Das Erzbistum Köln blickt auf zehn Jahre Engagement in der katholischen Flüchtlingshilfe zurück. Anlässlich der von der Deutschen Bischofskonferenz ausgerufenen "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe" vom 28. September bis 5. Oktober 2025 werden vielfältige Projekte und Initiativen vorgestellt. Den Auftakt bildete eine Andacht im Kölner Dom, die im Rahmen der Dreikönigswallfahrt stattfand.
Wichtige Punkte
- Zehnjähriges Engagement des Erzbistums Köln in der Flüchtlingshilfe.
- "Aktion Neue Nachbarn" von Kardinal Woelki 2014 gegründet.
- Über 63 Millionen Euro Fördermittel in zehn Jahren.
- Mehr als 20.000 Ehrenamtliche unterstützen die Projekte.
- Fokus auf Integration in Deutschland und Fluchtursachenbekämpfung im Ausland.
Zehn Jahre Einsatz für Menschen auf der Flucht
Das Erzbistum Köln beteiligt sich aktiv an der "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe". Diese Aktionswoche der Deutschen Bischofskonferenz findet zwischen dem katholischen Welttag des Migranten und Flüchtlings am 28. September und dem internationalen Giubileo dei Migranti am 4. und 5. Oktober 2025 statt. Ziel ist es, die umfangreiche Arbeit der katholischen Kirche für Geflüchtete in Deutschland und weltweit sichtbar zu machen.
Seit der Gründung der "Aktion Neue Nachbarn" im Jahr 2014 durch Rainer Maria Kardinal Woelki hat das Erzbistum Köln seine Aktivitäten in diesem Bereich kontinuierlich ausgebaut. Die Initiative unterstützt haupt- und ehrenamtliche Helfer. Sie vernetzt diese und fördert Projekte, die Menschen mit Fluchterfahrung willkommen heißen und ihnen Perspektiven eröffnen.
Beginn mit einer Flüchtlingsandacht im Kölner Dom
Die offizielle Eröffnung der Themenwoche im Erzbistum Köln erfolgte am 27. September. Eine spezielle Flüchtlingsandacht im Kölner Dom, die Teil der Dreikönigswallfahrt war, setzte ein Zeichen der Solidarität. Geflüchtete Menschen und Interessierte waren dazu eingeladen, gemeinsam ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.
"Als Erzbistum Köln setzen wir uns seit vielen Jahren für Geflüchtete ein – in Deutschland, aber auch in den Herkunftsländern – mit konkreten Projekten vor Ort, mit Beratung, Begleitung und offenen Türen. Mir persönlich ist dieses Engagement ein tiefes Herzensanliegen. Denn es geht hier um viel mehr als Hilfe – es geht um Menschlichkeit, Würde und Mitgefühl."
Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln
Fakten zur Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln
- Gründung der "Aktion Neue Nachbarn": November 2014
- Gesamtfördermittel (10 Jahre): Über 63 Millionen Euro
- Anzahl Ehrenamtlicher: Mehr als 20.000
- Hauptamtliche Integrationsbeauftragte: 20 in Stadt- und Kreisdekanaten
- Unterstützte Projekte: Sprachkurse, Wohnprojekte, Jobpatenschaften, individuelle Begleitung
Vielfältige Unterstützung und Integration
In den letzten zehn Jahren hat das Erzbistum Köln über 63 Millionen Euro für Projekte bereitgestellt, die Geflüchteten bei der Ankunft in der Gesellschaft helfen. Diese Mittel flossen in verschiedene Bereiche. Dazu gehören Sprachkurse, die für eine erfolgreiche Kommunikation entscheidend sind. Auch Wohnprojekte wurden gefördert, um sichere Unterkünfte zu schaffen.
Jobpatenschaften sind ein weiterer wichtiger Baustein der Integration. Sie unterstützen Geflüchtete beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Individuelle Begleitung hilft Menschen, sich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Geflüchtete in Deutschland ein neues Zuhause finden können.
Ehrenamtliches Engagement als tragende Säule
Das Rückgrat der katholischen Flüchtlingshilfe bilden die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. Mehr als 20.000 Freiwillige haben sich bisher in den Projekten engagiert. Sie werden von 20 hauptamtlichen Integrationsbeauftragten in den Stadt- und Kreisdekanaten des Erzbistums Köln unterstützt. Dieses Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt ermöglicht eine umfassende Betreuung.
Hintergrund: Katholische Flüchtlingshilfe 2015–2025
Die "Wegmarke Katholische Flüchtlingshilfe 2015–2025" der Deutschen Bischofskonferenz markiert ein Jahrzehnt intensiver Arbeit. Die katholische Kirche rückt damit die vielfältigen Aktivitäten in den Diözesen stärker ins öffentliche Bewusstsein. Es geht darum, die Bedeutung von Nächstenliebe und Solidarität in der Flüchtlingsarbeit hervorzuheben.
Hilfe in Herkunftsländern und Erfolgsgeschichten
Das Erzbistum Köln beschränkt sein Engagement nicht nur auf Deutschland. Es unterstützt auch seit vielen Jahren Projekte in den Herkunftsländern von Geflüchteten. Diese Projekte zielen darauf ab, Fluchtursachen zu bekämpfen und Frieden zu fördern. Dies ist ein wichtiger Ansatz, um Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat zu ermöglichen.
Die "Aktion Neue Nachbarn" zeigt konkrete Erfolge. Die Geschichte von Renas Sido ist ein Beispiel dafür. Er floh 2011 als 17-Jähriger vor dem Krieg aus dem syrischen Afrin. Allein und auf sich gestellt, gelangte er nach Deutschland.
Renas Sidos Weg zur Integration
Durch die Unterstützung der "Aktion Neue Nachbarn" und professionelle Beratung der Caritas fand Renas Sido schnell eine neue Heimat. Er absolvierte erfolgreich eine Ausbildung. Heute arbeitet er in seinem Wunschberuf im sozialen Bereich. Er engagiert sich selbst für geflüchtete Menschen.
"Ich bin stolz auf das, was ich aus dem, was mir hier in Deutschland – vor allem auch über die 'Aktion Neue Nachbarn' – ermöglicht wurde, gemacht habe."
Renas Sido im Interview mit dem Domradio
Seine Geschichte verdeutlicht, dass gelungene Integration mehrere Faktoren erfordert. Dazu gehören wohlwollende Begegnung, professionelle Beratung und Begleitung. Vor allem aber braucht es Menschen, die Türen öffnen und Chancen bieten.
Öffentlichkeitsarbeit und Ausblick
Das Erzbistum Köln begleitet die "Woche zur katholischen Flüchtlingshilfe" umfassend auf seinen Social-Media-Kanälen. Täglich werden dort Einblicke in Projekte, Initiativen und persönliche Geschichten rund um die Flüchtlingshilfe veröffentlicht. Dies soll die Öffentlichkeit über die Arbeit informieren und zum Mitmachen anregen.
Die "Aktion Neue Nachbarn" wurde ins Leben gerufen, weil Menschen aus vielen Regionen der Welt nach Deutschland fliehen. Sie entkommen Krieg, Katastrophen, Verfolgung und Armut. Ihre Fluchtwege sind oft gefährlich und enden für viele tödlich. Zahlreiche Familien werden dabei auseinandergerissen. Der Kölner Erzbischof ruft weiterhin dazu auf, diesen Menschen zu helfen.
Weitere Informationen und Möglichkeiten zum Engagement sind auf der Website der "Aktion Neue Nachbarn" zu finden.




