Ein alltäglicher Gang zur Mülldeponie endete für den Kölner Galeristen Kerem Akar mit einer sensationellen Entdeckung. Zwischen ausrangierten Gegenständen und Abfallsäcken fand er acht wertvolle Gemälde des international bekannten Künstlers Ole Fischer. Der Wert des Kunstfunds wird auf bis zu 70.000 Euro geschätzt.
Der Zufallsfund wirft nicht nur die Frage auf, wie solche Kunstwerke im Müll landen konnten, sondern gibt ihnen auch eine neue Zukunft. Die geretteten Bilder werden nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, anstatt für immer verloren zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kölner Galerist entdeckte acht Gemälde des Künstlers Ole Fischer auf einer Mülldeponie.
- Der Gesamtwert der Kunstwerke wird auf 60.000 bis 70.000 Euro geschätzt.
- Die Mitnahme der Bilder war zunächst verboten, wurde aber von einem Mitarbeiter gestattet.
- Die gerettete Kunst wird ab Dezember in einer Ehrenfelder Galerie ausgestellt.
Ein Fund zwischen Plastikmüll und alten Möbeln
Für Kerem Akar, Inhaber einer Kunstgalerie im Kölner Stadtteil Ehrenfeld, begann der Tag wie jeder andere. Er wollte lediglich Platz im Keller schaffen und fuhr zur örtlichen Mülldeponie, um einige Dinge zu entsorgen. Doch was er dort sah, übertraf jede Vorstellung.
Im Bereich für Rest- und Plastikmüll fielen ihm mehrere Leinwände ins Auge. „Die Bilder sind mir direkt aufgefallen“, berichtet Akar. Aus reiner Neugier drehte er sie um und entdeckte auf der Rückseite eine Signatur: „Ole Fischer“.
Der Name kam ihm bekannt vor. Eine schnelle Suche mit dem Smartphone bestätigte seinen Verdacht. Bei dem Künstler handelte es sich um einen renommierten Maler, dessen Werke international Beachtung finden. Akar war sofort klar, dass er einen außergewöhnlichen Fund gemacht hatte.
„Ich habe zu meinem Kollegen, der dabei war, gesagt: ‚Komm, lass uns die einpacken, es ist schade, wenn wir die Kunst liegen lassen‘“, erinnert sich der Galerist.
Die Rettung der Kunstwerke
Die Mitnahme der Gemälde gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht. Ein Mitarbeiter der Deponie wies Akar und seinen Begleiter darauf hin, dass es strengstens verboten sei, Gegenstände vom Gelände mitzunehmen. Alles, was dort landet, gilt als entsorgt.
Akar ließ sich davon nicht entmutigen. Er erklärte dem Angestellten die Situation und betonte den kulturellen Wert der Bilder. Für ihn war es unvorstellbar, die Kunstwerke einfach ihrem Schicksal zu überlassen. „Das hat kein Künstler der Welt verdient“, so Akar. Nach einem kurzen Gespräch zeigte der Mitarbeiter Verständnis und machte eine Ausnahme. Er erlaubte dem Galeristen, die Gemälde mitzunehmen.
Ein beträchtlicher Wert
Nach einer ersten Einschätzung durch den Galeristen Kerem Akar liegt der Marktwert der acht gefundenen Gemälde von Ole Fischer bei insgesamt 60.000 bis 70.000 Euro. Dies unterstreicht die Bedeutung des zufälligen Fundes.
Das Rätsel um die Herkunft
Nachdem der Fund bekannt wurde, nahm die Geschichte eine weitere überraschende Wendung. Die Tochter des Künstlers Ole Fischer meldete sich bei Kerem Akar. Sie bedankte sich herzlich dafür, dass er die Werke ihres Vaters vor der Zerstörung bewahrt hatte.
Wie die wertvollen Bilder auf der Mülldeponie landen konnten, bleibt weiterhin unklar. Akar vermutet, dass sie aus einer Wohnungsauflösung stammen könnten. Diese Theorie wird durch Informationen der Tochter gestützt. Sie erklärte, dass es im Jahr 2005 einen Rechtsstreit um den Nachlass des Künstlers gab. Ein Teil der Werke verblieb bei der Familie, während ein anderer Teil an eine Freundin Fischers ging. Möglicherweise stammen die entsorgten Bilder aus diesem Bestand.
Wer ist Ole Fischer?
Ole Fischer ist ein anerkannter Maler, dessen Arbeiten in der Kunstszene einen hohen Stellenwert genießen. Seine Werke zeichnen sich durch einen expressiven Stil aus und wurden bereits in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. Die Tatsache, dass Bilder dieses Kalibers im Müll gefunden wurden, macht den Vorfall umso bemerkenswerter.
Vom Müll ins Museum?
Die geretteten Kunstwerke haben nun eine vielversprechende Zukunft vor sich. Kerem Akar, der in seiner Galerie „Ehren Art“ auch die Werke seines Sohnes Mikail ausstellt, hat sich entschieden, den Fund der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Bilder von Ole Fischer werden Teil der kommenden Gruppenausstellung sein.
Interessierte haben die Möglichkeit, die Werke in Köln zu besichtigen:
- Ausstellung: „Best of 2025 Group Exhibition“
- Ort: Gallery Ehren Art, Hüttenstraße 32, Köln
- Vernissage: 6. Dezember
- Laufzeit: Bis zum 20. Dezember
Nach der Ausstellung in Köln hat Akar bereits größere Pläne. Er erwägt, die geretteten Gemälde im Jahr 2026 auf der renommierten Kunstmesse Art Miami in den USA zu präsentieren. Damit würde die Reise der Bilder, die beinahe im Müllcontainer endete, auf einer der wichtigsten internationalen Kunstbühnen einen neuen Höhepunkt finden.
Akar selbst sieht in dem Fund eine glückliche Fügung. „Der liebe Gott wollte, dass ich die finde. Oder Herr Fischer“, sagt er abschließend.




