In Leverkusen-Rheindorf haben Unbekannte in der Nacht zum Montag wichtige Glasfaserkabel der Deutschen Bahn durchtrennt. Der Vorfall ereignete sich gegen 1:15 Uhr an einem Gleis nahe der Masurenstraße. Da ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Staatsschutz der Kölner Polizei die Ermittlungen übernommen. Der Bahnverkehr in der Region ist erheblich gestört.
Das Wichtigste in Kürze
- Tatort: Ein Gleisabschnitt der Deutschen Bahn in Leverkusen-Rheindorf.
- Tatzeit: Nacht zum Montag, 22. September, gegen 1:15 Uhr.
- Schaden: Wichtige Glasfaserkabel der Signaltechnik wurden durchtrennt.
- Ermittler: Der Staatsschutz hat die Untersuchung wegen eines möglichen politischen Hintergrunds übernommen.
- Folgen: Massive Beeinträchtigungen im Regional- und Fernverkehr auf unbestimmte Zeit.
Gezielter Anschlag auf die Bahninfrastruktur
In den frühen Morgenstunden des Montags wurde die Deutsche Bahn Ziel eines gezielten Sabotageaktes. Unbekannte Täter öffneten gewaltsam einen Kabelschacht an einer Bahnstrecke in Leverkusen-Rheindorf. In diesem Schacht befanden sich essenzielle Glasfaserkabel, die für die Steuerung der Signalanlagen verantwortlich sind.
Die Täter durchtrennten diese Kabel, was zu einem sofortigen Ausfall der Signaltechnik auf dem betroffenen Streckenabschnitt führte. Der Vorfall wurde umgehend bemerkt, da die Sicherheitssysteme der Bahn Alarm schlugen. Die genaue Vorgehensweise der Täter deutet laut Ermittlern auf eine geplante Tat hin.
Die Bedeutung von Glasfaserkabeln für die Bahn
Moderne Bahnsysteme sind stark von digitaler Kommunikation abhängig. Glasfaserkabel übertragen riesige Datenmengen in Lichtgeschwindigkeit und sind das Rückgrat der Signaltechnik. Sie steuern Weichen, Signale und Zugsicherungssysteme wie die ETCS (European Train Control System). Ein Ausfall dieser Kabel legt den Zugverkehr aus Sicherheitsgründen sofort lahm, da eine sichere Steuerung der Züge nicht mehr gewährleistet werden kann.
Spurensicherung am Tatort
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Tat rückte der Erkennungsdienst der Polizei Köln an den Tatort nahe der Masurenstraße aus. Die Spezialisten sicherten erste Spuren am geöffneten Kabelschacht und in der unmittelbaren Umgebung. Die Auswertung dieser Spuren ist nun ein zentraler Bestandteil der laufenden Ermittlungen. Details zu den gefundenen Spuren wurden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht veröffentlicht.
Staatsschutz übernimmt wegen möglichem politischen Motiv
Aufgrund der Art des Angriffs auf eine kritische Infrastruktur haben die Staatsanwaltschaft Köln und die Polizei Köln entschieden, die Ermittlungen an eine spezialisierte Abteilung zu übergeben. Die Kriminalinspektion Staatsschutz führt nun die weiteren Untersuchungen.
Diese Entscheidung wurde getroffen, da ein politisch motivierter Tathintergrund nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausgeschlossen werden kann. Angriffe auf die Infrastruktur der Deutschen Bahn wurden in der Vergangenheit wiederholt von extremistischen Gruppen als Protestform genutzt. Ob ein solcher Zusammenhang im aktuellen Fall besteht, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Was ist der Staatsschutz?
Der polizeiliche Staatsschutz ist für die Verfolgung politisch motivierter Kriminalität zuständig. Dazu gehören Straftaten, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richten, sowie Taten von Extremisten aus dem linken, rechten oder religiösen Spektrum. Angriffe auf kritische Infrastrukturen wie das Bahnnetz fallen oft in deren Zuständigkeitsbereich, wenn ein politisches Motiv vermutet wird.
Die Ermittler prüfen nun mögliche Bekennerschreiben und analysieren ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit, um Muster oder Verbindungen zu erkennen. Die Staatsanwaltschaft Köln leitet das Verfahren und wird über die weiteren Schritte entscheiden.
Massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr
Der Sabotageakt hat unmittelbare und weitreichende Folgen für tausende Reisende. Der betroffene Streckenabschnitt ist eine wichtige Ader im Netz der Deutschen Bahn in Nordrhein-Westfalen. Sowohl der Regional- als auch der Fernverkehr sind erheblich beeinträchtigt.
Die Deutsche Bahn teilte mit, dass es zu folgenden Einschränkungen kommt:
- Komplette Sperrungen von Gleisabschnitten
- Zugausfälle auf mehreren Linien
- Erhebliche Verspätungen bei Zügen, die umgeleitet werden müssen
- Einschränkungen bei S-Bahn-Linien im Großraum Köln/Düsseldorf
Reparaturteams der Deutschen Bahn sind bereits im Einsatz, um den Schaden zu beheben. Die Reparatur der durchtrennten Glasfaserkabel ist jedoch komplex und zeitaufwendig. Die Bahn konnte noch keine genaue Prognose abgeben, wie lange die Störungen andauern werden. Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über die Online-Auskunftssysteme der Bahn oder die DB Navigator App über ihre Verbindungen zu informieren.
„Im gesamten Streckenabschnitt ist der Regional- und Fernverkehr bis auf Weiteres erheblich beeinträchtigt“, teilte ein Sprecher der Polizei Köln mit.
Polizei sucht dringend Zeugen
Um die Täter zu fassen, ist die Kriminalpolizei Köln auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Die Ermittler richten gezielte Fragen an mögliche Zeugen, die in der Nacht zum Montag verdächtige Beobachtungen gemacht haben.
Besonders wichtig sind Hinweise zu folgenden Fragen:
- Wer hat in der Nacht auf Montag, den 22. September, gegen 1:15 Uhr Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Bahngleise nahe der Masurenstraße in Leverkusen-Rheindorf gesehen?
- Sind jemandem in den Tagen vor der Tat verdächtige Aktivitäten oder Erkundungen an der Bahnstrecke aufgefallen?
- Gibt es Personen, die Informationen zur Tat oder den Tätern geben können?
Die Polizei betont, dass auch scheinbar unwichtige Beobachtungen für die Aufklärung des Falls entscheidend sein können. Vertraulichkeit wird zugesichert.
So können Sie Hinweise geben
Zeugen werden dringend gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Köln zu melden. Sie können die Ermittler auf folgenden Wegen erreichen:
- Telefonisch: unter der Rufnummer 0221 - 229 0
- Per E-Mail: an die Adresse [email protected]
Die Ermittlungen des Staatsschutzes dauern an. Cologne News Today wird über die weiteren Entwicklungen in diesem Fall berichten.




