In Koblenz haben Unbekannte ein Hochspannungskabel an einer Bahnstrecke durchtrennt und damit einen Kurzschluss sowie einen Brand ausgelöst. Die Bundespolizei Trier hat die Ermittlungen wegen eines Angriffs auf die Bahninfrastruktur aufgenommen und sucht nach Zeugen. Der Vorfall ereignete sich bereits am 1. September, wurde aber erst drei Wochen später entdeckt.
Wichtige Informationen
- An einer Bahnstrecke in Koblenz wurde ein Hochspannungskabel beschädigt.
- Die Tat führte zu einem Kurzschluss, einer Stichflamme und einem Kabelbrand.
- Der Vorfall ereignete sich am 1. September, wurde aber erst Wochen später bemerkt.
- Die Bundespolizei vermutet, dass sich die Täter Brandverletzungen zugezogen haben könnten.
- Der Bahnverkehr zwischen Neuwied und Koblenz war nicht beeinträchtigt.
Angriff auf kritische Infrastruktur
Die Bundespolizei stuft die Tat als gezielten Angriff auf die Bahninfrastruktur ein. Unbekannte Täter flexten an der Bahnstrecke zwischen Neuwied und Koblenz ein Hochspannungskabel an. Diese Handlung löste eine gefährliche Kettenreaktion aus.
Durch die Beschädigung des Kabels kam es zu einem massiven Kurzschluss. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass dies eine Stichflamme und einen anschließenden Kabelbrand zur Folge hatte. Die genauen Hintergründe der Tat sind bislang unklar, die Ermittlungen laufen in alle Richtungen.
Was ist Bahninfrastruktur?
Zur Bahninfrastruktur gehören nicht nur Gleise und Züge, sondern auch alle technischen Anlagen, die für einen sicheren Betrieb notwendig sind. Dazu zählen Signalanlagen, Weichen, Oberleitungen und eben auch die für die Stromversorgung wichtigen Hochspannungskabel. Angriffe auf diese Elemente können den Bahnverkehr erheblich stören und stellen eine große Gefahr dar.
Entdeckung erst nach drei Wochen
Obwohl sich der Vorfall bereits am 1. September ereignete, wurde der Schaden erst am darauffolgenden Dienstag entdeckt. Mitarbeiter der Bahn waren auf das Problem aufmerksam geworden, weil es über einen Zeitraum von drei Wochen immer wieder zu Spannungsschwankungen im Stromnetz der Strecke kam.
Trotz der Beschädigung und der Schwankungen kam es zu keinen Einschränkungen im Bahnverkehr. Die Züge auf der betroffenen Strecke konnten weiterhin planmäßig fahren. Erst eine genaue Untersuchung der Anlage führte zur Entdeckung des angesägten Kabels und des Brandschadens.
Polizei sucht nach verletzten Tätern
Die Bundespolizeiinspektion Trier hat die Ermittlungen übernommen und einen Zeugenaufruf gestartet. Ein zentraler Ansatzpunkt für die Ermittler ist die hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich die Täter bei der Tat selbst verletzt haben.
„Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Personen Brandverletzungen zugezogen und sich in ärztliche Versorgung begeben haben“, erklärte ein Sprecher der Bundespolizei.
Die bei dem Kurzschluss entstandene Stichflamme kann schwere Verbrennungen verursachen. Die Polizei bittet daher insbesondere medizinisches Personal in Arztpraxen und Krankenhäusern um erhöhte Aufmerksamkeit. Personen, die seit Anfang September wegen ungeklärter Brandverletzungen behandelt wurden, könnten mit der Tat in Verbindung stehen.
Gefahr durch Hochspannung
Bahnstromkabel führen extrem hohe Spannungen von bis zu 15.000 Volt. Eine unsachgemäße Handhabung oder Beschädigung kann zu lebensgefährlichen Stromschlägen, Lichtbögen und schweren Verbrennungen führen. Die Täter setzten sich bei dieser Aktion einem erheblichen Risiko aus.
Zusammenhang mit anderen Taten wird geprüft
Der Vorfall in Koblenz reiht sich in eine Serie von Sabotageakten an Bahnanlagen in Deutschland ein. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen gab es in den vergangenen Wochen mehrfach Fälle von Brandstiftungen an Gleisanlagen, die teilweise zu erheblichen Störungen im Bahnverkehr führten.
Ob ein direkter Zusammenhang zwischen dem Angriff in Koblenz und den Taten in anderen Bundesländern besteht, ist laut Polizeiangaben derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Häufung solcher Vorfälle sorgt jedoch für eine erhöhte Sensibilität bei den Sicherheitsbehörden.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Zeugen, die am oder um den 1. September verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Bereich der Bahnstrecke zwischen Neuwied und Koblenz bemerkt haben, werden gebeten, sich bei der Bundespolizei Trier zu melden.




