Die Diskussion um die Zukunft des Neumarkts in Köln und die Versorgung suchtkranker Menschen nimmt neue Formen an. Stadtverwaltung und Politik sind sich einig, dass Handlungsbedarf besteht. Nun bieten zwei wichtige Organisationen, die Drogenhilfe Köln und der Sozialdienst katholischer Männer (SKM), ihre Unterstützung für den Betrieb einer Interimslösung und zukünftiger Suchthilfezentren an. Die Standortfrage bleibt dabei entscheidend.
Wichtige Erkenntnisse
- Drogenhilfe Köln und SKM bieten Betrieb von Suchthilfezentren an.
- Standort für Interimslösung muss innerhalb von 1000 Metern zum Neumarkt liegen.
- Interimslösung soll bis spätestens 31. März starten.
- Dauerhafte Suchthilfezentren auf beiden Rheinseiten sind für das nächste Jahr geplant.
Standortsuche für Interimslösung läuft
Die Stadt Köln steht vor der Aufgabe, einen geeigneten Standort für eine temporäre Suchthilfeeinrichtung am Neumarkt zu finden. Bis Mittwoch dieser Woche sollen mögliche Plätze geprüft und ausgewählt sein. Diese Interimslösung ist entscheidend, um die Situation für die vielen schwer suchtkranken Menschen in diesem Bereich zu verbessern. Es geht darum, eine intensive Betreuung mit medizinischer Versorgung und grundlegenden Hygienemöglichkeiten wie Duschräumen anzubieten.
Die Drogenhilfe Köln und der Sozialdienst katholischer Männer (SKM) haben der Stadt ihre Bereitschaft signalisiert, diese Einrichtungen zu betreiben. Dies betrifft sowohl die geplante Interimslösung als auch die dauerhaften Suchthilfezentren, die in den kommenden Jahren entstehen sollen. Das Angebot der Vereine könnte eine wichtige Entlastung für die Stadt bedeuten.
Anforderungen an den Standort
Markus Wirtz, Geschäftsführer der Drogenhilfe Köln, betont die Relevanz der Standortfrage. Er mahnt, dass der Ort nicht zu weit vom Neumarkt entfernt sein darf. Das Ziel sei es, die Menschen vom Neumarkt wegzuziehen und die Situation dort zu entschärfen. Ein zu entfernter Standort würde dieses Ziel verfehlen.
„Das Angebot darf sich nicht weit vom Neumarkt befinden. Der Standort muss sowohl in seiner Größe als auch in seiner Lage geeignet sein. Ziel ist es, eine Entlastung zu schaffen und die Menschen vom Neumarkt wegzuziehen. Das Interimsangebot darf deshalb nicht weiter als 1000 Meter vom Neumarkt entfernt sein.“
Diese Vorgabe bedeutet, dass die Stadt bei der Auswahl des Standortes einen Radius von maximal einem Kilometer um den Neumarkt einhalten muss. Dies stellt eine Herausforderung dar, da geeignete Flächen in zentraler Lage oft rar sind oder andere Nutzungen haben.
Faktencheck: Neumarkt
- Der Neumarkt ist ein zentraler Platz in Köln.
- Er ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Busse und Bahnen.
- Die Umgebung ist bekannt für ihre Einkaufsmöglichkeiten und Büros.
- In den letzten Jahren hat sich der Platz zu einem Brennpunkt für suchtkranke und obdachlose Menschen entwickelt.
Zeitschiene für die Umsetzung
Die Stadt hat einen klaren Zeitplan für die Umsetzung der Interimslösung festgelegt. Spätestens am 31. März soll das erweiterte Interimsangebot am Neumarkt starten. Dieser Termin ist ambitioniert und erfordert schnelle Entscheidungen bezüglich des Standortes und der operativen Vorbereitung.
Im nächsten Jahr, also 2026, soll dann auch die Entscheidung fallen, wo die dauerhaften Suchthilfezentren auf beiden Rheinseiten entstehen werden. Diese langfristigen Projekte sollen eine nachhaltige Verbesserung der Situation für suchtkranke Menschen in Köln gewährleisten.
Bedeutung der Vereinsangebote
Das Angebot der Drogenhilfe Köln und des SKM ist von großer Bedeutung. Beide Organisationen verfügen über langjährige Erfahrung in der Suchthilfe und in der Betreuung vulnerabler Personengruppen. Ihre Expertise kann dazu beitragen, dass die geplanten Einrichtungen effektiv und bedarfsgerecht betrieben werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und freien Trägern ist in diesem sensiblen Bereich essenziell. Sie ermöglicht es, Ressourcen zu bündeln und auf bewährte Strukturen zurückzugreifen. Dies erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Integration der Angebote in die bestehende Hilfelandschaft.
Hintergrund: Suchthilfe in Köln
Köln verfügt über ein Netzwerk an Suchthilfeeinrichtungen, das jedoch an seine Grenzen stößt, insbesondere in zentralen Bereichen wie dem Neumarkt. Die steigende Zahl suchtkranker Menschen erfordert neue, niedrigschwellige Angebote, die direkten Zugang zu Unterstützung ermöglichen. Die geplanten Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie der Stadt zur Verbesserung der sozialen Situation im öffentlichen Raum.
Ausblick auf die dauerhaften Zentren
Während die Interimslösung eine kurzfristige Entlastung schaffen soll, liegt der Fokus mittelfristig auf den dauerhaften Suchthilfezentren. Diese sollen auf beiden Seiten des Rheins etabliert werden, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Die genaue Anzahl und die Standorte dieser Zentren werden im Laufe des nächsten Jahres festgelegt.
Die Planung dieser Zentren wird eine umfassende Analyse des Bedarfs und der Infrastruktur erfordern. Es geht nicht nur um die Bereitstellung von Räumlichkeiten, sondern auch um die Entwicklung integrierter Konzepte, die medizinische, soziale und psychologische Unterstützung umfassen. Die Erfahrungen mit der Interimslösung werden dabei wichtige Erkenntnisse für die langfristige Planung liefern.
Die Einbindung der Drogenhilfe Köln und des SKM in diesen Prozess ist ein positives Signal. Ihre Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, unterstreicht das gemeinsame Ziel, die Lebensumstände der suchtkranken Menschen in Köln nachhaltig zu verbessern und den Neumarkt für alle Bürger sicherer und angenehmer zu gestalten.




