Am Sonntag verwandelte sich der Kölner Rheinauhafen in eine große Festmeile für den 34. Weltkindertag. Tausende Besucher, vor allem Familien, nutzten das vielfältige Angebot. Neben Spiel und Spaß stand ein ernstes Thema im Vordergrund: Viele Kinder äußerten den Wunsch nach mehr Sicherheit im Straßenverkehr, insbesondere auf ihren Wegen zur Schule.
Das Wichtigste in Kürze
- Der 34. Weltkindertag fand im Kölner Rheinauhafen unter dem Motto „Kinderrechte – Bausteine für die Demokratie“ statt.
- Ein zentrales Anliegen vieler Kinder war die Verbesserung der Sicherheit auf Schulwegen, insbesondere für Radfahrer.
- NRW-Jugendministerin Josefine Paul forderte bei der Eröffnung, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern.
- Mehr als 70 Organisationen boten an über 100 Ständen ein Programm aus Information, Spiel und Unterhaltung.
Großes Fest für Kinderrechte im Rheinauhafen
Der Kölner Rheinauhafen war am vergangenen Sonntag Schauplatz des diesjährigen Weltkindertags. Auf einer 850 Meter langen Strecke zwischen dem Schokoladenmuseum und dem Harry-Blum-Platz präsentierten sich mehr als 70 Organisationen mit über 100 Ständen. Die Veranstaltung, die bereits zum 34. Mal in Köln stattfand, zog hunderte Familien an.
Unter dem Motto „Kinderrechte – Bausteine für die Demokratie“ wurde den jungen Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Ziel war es, auf spielerische Weise über die Rechte von Kindern aufzuklären und ihnen eine Stimme zu geben. Das Angebot reichte von sportlichen Aktivitäten über kreative Workshops bis hin zu einem bunten Bühnenprogramm.
Kinderstimmen: Sicherheit auf dem Schulweg hat Priorität
Wenn man den Kindern an diesem Tag zuhörte, wurde schnell ein gemeinsames Anliegen deutlich. Viele von ihnen sind unzufrieden mit der Verkehrssituation in der Stadt. Sichere Radwege stehen ganz oben auf ihrer Wunschliste, falls sie in Köln das Sagen hätten.
Max, 14 Jahre alt, und Yigit, 11 Jahre, fahren täglich mit dem Fahrrad zur Schule. „Die Fahrradwege rund um den Grüngürtel sind eine Katastrophe“, erklärte Max. Beide berichteten von gefährlichen Situationen, die sie regelmäßig erleben. Yigit fügte hinzu: „Es wäre schön, wenn das geändert würde.“
Hintergrund: Kidical Mass
Die von den Kindern geäußerten Sorgen spiegeln eine breitere Bewegung wider. Die „Kidical Mass“ ist eine weltweite Aktion, bei der Kinder und ihre Familien mit Fahrraddemonstrationen auf die Notwendigkeit einer kinderfreundlichen Verkehrspolitik aufmerksam machen. Auch in Köln finden regelmäßig solche Demonstrationen statt, die für sichere Schulwege und ein besseres Radwegenetz eintreten.
Wünsche für ein besseres Köln
Auch jüngere Kinder teilten diese Sorge. Die achtjährige Ida wünscht sich als Oberbürgermeisterin nicht nur sauberere Bahnhöfe, sondern betonte ebenfalls: „Die Schulwege sollen sicherer werden, vor allem für Radfahrer.“
Der siebenjährige Levin aus Ehrenfeld pflichtete ihr bei. Sein Schulweg sei „oft sehr gefährlich“. Aus diesem Grund war sein Tag nach dem Besuch im Rheinauhafen noch nicht zu Ende. Gemeinsam mit seinem Vater machte er sich auf den Weg zur Demonstration der „Kidical Mass“ am Rudolfplatz, um dort für bessere Radwege zu protestieren.
Politische Forderungen und prominente Unterstützung
Die Eröffnung des Weltkindertags wurde von prominenten Gästen begleitet. Bürgermeister Ralf Heinen, der Oberbürgermeisterin Henriette Reker vertrat, betonte die Wichtigkeit, Kindern zuzuhören. „Es gibt Kriege, es gibt die Klimakrise – umso wichtiger ist es, für Kinderrechte zu kämpfen“, sagte Heinen in seiner Rede.
„Applaudiert euch selbst – denn ihr steht heute im Mittelpunkt, wie ihr jeden Tag im Mittelpunkt stehen solltet.“
NRW-Jugendministerin Josefine Paul richtete sich direkt an die Kinder und erntete großen Beifall für ihre klare Forderung: „Kinderrechte gehören ins Grundgesetz!“ Dieser Appell wurde sowohl von den anwesenden Kindern als auch von den Erwachsenen mit starkem Applaus unterstützt. Isabella Neven DuMont überbrachte zudem Grüße von ihrer Mutter Hedwig Neven DuMont, die gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin Schirmherrin der Veranstaltung ist.
Ein breites Bündnis für die Jüngsten der Gesellschaft
Der Weltkindertag in Köln ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zahlreicher Akteure. Zu den Hauptorganisatoren gehören die Stadt Köln, der Kinderschutzbund Köln, Unicef, der Linoclub, der Kölner Jugendring und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Die Veranstaltung wird durch Sponsoren und Förderer ermöglicht. Hauptsponsor ist die DEVK. Weitere Unterstützung kommt vom Automobil-Club Verkehr (ACV) und den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB). In diesem Jahr unterstützte auch die Aktion „wir helfen“ dieser Zeitung die Bühne des Linoclubs am Harry-Blum-Platz finanziell.
Zahlen zum Weltkindertag 2025
- 34. Mal in Köln
- >70 teilnehmende Organisationen
- >100 Stände und Aktionen
- 850 Meter lange Festmeile
Spiel, Spaß und Information: Ein vielfältiges Programm
Das Programm war darauf ausgelegt, Kinder zu unterhalten und gleichzeitig zu informieren. Auf der Bühne am Schokoladenmuseum führten die Unicef-Botschafter Jana Ina und Giovanni Zarella durch das Programm. Am Harry-Blum-Platz konnten die Kinder mit bekannten Kölner Bands wie den Bläck Fööss und Cat Ballou singen und den Kinder- und Jugendcircus „LinoluckynellI“ bestaunen.
Die Aktionsmeile bot zahlreiche Mitmachangebote. Ein Kletterparcours war besonders beliebt, ebenso wie die Möglichkeit, Zirkustricks zu erlernen oder in ein echtes Feuerwehrauto zu klettern. Am Stand des ACV konnten die Kinder ihre Reaktionsfähigkeit testen. Ida (8) hatte besonders viel Spaß beim Mitmachzirkus und freute sich über ein Glitzertattoo. Für Max und Yigit war das Glücksrad am Stand des Sport- und Olympiamuseums ein Highlight, wo sie Freikarten gewannen.




