Köln steht vor entscheidenden Aufgaben. Nach der Oberbürgermeister-Stichwahl benötigt die Stadt eine Führung, die komplexe Probleme angeht und unterschiedliche Kräfte vereint. Die bevorstehende Wahl zwischen Berivan Aymaz (Grüne) und Torsten Burmester (SPD) wird bestimmen, wer diese Rolle übernimmt.
Wichtige Punkte
- Kölns neue Führung muss politische Uneinigkeit überwinden.
- Dringende Probleme umfassen bezahlbaren Wohnraum und ÖPNV.
- Öffentliche Infrastruktur, von Brücken bis zur Oper, erfordert Sanierung.
- Ein starkes Wir-Gefühl und die Einbindung aller Bürger sind entscheidend.
Die Ausgangslage: Vielfalt und Herausforderungen
Köln gilt als eine Stadt mit hoher Lebensqualität. Ihre Bürger schätzen die vielfältige und offene Atmosphäre. Es gibt eine breite Palette an Initiativen, kulturellem Engagement und politischen Kräften. Bei der jüngsten Oberbürgermeisterwahl traten zahlreiche Kandidaten an, was die politische Vielfalt der Stadt unterstreicht.
Mehr als 100.000 Wähler, das sind über 22 Prozent, stimmten für Kandidaten, die nur geringe Chancen hatten. Dies zeigt ein breites Spektrum an Meinungen und Anliegen innerhalb der Bevölkerung. Diese Vielfalt muss die zukünftige Führung integrieren.
Faktencheck: Wahlergebnis
- Über 22% der Wähler stimmten für Außenseiterkandidaten.
- Keine Partei erreichte über 30% der Stimmen im ersten Wahlgang.
Dringende Probleme der Stadt
Die neue Oberbürgermeisterin oder der neue Oberbürgermeister steht vor großen Herausforderungen. Köln kämpft mit Problemen wie dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Der öffentliche Nahverkehr (KVB) zeigt Schwächen, die dringend behoben werden müssen. Zudem verfällt die öffentliche Infrastruktur.
Dies betrifft Brücken, Tunnel, Museen, die Oper und das Schauspielhaus. Hinzu kommt die zunehmende Verschmutzung des Stadtbildes. Diese Punkte erfordern schnelle und effektive Lösungen.
„Den Herausforderungen kann nur mit übergreifendem Gestaltungswillen aller Kräfte begegnet werden“, betont Andreas Grosz. Er ist ein Kenner der Kölner Stadtgesellschaft.
Politische Lähmung überwinden
Aktuell wird Köln oft von politischen Querelen gelähmt. Entscheidungen werden verschoben, anstatt sie konsequent umzusetzen. Grosz fordert ein starkes Wir-Gefühl. Der Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft muss gestärkt werden, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Köln hat bereits gezeigt, dass es zu Großem fähig ist, etwa bei Initiativen wie „Arsch huh“.
Auch im Alltag zeigen sich Beispiele, wo Bürger unterschiedlicher politischer Lager zusammenarbeiten. Dies könnte als Vorbild für die zukünftige Stadtführung dienen. Eine geeinte Front aller politischen und gesellschaftlichen Akteure ist notwendig.
Hintergrund: Die Stichwahl
Am Sonntag entscheiden die Bürger, wer Köln in den kommenden Jahren als Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister regiert. Berivan Aymaz von Bündnis 90/Die Grünen und Torsten Burmester von der SPD treten in der Stichwahl gegeneinander an. Beide Kandidaten stehen vor der Aufgabe, die Stadt in eine stabilere Zukunft zu führen.
Anforderungen an die neue Führung
Die zukünftige Führungspersönlichkeit muss klar kommunizieren, einen und zielorientiert handeln. Dies sind hohe Anforderungen an Berivan Aymaz oder Torsten Burmester. Es geht nicht nur um politische Ziele, sondern vor allem um die schnelle und effiziente Umsetzung.
Ein Beispiel für gelungene Gestaltung ist die Verkehrsberuhigung der Ringe. Sie bietet allen Verkehrsteilnehmern Raum und überzeugt ästhetisch. Im Gegensatz dazu steht die Trankgasse vor dem Excelsior Hotel Ernst. Ihre Gestaltung wird als öde und wenig durchdacht kritisiert. Beide Projekte entstanden unter grüner Beteiligung.
Gemeinsinn als Schlüssel zum Erfolg
Angesichts des Wahlergebnisses, bei dem keine Partei über 30 Prozent der Stimmen erhielt, muss die Gestaltung der Stadt die Aufgabe aller sein. Dies kann nur mit einem neuen Gemeinsinn gelingen. Andreas Grosz sieht dies nicht nur als Bringschuld der Oberbürgermeisterin oder des Oberbürgermeisters, sondern auch als Bringpflicht der Bürger.
Es ist eine Einladung und ein Auftrag zugleich. Das Amt erfordert eine Mischung aus Stärke und Überzeugungskraft. Eine solche Führung kann Köln vor dem Abdriften bewahren und die Stadt in eine positive Richtung lenken. Die neue Führung verdient Respekt für die bevorstehenden Aufgaben.
- Kommunikation: Klare und verständliche Ansprache der Bürger.
- Einigkeit: Fähigkeit, unterschiedliche politische und gesellschaftliche Gruppen zusammenzuführen.
- Zielorientierung: Fokus auf die Umsetzung von Projekten und Lösungen.
- Gemeinsinn: Förderung eines starken Wir-Gefühls in der Stadt.
Die Rolle der Bürger und Kandidaten
Viele Kölner OB-Kandidaten bleiben der Politik erhalten, auch wenn sie die Stichwahl nicht erreichten. Der frühere Pfarrer Hans Mörtter etwa hat sein Netzwerk in der Stadt während des Wahlkampfes verstärkt. Sein Satz „Konzerte allein reichen nicht“ bedeutet, dass es nicht ausreicht, nur im eigenen Kreis aktiv zu sein.
Roberto Campione von der Kölner Stadtgesellschaft, Volker Görzel (FDP) und Lars Wolfram (Volt) bleiben ebenfalls engagiert. Die Kunst besteht darin, den Gemeinsinn neu zu entdecken. „Wir differenzieren uns sonst um Kopf und Kragen“, warnt Andreas Grosz. Wenn Köln jetzt nicht aufwacht, droht die Stadt abzurutzen.
Auch die scheidende Oberbürgermeisterin Henriette Reker verdient Respekt. Die Führung dieser Stadt ist ein Privileg, aber kein leichtes Amt. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie Köln die aktuellen Herausforderungen meistert und sich weiterentwickelt.




