Zwei Dörfer in den Niederlanden, die nur eine kurze Autofahrt von Nordrhein-Westfalen entfernt liegen, haben internationale Anerkennung erhalten. In einem Ranking des Reisemagazins Forbes, basierend auf einer Umfrage der „Unforgettable Travel Company“, wurden Giethoorn und Bourtange als zwei der schönsten Dörfer der Welt ausgezeichnet. Sie bieten Besuchern eine einzigartige Mischung aus idyllischer Natur und historischer Architektur.
Wichtige Informationen
- Die niederländischen Dörfer Giethoorn und Bourtange wurden in einem globalen Ranking unter die schönsten Dörfer der Welt gewählt.
- Giethoorn belegt den vierten Platz und ist bekannt für seine Kanäle, die anstelle von Straßen das Dorf durchziehen.
- Bourtange, auf Platz sieben, ist eine vollständig erhaltene sternförmige Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert.
- Beide Orte sind von vielen Städten in NRW in etwa einer bis zwei Stunden mit dem Auto erreichbar.
Giethoorn: Das wasserreiche Dorf ohne Straßen
Auf dem vierten Platz der internationalen Rangliste befindet sich Giethoorn, oft als das „Venedig des Nordens“ bezeichnet. Diese Beschreibung ist treffend, denn das Leben in diesem Dorf in der Provinz Overijssel spielt sich hauptsächlich auf dem Wasser ab. Ein weitverzweigtes Netz von Kanälen, den sogenannten Grachten, ersetzt hier die üblichen Verkehrswege.
Die Fortbewegung erfolgt traditionell mit dem Boot. Besucher und Einheimische nutzen sogenannte Flüsterboote, die mit leisen Elektromotoren betrieben werden, um die Ruhe nicht zu stören. Auch Kanus, Tretboote und Stand-Up-Paddleboards sind beliebte Transportmittel, um die malerische Umgebung zu erkunden.
Architektur und Natur im Einklang
Das Dorfbild wird von charmanten reetgedeckten Bauernhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert geprägt, die auf kleinen Inseln stehen. Diese sind durch über 176 charakteristische Holzbrücken miteinander verbunden, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad überquert werden können. Die Gärten sind liebevoll gepflegt und tragen besonders im Frühling und Sommer zur idyllischen Atmosphäre bei.
Entlang der Hauptkanäle laden zahlreiche Cafés und Restaurants dazu ein, eine Pause einzulegen. Hier können Besucher lokale Spezialitäten wie Kibbeling, frittierte Fischstücke, probieren oder einfach die Aussicht auf das Wasser genießen.
Zahlen und Fakten zu Giethoorn
- Platz 4 im Ranking der schönsten Dörfer der Welt.
- Mehr als 176 Holzbrücken verbinden die einzelnen Teile des Dorfes.
- Das Dorf ist Teil des Nationalparks Weerribben-Wieden, des größten Niedermoorgebiets Nordwesteuropas.
Kultur und Freizeitaktivitäten
Wer mehr über die Geschichte des Ortes erfahren möchte, kann das Museum Giethoorn ‘t Olde Maat Uus besuchen. Es zeigt das Leben der Torfstecher und Fischer, die die Region einst prägten. Die Ausstellung vermittelt einen authentischen Eindruck vom einfachen und entbehrungsreichen Leben in der Vergangenheit.
Für Naturliebhaber ist ein Ausflug in den angrenzenden Nationalpark De Weerribben-Wieden ein Muss. Das Gebiet aus Schilfflächen, Heuwiesen und Sumpfwäldern lässt sich am besten per Boot, Fahrrad oder auf Wanderwegen erkunden. Die vielfältige Flora und Fauna bietet einzigartige Naturerlebnisse.
Bourtange: Eine Reise in die Vergangenheit
Den siebten Platz im Ranking belegt Bourtange, eine einzigartige Festungsanlage in der Provinz Groningen, nur zwei Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Die Ortschaft wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut und hat ihren sternförmigen Grundriss bis heute vollständig bewahrt.
Die Festung wurde während des Achtzigjährigen Krieges als Verteidigungsanlage konzipiert und galt lange Zeit als uneinnehmbar. Heute leben nur noch rund 700 Menschen innerhalb der historischen Wälle, was dem Ort eine besondere, fast museale Atmosphäre verleiht.
Historischer Hintergrund
Bourtange wurde im Auftrag von Wilhelm von Oranien erbaut, um die einzige Verbindungsstraße zwischen der Stadt Groningen und Deutschland zu kontrollieren. Die sternförmige Anordnung der Bastionen und Gräben war eine typische Militärarchitektur der damaligen Zeit, die eine maximale Verteidigungswirkung erzielte.
Leben in einer Festung
Ein Spaziergang durch Bourtange fühlt sich an wie eine Zeitreise. Besucher können über die originalgetreu restaurierten Wälle und durch die tiefen Wassergräben spazieren, die von rot gestrichenen Zugbrücken überspannt werden. Die Gassen sind gesäumt von historischen Gebäuden, die heute kleine Geschäfte, Restaurants und Museen beherbergen.
Der zentrale Marktplatz ist der gesellschaftliche Mittelpunkt des Dorfes. Hier kann man in einem der Cafés verweilen und das historische Ambiente auf sich wirken lassen. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören eine historische Windmühle und eine traditionelle Kerzenzieherei.
„Die einzigartige Kombination aus lebendiger Geschichte und malerischer Landschaft macht Bourtange zu einem unvergesslichen Erlebnis“, so die Bewertung der „Unforgettable Travel Company“.
Veranstaltungen und Museen
Bourtange ist nicht nur ein Freilichtmuseum, sondern auch ein Ort lebendiger Kultur. Über das Jahr verteilt finden hier verschiedene Veranstaltungen statt, darunter historische Märkte und nachgestellte Schlachten, die Tausende von Besuchern anziehen. Fünf Museen innerhalb der Festungsmauern geben detaillierte Einblicke in die militärische und zivile Geschichte des Ortes.
Ideale Ausflugsziele für Reisende aus NRW
Die geografische Nähe macht beide Dörfer zu attraktiven Zielen für Tagesausflüge oder kurze Wochenendreisen von Nordrhein-Westfalen aus. Von Städten wie Münster oder Düsseldorf ist Giethoorn in etwa zwei Stunden mit dem Auto zu erreichen. Bourtange liegt noch näher an der Grenze und ist beispielsweise von Meppen in weniger als einer Stunde erreichbar.
Beide Orte bieten eine willkommene Abwechslung zum städtischen Trubel. Sie verbinden auf einzigartige Weise Naturerlebnisse mit kulturellen und historischen Einblicken und zeigen eindrucksvoll die Vielfalt der niederländischen Landschaft und Geschichte.




