsprung von etwa acht Prozentpunkten durchsetzen, als die Auszählung der meisten Bezirke abgeschlossen war.
Reaktionen auf das Wahlergebnis
Die Emotionen bei den Wahlpartys der beiden großen Parteien hätten unterschiedlicher nicht sein können. Während die SPD im Brauhaus zur Malzmühle feierte, herrschte bei den Grünen im Gürzenich Enttäuschung über die Niederlage.
Burmesters Feier und erste Worte
Torsten Burmester wurde von seinen Parteikollegen mit dem Kölner Lied „Et jitt kein Wood“ von Cat Ballou gefeiert. In seiner ersten Rede als gewählter Oberbürgermeister zeigte er sich kämpferisch und dankbar.
„Die Arbeit für Köln wird am Montag um 8:30 Uhr beginnen“, kündigte Burmester an. Er betonte auch die persönliche Belastung des Wahlkampfes: „Dieser Wahlkampf war für mich hart, weil ich dafür mein Leben verändern musste. Das ging nur, weil meine Frau und meine Familie mich getragen haben.“
Er bedankte sich bei den Wählerinnen und Wählern für das Vertrauen und versprach, ein Oberbürgermeister für alle Kölnerinnen und Kölner zu sein.
Aymaz äußert sich nach der Niederlage
Berivan Aymaz trat im Gürzenich vor ihre Anhänger und zeigte sich als faire Verliererin. Sie gratulierte ihrem Konkurrenten zum Sieg und dankte ihren Unterstützern für den engagierten Wahlkampf.
„Die Wahl gewonnen hat Herr Burmester. Ihm gratuliere ich und wünsche ihm Kraft und eine gute Hand für die Geschicke unserer Stadt“, erklärte Aymaz. Sie fügte hinzu: „Ich werde auch in Zukunft meine Stimme für ein weltoffenes und vielfältiges Köln erheben.“
Aymaz betonte, dass es eine Ehre gewesen sei, für ihre Partei und ihre Heimatstadt zu kandidieren, auch wenn es am Ende nicht für den Sieg gereicht habe.
Die scheidende Oberbürgermeisterin und der Übergang
Die noch amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker verfolgte den Wahlabend im Historischen Rathaus. Sie war eine der ersten Gratulantinnen und äußerte sich bereits früh am Abend zum sich abzeichnenden Ergebnis.
Auf die Frage, wie sie den Wahlausgang bewerte, antwortete Reker: „Ich finde es gut. Köln hat gewählt, Köln hat sich entschieden.“ Sie wünschte ihrem Nachfolger vor allem „eine robuste Gesundheit“ und kündigte an, ihm die Amtsgeschäfte „sehr angemessen“ zu übergeben. Einen direkten Ratschlag wollte sie ihm jedoch nicht erteilen.
Wahlbeteiligung und statistische Daten
Ein wichtiger Aspekt der Stichwahl war die Beteiligung der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger. Diese fiel erwartungsgemäß geringer aus als im ersten Wahlgang, lag aber über dem Wert vergangener Stichwahlen.
Zahlen zur Wahlbeteiligung
- Stichwahl 2025: 44,7 % (Stand 18 Uhr)
- 1. Wahlgang 2025: 57,5 %
- Stichwahl 2020: 36,2 %
Die Wahlbeteiligung war somit deutlich höher als bei der vorherigen Stichwahl, was auf eine stärkere Mobilisierung der Wähler hindeutet.
Schnellere Auszählung als erwartet
Die Auszählung der Stimmen verlief am Sonntagabend deutlich zügiger als noch zwei Wochen zuvor. Da nur noch über zwei Kandidaten abgestimmt wurde, konnten die Wahlhelfer die Ergebnisse schneller ermitteln und übermitteln. Ein vorläufiges amtliches Endergebnis wurde noch am späten Abend erwartet.
Der Wahlausgang in Köln war auch Teil eines landesweiten Trends in Nordrhein-Westfalen, wo an diesem Tag in mehreren Städten Stichwahlen stattfanden. Die Ergebnisse in Köln wurden mit besonderer Spannung erwartet, da sie als Richtungsentscheidung für die größte Stadt des Bundeslandes gelten.




