Vor den wichtigen Spielen gegen Borussia Dortmund und Bayern München rückt beim 1. FC Köln der 19-jährige Said El Mala in den Fokus. Doch Trainer Lukas Kwasniok tritt bewusst auf die Euphoriebremse und schützt seinen jungen Spieler vor überzogenen Erwartungen. Er betont, dass die Entwicklung des Talents behutsam gesteuert werden muss.
Mit drei Toren hat der junge Stürmer maßgeblich zum aktuellen sechsten Tabellenplatz des FC beigetragen. Nun stehen für die Kölner zwei schwere Aufgaben an: Am Samstag geht es auswärts gegen den Tabellenvierten aus Dortmund, gefolgt von der zweiten DFB-Pokalrunde am Mittwoch zu Hause gegen den FC Bayern München.
Das Wichtigste in Kürze
- Trainer Lukas Kwasniok dämpft die Erwartungen an den 19-jährigen Said El Mala vor den Top-Spielen.
- Kwasniok definiert Spiele gegen Augsburg oder Gladbach als die wahren „Highlight-Spiele“, da dort Punkte wahrscheinlicher sind.
- Er verweist auf das 17-jährige Bayern-Talent Lennart Karl, um den Hype um El Mala zu relativieren.
- Die Entwicklung des Spielers soll schrittweise und ohne Druck erfolgen; die gesamte Mannschaft stehe im Fokus.
Kwasniok definiert „Highlight-Spiele“ neu
Während viele Fans die Duelle mit Dortmund und Bayern als die Höhepunkte der Saison ansehen, hat Trainer Lukas Kwasniok eine andere Perspektive. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag stellte er klar, was für ihn die entscheidenden Partien sind.
„Unsere drei Highlightspiele sind Augsburg, Hamburg und Gladbach“, erklärte der 44-jährige Coach. Seine Begründung ist rein pragmatisch: „Die Wahrscheinlichkeit, da einen Punkt zu holen oder zu gewinnen, ist einfach am höchsten. Und nur darum geht es unterm Strich.“ Die Partien gegen die nationalen Top-Klubs bezeichnete er zwar als „absolute Kracher-Spiele“, aber eben nicht als die wichtigsten im Kampf um die Saisonziele.
Die aktuelle Lage des 1. FC Köln
Der 1. FC Köln steht derzeit überraschend auf dem sechsten Platz der Bundesliga. Der Erfolg ist auch auf die Unbekümmertheit von Nachwuchsspielern wie Said El Mala zurückzuführen, der sich mit schnellen Antritten und drei Saisontoren einen Namen gemacht hat. Die kommenden Spiele gegen Dortmund und Bayern gelten als echter Härtetest für die Mannschaft.
Schutz für den Youngster: Der Fokus liegt woanders
Der Hype um Said El Mala ist in Köln spürbar. Doch Kwasniok arbeitet aktiv daran, den Druck von den Schultern des 19-Jährigen zu nehmen. Er widersprach der Annahme, dass alle Augen in Deutschland nun auf den Kölner Youngster gerichtet seien.
„Spätestens seit dem Mittwoch-Spiel weiß die Menschheit jetzt auch, dass bei Bayern ein vielleicht noch größeres Talent rumläuft, mit Lennart Karl“, so Kwasniok. Er verwies auf den 17-jährigen Münchner, der unter der Woche sein erstes Champions-League-Tor beim 4:0-Sieg gegen den FC Brügge erzielte. „Ich glaube, dass alle Augen vor allem auf Karl gerichtet sein werden“, fügte er hinzu und merkte an, dass auch der BVB über zahlreiche talentierte Spieler verfüge.
Talente im Vergleich
- Said El Mala (1. FC Köln): 19 Jahre, 3 Bundesliga-Tore in der laufenden Saison.
- Lennart Karl (FC Bayern): 17 Jahre, erstes Tor in der Champions League erzielt.
Kwasnioks Vergleich soll verdeutlichen, dass junge Talente in der Bundesliga keine Seltenheit sind und der Weg zum etablierten Profi lang ist.
Die Bühne gehört der gesamten Mannschaft
Kwasniok betonte, dass die bevorstehenden Spiele eine Chance für das gesamte Team seien und nicht nur eine Bühne für einen einzelnen Spieler. Er zeigte Verständnis für die Freude über ein Ausnahmetalent wie El Mala in Köln, ordnete die Situation aber im Bundesliga-Kontext ein.
„Ich stelle mir gerade selber die Frage, ist es für die anderen Spieler keine Bühne? Die haben 20 Jahre darauf trainiert, um am Samstagabend in Dortmund zu spielen. Es ist doch nicht so, dass es nur um Said geht.“
Der Trainer erwartet von jedem Spieler, der die Chance bekommt, aufzulaufen, dass er sich auf diese besondere Gelegenheit freut. Der Fokus liege auf einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Behutsamer Aufbau und steigende Einsatzchancen
Trotz der Bemühungen, den Hype zu dämpfen, könnte El Mala in Dortmund eine wichtigere Rolle zukommen als bisher. Die Personalsituation in der Offensive ist angespannt, da Jan Thielmann ausfällt und auch ein Einsatz von Linton Maina fraglich ist.
„Wir haben nicht mehr ganz so viele Optionen, wenn jetzt zwei vorne wegbrechen“, räumte Kwasniok ein. „Da ist die Wahrscheinlichkeit einfach etwas gestiegen, dass Said in Summe mehr Einsatzzeiten bekommt.“ Dennoch werde man ihn schrittweise aufbauen und nicht verheizen.
Abschließend beruhigte der Coach die Fans und versicherte, dass der Verein seiner Verantwortung für das junge Talent gerecht werde. „Die ganzen Messis und Ronaldos und Neymars haben auch mit 17, 18, 19 niemals jedes Spiel von Beginn an gespielt“, sagte er. Er lobte El Malas Charakter als „bescheiden, bodenständig“ und versprach: „Glaubt mir, wir passen auf ihn auf.“




