In der Stadt Alsdorf ist die Entscheidung über den neuen Bürgermeister gefallen. Tim Krämer von der SPD hat die Stichwahl am 28. September 2025 mit einem knappen Vorsprung für sich entschieden. Er setzte sich gegen seinen Konkurrenten Florian-Paul Weyand von der CDU durch. Die Wahlbeteiligung war im Vergleich zum ersten Wahlgang deutlich geringer.
Das Wichtigste in Kürze
- Tim Krämer (SPD) wird mit 51,6 Prozent der Stimmen neuer Bürgermeister von Alsdorf.
- Sein Gegenkandidat Florian-Paul Weyand (CDU) erhielt 48,4 Prozent.
- Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl lag bei nur 38,4 Prozent und war damit deutlich niedriger als im ersten Wahlgang (53,5 Prozent).
- Die Entscheidung fiel nach einem ersten Wahlgang am 14. September, bei dem kein Kandidat die absolute Mehrheit erreichen konnte.
Krämer sichert sich knappen Sieg in der Stichwahl
Die Bürgerinnen und Bürger von Alsdorf haben ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Nach Auszählung aller Stimmen am Abend des 28. September stand fest: Tim Krämer (SPD) wird der nächste Bürgermeister der Stadt. Er erhielt 51,6 Prozent der abgegebenen Stimmen und konnte sich damit gegen Florian-Paul Weyand (CDU) durchsetzen, der auf 48,4 Prozent kam.
Der Abstand zwischen den beiden Kandidaten betrug lediglich 3,2 Prozentpunkte, was den Wahlausgang bis zuletzt spannend machte. Für den Sieg in der Stichwahl reichte die einfache Mehrheit der Stimmen aus.
Deutlich gesunkene Wahlbeteiligung
Ein auffälliges Merkmal dieser Stichwahl war die niedrige Wahlbeteiligung. Lediglich 38,4 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger gaben ihre Stimme ab. Dies stellt einen erheblichen Rückgang im Vergleich zum ersten Wahlgang zwei Wochen zuvor dar, als die Beteiligung noch bei 53,5 Prozent lag.
Wahlbeteiligung im Vergleich
- Erster Wahlgang (14. September): 53,5 %
- Stichwahl (28. September): 38,4 %
- Rückgang: 15,1 Prozentpunkte
Experten führen eine niedrigere Beteiligung bei Stichwahlen oft auf eine gewisse Wahlmüdigkeit oder die Annahme zurück, dass die Entscheidung bereits gefallen sei. Es gelang offenbar nicht allen Lagern, ihre Wählerschaft ein zweites Mal vollständig zu mobilisieren.
Der Weg zur Entscheidung: Rückblick auf den ersten Wahlgang
Die Stichwahl wurde notwendig, da im ersten Wahlgang am 14. September 2025 keiner der angetretenen Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen erreichen konnte. In dieser ersten Runde zeichnete sich bereits ein Vorsprung für den SPD-Kandidaten ab.
Tim Krämer (SPD) ging mit 36,8 Prozent der Stimmen als klarer Sieger aus dem ersten Wahlgang hervor. Florian-Paul Weyand (CDU) qualifizierte sich mit 24,5 Prozent als Zweitplatzierter für die entscheidende zweite Runde. Die übrigen Stimmen verteilten sich auf weitere Kandidaten, die damit aus dem Rennen ausschieden.
Warum gibt es eine Stichwahl?
In vielen deutschen Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen, wird ein Bürgermeister direkt von den Bürgern gewählt. Erreicht im ersten Wahlgang kein Kandidat mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen (absolute Mehrheit), findet eine Stichwahl zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten statt. In dieser zweiten Runde genügt dann die einfache Mehrheit (mehr Stimmen als der Gegner) für den Sieg.
Die zwei Wochen zwischen den beiden Wahlgängen waren von intensiven Bemühungen beider Kandidaten geprägt, die Wähler der ausgeschiedenen Bewerber sowie Nichtwähler für sich zu gewinnen. Das knappe Endergebnis zeigt, dass dies beiden Lagern teilweise gelungen ist.
Alsdorf: Eine Stadt im Wandel
Die Stadt Alsdorf, mit rund 48.810 Einwohnern in der Städteregion Aachen gelegen, blickt auf eine lange Geschichte zurück, die stark vom Bergbau geprägt war. Heute hat sich die Stadt zu einem modernen Dienstleistungs- und Kulturstandort entwickelt und profitiert von ihrer geografischen Lage im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande.
Die Transformation von einer Industriestadt zu einem Ort mit hoher Lebensqualität ist eine der zentralen Aufgaben, die auf den neuen Bürgermeister Tim Krämer zukommt. Die Stadt bietet ihren Bürgern bereits eine vielfältige Infrastruktur.
Kultur, Freizeit und Sport
Alsdorf verfügt über ein breites Angebot an Freizeitmöglichkeiten, die das städtische Leben bereichern. Dazu gehören unter anderem:
- Die Stadthalle Alsdorf: Ein wichtiger Veranstaltungsort für Konzerte, Theater und Tagungen.
- Das Cinetower Kinocenter: Ein modernes Kino, das Besucher aus der gesamten Region anzieht.
- Energeticon: Ein Erlebnismuseum, das die Geschichte der Energie und des Bergbaus interaktiv vermittelt.
- Der Tierpark Alsdorfer Weiher: Ein beliebtes Ausflugsziel für Familien.
Eine Besonderheit ist der Karneval in Alsdorf. Am Rosenmontag ziehen traditionell gleich zwei Umzüge durch verschiedene Stadtteile, was die tiefe Verankerung des Brauchtums in der lokalen Kultur unterstreicht. Auch sportlich hat die Stadt einiges zu bieten. Seit 1987 findet am Ostermontag der Internationale Broichbachtal-Lauf statt, der Läuferinnen und Läufer weit über die Stadtgrenzen hinaus anzieht.
Ausblick auf die kommende Amtszeit
Mit der Wahl von Tim Krämer steht Alsdorf vor einer neuen politischen Phase. Zu den Herausforderungen seiner Amtszeit werden die weitere Stärkung des Wirtschaftsstandortes, die Gestaltung des demografischen Wandels und die Aufrechterhaltung der hohen Lebensqualität gehören.
Die gute Verkehrsanbindung über die Autobahnen A44 und A4 ist ein wichtiger Standortvorteil, den es weiter zu nutzen gilt. Die Nähe zu den Niederlanden und Belgien bietet zudem Chancen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Wirtschaft und Kultur.
Die knappe Wahlentscheidung zeigt jedoch auch, dass die Stadt politisch gespalten ist. Eine der ersten Aufgaben des neuen Bürgermeisters wird es sein, Brücken zu bauen und das Vertrauen aller Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen, um die anstehenden Projekte erfolgreich umzusetzen.




