In der Stichwahl um das Amt des Kölner Oberbürgermeisters zeichnet sich eine klare Tendenz ab. Nach der Auszählung der ersten Wahlbezirke liegt der SPD-Kandidat Torsten Burmester deutlich vor seiner Konkurrentin Berivan Aymaz von den Grünen. Die Entscheidung über die Nachfolge von Henriette Reker wird noch am Abend erwartet.
Die Wahlbeteiligung bei der entscheidenden Abstimmung am 28. September 2025 fiel geringer aus als im ersten Wahlgang zwei Wochen zuvor. Dennoch übertraf sie den Wert der letzten Stichwahl im Jahr 2020. Rund 820.000 wahlberechtigte Kölnerinnen und Kölner waren aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Klarer Vorsprung: Torsten Burmester (SPD) führt nach ersten Auszählungen mit 63,47 % der Stimmen.
- Aymaz zurück: Berivan Aymaz (Grüne) liegt aktuell bei 36,5 %.
- Geringere Wahlbeteiligung: Mit 44,7 % gingen deutlich weniger Menschen zur Wahl als im ersten Durchgang.
- Entscheidung für Köln: Die Wahl bestimmt, wer die nächsten Jahre die Geschicke der Stadt leiten wird.
Erste Ergebnisse zeigen deutlichen Trend
Unmittelbar nach Schließung der Wahllokale um 18:00 Uhr begann die Auszählung der Stimmen. Frühe Ergebnisse aus den ersten Kölner Veedeln deuten auf einen Sieg für Torsten Burmester hin. Bei einem Auszählungsstand von 92 der insgesamt 1006 Wahlräume lag der SPD-Politiker mit 63,47 Prozent klar in Führung.
Für Berivan Aymaz, die im ersten Wahlgang noch die meisten Stimmen erhalten hatte, wurden zu diesem Zeitpunkt 36,5 Prozent der Stimmen gezählt. Obwohl es sich um vorläufige Zahlen handelt, spiegelt der große Abstand eine deutliche Wählerbewegung im Vergleich zur ersten Runde wider.
Der Weg zur Stichwahl
Die Stichwahl wurde notwendig, da im ersten Wahlgang am 14. September 2025 keine Kandidatin und kein Kandidat die absolute Mehrheit von über 50 Prozent der Stimmen erreichen konnte. Damals trat ein Feld von 13 Bewerbern an.
Berivan Aymaz von den Grünen ging mit 28,12 Prozent als Siegerin aus der ersten Runde hervor. Torsten Burmester von der SPD qualifizierte sich mit 21,33 Prozent als Zweitplatzierter für die entscheidende zweite Abstimmung. Alle anderen Kandidaten schieden aus dem Rennen aus.
Analyse der Wahlbeteiligung
Die Beteiligung der Wählerinnen und Wähler ist ein entscheidender Faktor bei Stichwahlen. Insgesamt gaben 44,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Dies stellt einen deutlichen Rückgang von 13 Prozentpunkten im Vergleich zum ersten Wahlgang dar, was für Stichwahlen nicht unüblich ist.
Historischer Vergleich zur Wahl 2020
Bei der letzten Oberbürgermeister-Stichwahl im Jahr 2020 lag die Wahlbeteiligung bei nur 36,24 Prozent. Damals setzte sich die parteilose Amtsinhaberin Henriette Reker mit 59,27 Prozent deutlich gegen ihren SPD-Herausforderer Andreas Kossiski (40,73 Prozent) durch. Die diesjährige Beteiligung übertrifft diesen Wert somit klar.
Entwicklung der Beteiligung am Wahltag
Über den Tag hinweg wurden von der Stadt Köln regelmäßig Zwischenstände zur Wahlbeteiligung veröffentlicht. Diese Zahlen gaben bereits früh einen Hinweis auf das Interesse der Bürgerinnen und Bürger.
- 13:00 Uhr: 21,2 % der Wahlberechtigten hatten ihre Stimme abgegeben.
- 15:00 Uhr: Die Beteiligung stieg auf 31,3 %.
- 16:00 Uhr: Mit 36 % wurde der Endwert der Stichwahl von 2020 bereits zwei Stunden vor Schließung der Wahllokale erreicht.
- 17:00 Uhr: Eine Stunde vor Ende der Wahlzeit lag die Beteiligung bei 40,4 %.
Dieser stetige Anstieg zeigt, dass trotz des Rückgangs im Vergleich zur Hauptwahl ein solides Interesse an der finalen Entscheidung bestand.
Die Ausgangslage und ihre Bedeutung für Köln
Die Stichwahl zwischen Aymaz und Burmester markiert eine politische Weichenstellung für die größte Stadt Nordrhein-Westfalens. Die amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker trat nicht erneut zur Wahl an, wodurch das Amt neu besetzt werden muss.
Wer durfte wählen?
Rund 820.000 Menschen waren zur Wahl aufgerufen. Wahlberechtigt waren alle deutschen Staatsbürger sowie EU-Bürger, die mindestens 16 Jahre alt sind, seit mindestens 16 Tagen in Köln ihren Hauptwohnsitz haben und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.
Der Wahlkampf war von zentralen städtischen Themen wie Wohnungsbau, Verkehrswende, Sicherheit und wirtschaftlicher Entwicklung geprägt. Die Entscheidung zwischen einer grünen und einer sozialdemokratischen Stadtspitze wird die politischen Schwerpunkte der kommenden Jahre maßgeblich beeinflussen.
"Gewählt wird nach dem einfachen Mehrheitsprinzip. Wer die meisten Stimmen erhält, zieht ins Rathaus ein und wird neuer Oberbürgermeister oder neue Oberbürgermeisterin von Köln."
Die endgültigen und amtlichen Ergebnisse werden nach der vollständigen Auszählung aller Stimmbezirke erwartet. Die ersten Hochrechnungen deuten jedoch stark darauf hin, dass Torsten Burmester die Nachfolge von Henriette Reker antreten wird.




