Am Düsseldorfer Hauptbahnhof bietet sich Pendlern und Reisenden seit Kurzem ein ungewöhnlicher Anblick: An der Ostseite des markanten Uhrenturms fehlen die Zeiger. Grund dafür ist ein technischer Defekt am historischen Uhrwerk, dessen Reparatur sich als kompliziert erweist.
Das Wichtigste in Kürze
- An einer der vier Uhren des Turms am Düsseldorfer Hauptbahnhof wurden die Zeiger demontiert.
- Ursache ist ein technischer Defekt im rund 90 Jahre alten Uhrwerk.
- Die Reparatur ist aufwendig, da Ersatzteile für die historische Technik schwer zu beschaffen sind.
- Die Deutsche Bahn plant, die Instandsetzung noch in diesem Jahr abzuschließen.
Ein Wahrzeichen steht still
Der Uhrenturm des Düsseldorfer Hauptbahnhofs ist für viele Menschen ein fester Bestandteil des Stadtbildes. Er prägt den Konrad-Adenauer-Platz und dient täglich Tausenden als Orientierungspunkt. Wer in den letzten Tagen jedoch genauer hingesehen hat, bemerkte die leere Ziffernblattseite in Richtung Osten.
Schon seit mehreren Monaten stand diese Uhr still und zeigte beharrlich dieselbe Zeit an. Nun hat die Deutsche Bahn (DB) als Eigentümerin reagiert und die Zeiger abmontieren lassen. Dieser Schritt war notwendig, um eine umfassende Reparatur des dahinterliegenden Mechanismus vorzubereiten.
Mehr als nur eine Uhr
Der Uhrenturm wurde zusammen mit dem Hauptbahnhofsgebäude Mitte der 1930er-Jahre errichtet. Er ist somit ein Zeugnis der Architektur dieser Epoche. Ursprünglich erfüllte der Turm auch eine technische Funktion als Wasserturm, um die damals noch eingesetzten Dampflokomotiven mit Wasser zu versorgen.
Komplexe Reparatur eines historischen Uhrwerks
Die Ursache für den Stillstand der Uhr ist ein technischer Defekt. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigte auf Anfrage, dass eine Reparatur des Uhrwerks unumgänglich sei. Die Demontage der Zeiger war der erste sichtbare Schritt dieser Maßnahme.
Die Instandsetzung gestaltet sich jedoch schwierig. Das Kernproblem liegt im Alter der Anlage. Das Uhrwerk ist fast 90 Jahre alt, was die Beschaffung von passenden Ersatzteilen zu einer großen Herausforderung macht.
„Für die vollständige Reparatur sind Ersatzteile nötig, die aufgrund des Alters der Uhr nur sehr eingeschränkt verfügbar sind“, erklärte eine Sprecherin der Deutschen Bahn die Situation.
Diese Knappheit an originalen oder nachgefertigten Bauteilen für historische Technik ist ein bekanntes Problem bei der Instandhaltung von denkmalgeschützten oder alten Bauwerken und Anlagen. Jeder Eingriff muss sorgfältig geplant werden, um die historische Substanz zu erhalten.
Fakten zum Uhrenturm
- Bauzeit: Mitte der 1930er-Jahre
- Alter: ca. 90 Jahre
- Ursprüngliche Funktion: Uhrenturm und Wasserturm für Dampflokomotiven
- Standort: Hauptzugang des Düsseldorfer Hauptbahnhofs am Konrad-Adenauer-Platz
Zeitplan für die Instandsetzung
Obwohl die Ersatzteilbeschaffung kompliziert ist, zeigt sich die Deutsche Bahn zuversichtlich. Laut der Sprecherin arbeite man „gemeinsam mit dem beauftragten Dienstleister unter Hochdruck an einer schnellen Umsetzung“ der Reparaturarbeiten.
Ein konkretes Startdatum für die Arbeiten am Uhrwerk wurde noch nicht genannt. Der Zeitplan hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit der benötigten Teile ab. Dennoch hat die Bahn ein klares Ziel vor Augen.
Nach aktuellem Stand soll die Reparatur noch im laufenden Jahr 2025 abgeschlossen werden. Pendler und Besucher der Stadt können also hoffen, dass die Uhr an der Ostseite des Turms bald wieder die korrekte Zeit anzeigt und das gewohnte Bild des Bahnhofsvorplatzes wiederhergestellt ist.
Über die Höhe der Kosten für die Reparatur und die neuen Zeiger machte die Deutsche Bahn keine Angaben. Solche spezialisierten Arbeiten an historischer Technik sind jedoch erfahrungsgemäß oft mit einem erheblichen finanziellen und logistischen Aufwand verbunden.




