Der 1. FC Köln hat seine Negativserie in der Bundesliga beendet und am 6. Spieltag einen hart umkämpften 1:0-Sieg bei der TSG Hoffenheim errungen. Das entscheidende Tor des Abends erzielte Startelf-Debütant Said El Mala nach einem beeindruckenden Solo in der ersten Halbzeit. Der Sieg verschafft der Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok nach zwei Niederlagen in Folge wichtige Luft.
Die wichtigsten Punkte
- Said El Mala erzielt bei seinem Startelf-Debüt in der 16. Minute das Siegtor für den 1. FC Köln.
- Trainer Lukas Kwasniok nahm drei Änderungen in der Startaufstellung vor, die sich als erfolgreich erwiesen.
- Torhüter Marvin Schwäbe zeigte eine starke Leistung und sicherte den knappen Vorsprung mit mehreren Paraden.
- Rund 12.000 mitgereiste Kölner Fans sorgten für eine Heimspiel-Atmosphäre in Sinsheim.
- Eine Elfmeter-Entscheidung gegen Köln wurde nach Überprüfung durch den Videoassistenten (VAR) zurückgenommen.
Kwasnioks mutige Aufstellung zahlt sich aus
Vor dem Spiel in Sinsheim stand Trainer Lukas Kwasniok unter Druck, seine Mannschaft nach zwei Niederlagen wieder auf Kurs zu bringen. Er reagierte mit drei personellen Veränderungen im Vergleich zum 1:2 gegen den VfB Stuttgart. Zwei dieser Entscheidungen waren besonders überraschend und sollten sich als spielentscheidend erweisen.
Dominique Heintz feierte seine Saisonpremiere in der Startelf und ersetzte Tom Krauß in der Defensive. Der erfahrene Verteidiger hatte es an den ersten Spieltagen nicht einmal in den Kader geschafft, stabilisierte die Abwehr aber auf Anhieb. Auf der linken Seite begann Kristoffer Lund für Linton Maina.
Das Debüt des Matchwinners
Die größte Aufmerksamkeit galt jedoch der Nominierung von Said El Mala. Das junge Talent, das bisher als Joker für Furore gesorgt hatte, durfte erstmals von Beginn an spielen und ersetzte Ragnar Ache im Sturm. Kwasniok begründete seine Entscheidung vor dem Anpfiff pragmatisch.
„Wir stellen ihn einfach auf, er hat mir diese Entscheidung irgendwann abgenommen. Er hat im Abschluss-Training drei Dinger gemacht und deswegen freuen wir uns darauf“, erklärte der Trainer.
Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen und den Spielverlauf maßgeblich prägen.
Hintergrund: Ein seltener Erfolg
Ein Sieg gegen die TSG Hoffenheim ist für den 1. FC Köln eine Seltenheit. In den vorangegangenen 16 Bundesliga-Duellen konnte der FC nur ein einziges Spiel im April 2023 für sich entscheiden. Der jetzige 1:0-Erfolg bricht somit auch eine negative Bilanz gegen einen Angstgegner.
Ein Solo-Tor und beeindruckende Fan-Unterstützung
Die mitgereisten Kölner Fans verwandelten die PreZero Arena in Sinsheim in ein gefühltes Heimstadion. Offiziell wurden 8.000 Gästefans erwartet, doch Schätzungen zufolge fanden rund 12.000 Anhänger den Weg in den Kraichgau. Das halbe Stadion leuchtete in den Vereinsfarben Rot und Weiß und sorgte für eine lautstarke und ununterbrochene Unterstützung.
Diese Energie übertrug sich auf die Mannschaft, und in der 16. Minute erlebten die Fans den magischen Moment des Abends. Said El Mala nahm den Ball im Mittelfeld auf und startete ein beeindruckendes Solo. Er umspielte mehrere Hoffenheimer Verteidiger, darunter Hajdari, Avdullahu und Burger, drang in den Strafraum ein und schloss eiskalt gegen Nationaltorhüter Oliver Baumann zum 1:0 ab.
Statistik des Spiels
Obwohl Hoffenheim mehr vom Spiel hatte (rund 60 % Ballbesitz), stand die Kölner Defensive sicher. Der FC konzentrierte sich auf eine stabile Abwehr und schnelle Gegenstöße, eine Taktik, die am Ende zum Erfolg führte.
Schwäbe und VAR halten die Null fest
Während in der Offensive El Mala für den Glanzpunkt sorgte, war es in der Defensive Torhüter Marvin Schwäbe, der den Sieg festhielt. Nach zuletzt unsicheren Auftritten zeigte er wieder seine Klasse und parierte mehrere Großchancen der Gastgeber. Bereits in der 6. Minute vereitelte er eine gute Möglichkeit von Muhammed Damar. Später war er auch gegen Mamadou Touré (23.) und Fisnik Asllani (45.) zur Stelle.
Kurz vor der Halbzeitpause stand der FC erneut im Mittelpunkt, als Schiedsrichter Felix Zwayer nach einem vermeintlichen Handspiel von Eric Martel auf den Elfmeterpunkt zeigte. Der Videoassistent in Köln meldete sich jedoch und empfahl eine Überprüfung der Szene. Nach Ansicht der Bilder nahm Zwayer seine Entscheidung korrekterweise zurück, da Martel den Ball nicht mit der Hand gespielt hatte. So ging es mit der knappen Führung in die Kabine.
Köln verteidigt den Vorsprung clever
Nach dem Seitenwechsel brachte Kwasniok mit Ragnar Ache einen klassischen Stürmer, wodurch Jakub Kaminski auf seine gewohnte Position rücken konnte. Das Spielgeschehen änderte sich dadurch kaum: Hoffenheim hatte weiterhin mehr Ballbesitz, fand aber nur selten Lücken in der gut organisierten Kölner Abwehr.
Die Mannschaft um Abwehrchef Timo Hübers verteidigte diszipliniert und lauerte auf Konter. Eine der wenigen gefährlichen Aktionen der TSG in der zweiten Hälfte konnte Schmied in letzter Sekunde blocken, als er einen Schuss von Touré zur Ecke klärte.
Verpasste Entscheidung und Wiedersehen mit Lemperle
Nach 64 Minuten endete das Wiedersehen mit dem ehemaligen Kölner Tim Lemperle, der unter den Pfiffen der FC-Fans den Platz verließ. Die Kölner Defensive hatte ihren früheren Teamkollegen über weite Strecken gut im Griff.
Kurz darauf hatte der FC die Chance, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Jakub Kaminski kam zweimal aus aussichtsreicher Position zum Abschluss. Zuerst traf er den Ball vor dem leeren Tor nicht richtig, kurz danach scheiterte er an Torwart Baumann. Da die Vorentscheidung ausblieb, blieb die Partie bis zum Schlusspfiff spannend.
Die Kölner Mannschaft verteidigte den Vorsprung jedoch mit Konzentration und Leidenschaft bis zum Ende und sicherte sich drei verdiente und wichtige Punkte. Nach dem Spiel feierten die Spieler ausgiebig mit den tausenden mitgereisten Fans, die diesen Auswärtssieg zu einem unvergesslichen Erlebnis machten.




