In Köln und Nordrhein-Westfalen steigen die gemeldeten Influenza-Fälle deutlich an. Aktuelle Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen für Köln eine Verdopplung der Infektionszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Das Gesundheitsamt empfiehlt Schutzmaßnahmen für die bevorstehende Wintersaison.
Das Wichtigste in Kürze
- In Nordrhein-Westfalen wurden 2025 bereits über 63.000 Grippefälle registriert, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2024.
- Köln verzeichnet mit 3.142 Fällen fast doppelt so viele Infektionen wie im Vorjahreszeitraum.
- Gleichzeitig sind die gemeldeten Corona-Infektionen in Köln und NRW stark rückläufig.
- Gesundheitsexperten raten zur Grippeschutzimpfung, insbesondere für Risikogruppen.
Aktuelle Infektionslage in der Region
Die Grippesaison beginnt in Köln und Nordrhein-Westfalen mit einer hohen Zahl an gemeldeten Fällen. Laut den neuesten Erhebungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurden in NRW bis Anfang Oktober 2025 insgesamt 63.849 Influenza-Fälle erfasst. Diese Zahl liegt erheblich über dem Wert des Vorjahres.
Zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2024 waren es rund 35.000 Fälle weniger. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI berichtet, dass die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE) zwischen der 36. und 39. Kalenderwoche deutlich zugenommen hat, was für diese Jahreszeit als üblich gilt.
Köln als Spitzenreiter in NRW
Innerhalb Nordrhein-Westfalens nimmt Köln eine führende Position bei den gemeldeten Infektionen ein. Mit 3.142 registrierten Fällen bis Anfang Oktober 2025 hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Im Oktober 2024 lag der Wert noch bei 1.752 Fällen.
Als bevölkerungsreichste Stadt des Bundeslandes führt Köln die Statistik an. Dicht dahinter folgt der Kreis Recklinghausen mit 3.065 gemeldeten Influenza-Erkrankungen.
Einordnung der RKI-Zahlen
Das Robert-Koch-Institut ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung zur Krankheitsüberwachung und -prävention. Die gemeldeten Zahlen basieren auf labordiagnostisch bestätigten Influenza-Fällen, die von Ärzten und Laboren übermittelt werden. Die tatsächliche Zahl der Erkrankten dürfte höher liegen, da nicht jeder Fall ärztlich diagnostiziert und gemeldet wird.
Unterschiedliche Entwicklung bei Corona-Infektionen
Während die Grippezahlen steigen, zeigt sich bei den Corona-Infektionen ein entgegengesetzter Trend. In Köln wurden in diesem Jahr bislang 634 laborbestätigte Fälle gemeldet. Das ist ein signifikanter Rückgang um rund 1.000 Fälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch landesweit ist die Entwicklung ähnlich. Für ganz Nordrhein-Westfalen meldet das RKI rund 11.000 Corona-Fälle, was nur etwa einem Drittel des Vorjahreswertes entspricht. Dieser Rückgang deutet auf eine veränderte epidemiologische Lage im Vergleich zur Influenza hin.
Zahlen im Überblick: Köln 2025 vs. 2024
- Influenza-Fälle 2025: 3.142
- Influenza-Fälle 2024: 1.752
- Corona-Fälle 2025: 634
- Corona-Fälle 2024: ca. 1.600
Symptome und Risiken einer echten Grippe
Eine Influenza ist keine einfache Erkältung. Sie wird durch Influenzaviren ausgelöst und beginnt oft plötzlich mit starken Symptomen. Zu den typischen Anzeichen gehören hohes Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen.
Bei schweren Verläufen kann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig werden. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Personen mit chronischen Vorerkrankungen, Schwangere und medizinisches Personal.
Besondere Verläufe bei Kindern
Zu Beginn des Jahres 2025 beobachtete das Kinderkrankenhaus in Köln eine Welle von „schweren und langwierigen“ Grippeerkrankungen bei Kindern. Die Mediziner stellten fest, dass die jungen Patienten teilweise untypische Symptome zeigten.
„Die Kinder litten dabei auch unter untypischen Symptomen wie heftigem Erbrechen oder Durchfall“, so eine frühere Mitteilung der Klinik. Dies unterstreicht, dass das Krankheitsbild je nach Altersgruppe variieren kann.
Empfehlungen von Gesundheitsexperten
Angesichts der steigenden Zahlen und der bevorstehenden kalten Jahreszeit erneuern Ärzte, Apotheker und das Kölner Gesundheitsamt ihre Empfehlungen für Schutzmaßnahmen. Die wichtigste präventive Maßnahme bleibt die jährliche Grippeschutzimpfung.
Impfung als wirksamer Schutz
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung insbesondere für Risikogruppen, um schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen zu vermeiden. Die Impfung sollte idealerweise im Oktober oder November erfolgen, um rechtzeitig vor dem Höhepunkt der Grippewelle einen vollständigen Impfschutz aufzubauen.
Das Kölner Gesundheitsamt rät zudem, auch den Impfschutz gegen das Coronavirus zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufrischen. Beide Impfungen können oft am selben Termin verabreicht werden.
Zusätzliche Hygienemaßnahmen
Neben der Impfung tragen auch einfache Hygieneregeln dazu bei, das Infektionsrisiko zu senken:
- Händewaschen: Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände mit Seife.
- Abstand halten: Insbesondere zu Personen mit Erkältungssymptomen.
- Richtiges Husten und Niesen: In die Armbeuge, nicht in die Hände.
- Lüften: Regelmäßiges Stoßlüften in geschlossenen Räumen.
Diese Maßnahmen schützen nicht nur vor Influenza, sondern auch vor anderen Atemwegserregern und tragen dazu bei, gesund durch den Winter zu kommen.




