Die Entscheidung über die politische Führung in Köln steht bevor. Am 28. September 2025 treten Berîvan Aymaz von den Grünen und Torsten Burmester von der SPD in einer Stichwahl gegeneinander an. Die Wahl entscheidet, wer in den kommenden Jahren die Geschicke der größten Stadt Nordrhein-Westfalens lenken wird.
Das Ergebnis des ersten Wahlgangs zeigte einen knappen Vorsprung für Aymaz, die 28,1 Prozent der Stimmen erhielt. Burmester folgte mit 21,3 Prozent. Die Stichwahl verspricht eine spannende Auseinandersetzung, da sich die politischen Kräfteverhältnisse neu sortieren.
Die wichtigsten Fakten zur Stichwahl
- Datum: Die Stichwahl findet am Sonntag, den 28. September 2025, statt.
- Kandidaten: Berîvan Aymaz (Bündnis 90/Die Grünen) und Torsten Burmester (SPD).
- Ergebnis 1. Wahlgang: Aymaz erhielt 28,1 %, Burmester 21,3 % der Stimmen.
- Bedeutung: Köln könnte erstmals eine Oberbürgermeisterin der Grünen bekommen.
Die Ausgangslage vor der finalen Entscheidung
Nach dem ersten Wahlgang am 14. September sind nur noch zwei von ursprünglich 13 Kandidaten im Rennen um das höchste Amt der Stadt Köln. Die Wählerinnen und Wähler müssen sich nun zwischen zwei unterschiedlichen politischen Profilen und Visionen für die Metropole am Rhein entscheiden. Die Wahlbeteiligung und die Mobilisierung der eigenen Anhänger werden entscheidende Faktoren sein.
Die politische Landschaft in Köln ist fragmentiert, was das Ergebnis des ersten Durchgangs verdeutlicht. Keiner der Kandidaten konnte eine klare Mehrheit für sich gewinnen. Dies macht die Stichwahl zu einer offenen Auseinandersetzung, bei der die Empfehlungen der ausgeschiedenen Kandidaten und Parteien eine wichtige Rolle spielen könnten.
Berîvan Aymaz und die Chance auf ein historisches Ergebnis
Berîvan Aymaz, die Kandidatin der Grünen, geht mit einem leichten Vorsprung in die Stichwahl. Ein Sieg für die 53-jährige Politikerin wäre in mehrfacher Hinsicht historisch. Sie wäre nicht nur die erste grüne Oberbürgermeisterin Kölns, sondern auch das erste Stadtoberhaupt mit grüner Parteizugehörigkeit in einer deutschen Millionenstadt. Aymaz ist aktuell Vizepräsidentin des Landtags von Nordrhein-Westfalen und verfügt über langjährige politische Erfahrung.
Wer ist Berîvan Aymaz?
Berîvan Aymaz wurde in der Türkei geboren und kam im Alter von sechs Jahren nach Deutschland. Seit ihrem achten Lebensjahr lebt sie in Köln. Ihre politische Karriere ist eng mit der Stadt und dem Land NRW verbunden. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Integration, Sozialpolitik und Stadtentwicklung.
Ihr Wahlkampf konzentriert sich auf Themen wie Klimaschutz, Verkehrswende und soziale Gerechtigkeit. Sie wirbt für eine moderne und nachhaltige Stadtentwicklung, die Köln für die Zukunft rüsten soll. Ihr Ziel ist es, die Wählerbasis über das traditionelle grüne Milieu hinaus zu erweitern.
Torsten Burmester setzt auf Erfahrung und Pragmatismus
Torsten Burmester, der Kandidat der SPD, positioniert sich als erfahrener und pragmatischer Gestalter. Der 62-jährige ehemalige Sportfunktionär tritt mit den Kernthemen Sicherheit und Sauberkeit an. Diese Slogans sind auf seinen Wahlplakaten prominent platziert und zielen auf ein breites Wählerspektrum ab, das sich eine verlässliche und geordnete Verwaltung wünscht.
Burmester, der in Niedersachsen geboren wurde, präsentiert sich als „No-Nonsense“-Kandidat, der Probleme direkt angehen will. Für die Stichwahl hat er eine wichtige Unterstützung erhalten: Der CDU-Kandidat, der im ersten Wahlgang mit 19,5 Prozent den dritten Platz belegte, hat eine Wahlempfehlung für den SPD-Mann ausgesprochen. Diese Allianz könnte entscheidende Stimmen aus dem bürgerlichen Lager mobilisieren.
Die Ergebnisse des ersten Wahlgangs im Detail
- Berîvan Aymaz (Grüne): 28,1 %
- Torsten Burmester (SPD): 21,3 %
- CDU-Kandidat: 19,5 %
- Matthias Büschges (AfD): 8,5 %
- Heiner Kockerbeck (Linke): 6,1 %
Die verbleibenden Stimmen verteilten sich auf acht weitere Kandidatinnen und Kandidaten.
Die entscheidenden Faktoren für den Wahlausgang
Der Ausgang der Stichwahl hängt von mehreren Faktoren ab. Eine zentrale Frage wird sein, wie sich die Wähler der ausgeschiedenen Kandidaten verhalten werden. Insbesondere die fast 20 Prozent der Wähler, die für die CDU gestimmt haben, könnten das Zünglein an der Waage sein. Die offizielle Unterstützung der CDU für Burmester ist ein klares Signal, doch ob die Wähler dieser Empfehlung folgen, bleibt abzuwarten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Wahlbeteiligung. Stichwahlen haben oft eine geringere Beteiligung als der erste Wahlgang. Dem Kandidaten, dem es besser gelingt, seine Anhänger erneut zur Stimmabgabe zu motivieren, werden höhere Siegchancen eingeräumt. Die Kampagnenteams beider Seiten werden in den verbleibenden Tagen intensiv um jede Stimme werben.
„Es geht um die Zukunft unserer Stadt. Wir müssen die großen Herausforderungen wie den Klimawandel und die Wohnungsnot aktiv gestalten“, betonte Aymaz in einer kürzlichen Erklärung. Demgegenüber stellte Burmester fest: „Die Kölnerinnen und Kölner wünschen sich eine Stadt, in der sie sich sicher fühlen und die im Alltag funktioniert.“
Die thematischen Unterschiede sind klar erkennbar. Während Aymaz eine progressive, ökologische Transformation der Stadt anstrebt, legt Burmester den Fokus auf klassische Verwaltungsthemen und Ordnung. Die Wähler stehen vor einer klaren Richtungsentscheidung für die kommenden Jahre.
Ein Blick auf die politische Lage in anderen NRW-Städten
Köln ist nicht die einzige Stadt in Nordrhein-Westfalen, in der es zu einer spannenden Stichwahl kommt. Auch in Münster, einer weiteren wichtigen Großstadt des Landes, gibt es ein Duell, bei dem ein grüner Kandidat gute Chancen hat. Tilmann Fuchs von den Grünen erreichte im ersten Wahlgang starke 41,2 Prozent der Stimmen.
Sein Gegner in der Stichwahl ist Georg Lunemann von der CDU, der auf 37,3 Prozent kam. Der SPD-Kandidat Stephan Brinktrine war mit 11,8 Prozent weit abgeschlagen. Das Ergebnis in Münster wird ebenfalls mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, da es einen Trend zur Stärke der Grünen in urbanen Zentren bestätigen könnte.
Die Ergebnisse in Köln und Münster könnten die politische Landkarte in NRW nachhaltig verändern und ein Indikator für zukünftige landes- und bundespolitische Entwicklungen sein.




