Autofahrer im Kölner Süden müssen sich auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen. Die Autobahn GmbH hat eine zehntägige Vollsperrung eines wichtigen Abschnitts der A4 angekündigt. Grund sind dringende Sanierungsarbeiten an der Fahrbahn, die seit langer Zeit stark beschädigt ist und eine Gefahr für den Verkehr darstellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Was: Vollsperrung der A4 in Fahrtrichtung Olpe.
- Wo: Zwischen dem Autobahnkreuz Köln-West und der Anschlussstelle Köln-Eifeltor.
- Wann: Von Freitag, 12. September 2025, 22:00 Uhr, bis Montag, 22. September 2025, 05:00 Uhr.
- Warum: Umfassende Sanierung der stark beschädigten Fahrbahnoberfläche zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit.
- Auswirkungen: Erhebliche Staus und Verzögerungen werden erwartet; großräumige Umleitungen sind eingerichtet.
Details zur Vollsperrung und den Sanierungsarbeiten
Die Autobahn GmbH Rheinland hat die Notwendigkeit der Vollsperrung mit dem desolaten Zustand der Fahrbahn begründet. Insbesondere der rechte Fahrstreifen und der Standstreifen, die noch aus Betonplatten aus den 1960er Jahren bestehen, sind stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Fugen zwischen den Platten sind durch die hohe Verkehrsbelastung verschlissen, was zu einer akuten Bruchgefahr führt.
Auch die mittlere und linke Fahrspur weisen erhebliche Mängel auf. Hier müssen Risse, Löcher und sogenannte Kornausbrüche im Asphalt beseitigt werden. Diese Schäden beeinträchtigen nicht nur den Fahrkomfort, sondern stellen auch ein Sicherheitsrisiko dar.
Fakten zur Sanierung
- Betroffener Abschnitt: A4 zwischen Kreuz Köln-West und Köln-Eifeltor
- Fahrtrichtung: Olpe
- Dauer: 10 Tage
- Grund: Beseitigung von Schäden an Betonplatten aus den 1960ern und Asphaltreparaturen
Laut einer Sprecherin der Autobahn GmbH sind diese umfangreichen Arbeiten nur unter einer Vollsperrung durchführbar. Eine abschnittsweise Sanierung bei laufendem Verkehr würde die Bauzeit erheblich verlängern und die Sicherheit der Bauarbeiter gefährden. Die Maßnahme soll die Verkehrssicherheit auf diesem hoch frequentierten Abschnitt des Kölner Rings für die kommenden Jahre gewährleisten.
„Diese Arbeiten sind nur unter einer Vollsperrung möglich. Die Instandsetzung ist Voraussetzung für die angekündigte Optimierung der Verkehrsführung auf dem betreffenden Teilabschnitt.“ - Sprecherin der Autobahn GmbH
Umleitungen und erwartete Verkehrslage
Für die Dauer der Sperrung wird der Verkehr großräumig umgeleitet. Die Autobahn GmbH hat betont, dass die Umleitungen ausschließlich über andere Autobahnen führen, um die städtischen Straßen in Köln nicht zusätzlich zu belasten. Autofahrer, die auf der A4 aus Richtung Aachen kommen und weiter in Richtung Olpe fahren möchten, werden am Kreuz Köln-West auf die A1 in Richtung Dortmund geleitet. Am Kreuz Leverkusen sollen sie dann auf die A3 in Richtung Frankfurt wechseln, um am Dreieck Heumar wieder auf die A4 zu gelangen.
Trotz dieser Maßnahmen rechnet die Behörde mit erheblichen Staus, insbesondere zu den Stoßzeiten am Morgen und am späten Nachmittag. Der betroffene Abschnitt ist eine zentrale Verkehrsachse für den regionalen Pendlerverkehr sowie für den europäischen Transitverkehr.
Bereits im Vorfeld weisen dynamische Anzeigetafeln im weiten Umkreis auf die bevorstehende Sperrung hin, um den Verkehrsteilnehmern eine frühzeitige Umplanung ihrer Route zu ermöglichen. Es wird empfohlen, den Bereich weiträumig zu umfahren und, wenn möglich, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Hintergrund: Problemzone Brücke Eifeltor
Die anstehende Fahrbahnsanierung ist Teil eines größeren Problems auf diesem Abschnitt der A4. Seit Monaten ist die Verkehrssituation an der Brücke über die Gleisanlagen des Container-Bahnhofs Köln-Eifeltor angespannt. Aufgrund von Schäden an der Brückenstruktur wurde die Verkehrsführung bereits im Frühjahr drastisch geändert.
Die Situation vor der Sperrung
Schon vor der Vollsperrung war die A4 bei Eifeltor ein Nadelöhr. Statt drei Fahrspuren standen in beide Richtungen nur noch zwei zur Verfügung. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h und verengte Fahrspuren führten täglich zu zähfließendem Verkehr und langen Staus. Ziel dieser Maßnahmen war es, die marode Brücke zu entlasten.
Die rechte Spur wurde ausschließlich für den Lkw-Verkehr reserviert, während die beiden linken Spuren für Pkw vorgesehen und stark verengt wurden. Diese Verengung wurde in den vergangenen Wochen zur Unfallfalle. Mehrere Lastwagenfahrer, die offenbar die Beschilderung missachteten, fuhren in die zu schmale Pkw-Spur, was dazu führte, dass ihre Fahrzeuge umkippten. Die Folge waren stundenlange Vollsperrungen und ein Verkehrschaos im gesamten Kölner Süden.
Kritik an der bisherigen Verkehrsführung
Nach einer Serie von Lkw-Unfällen an fast identischer Stelle wuchs die Kritik an der unzureichenden Beschilderung. Experten und sogar die Polizei forderten eine deutlichere und mehrsprachige Kennzeichnung der Gefahrenstelle, um ortsunkundige Fahrer besser zu warnen. Die Autobahn GmbH reagierte zwar, doch die grundlegende Problematik der verengten Spuren blieb bestehen.
Ausblick nach den Bauarbeiten
Die nun stattfindende Sanierung der Fahrbahn ist eine wichtige Voraussetzung für eine geplante Verbesserung der Verkehrsführung. Nach Abschluss der Arbeiten soll das bestehende Konzept zur Entlastung der Brücke beibehalten werden. Das bedeutet, dass schwere Lkw weiterhin auf der rechten Spur fahren müssen, um den kritischen mittleren Bereich der Brücke zu schonen.
Eine positive Veränderung wird es jedoch geben: Durch die sanierte Fahrbahn und eine optimierte Verkehrsverlagerung soll die Geschwindigkeitsbegrenzung von derzeit 40 km/h auf 60 km/h angehoben werden. Die Behörden hoffen, dass dies den Verkehrsfluss verbessert und die Stauintensität zumindest leicht reduziert.
Langfristig bleibt die Situation jedoch eine Herausforderung. Die Brücke am Eifeltor muss komplett neu gebaut werden. Die aktuelle Sanierung und die angepasste Verkehrsführung sind lediglich Zwischenlösungen, um die Sicherheit bis zum Beginn des Neubauprojekts zu gewährleisten. Ein genauer Zeitplan für den Brückenneubau steht noch nicht fest, aber die aktuellen Maßnahmen sollen die Notwendigkeit weiterer kurzfristiger Sperrungen in den kommenden Jahren minimieren.