Sieben herausragende Bauprojekte in Köln wurden mit der „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen 2025“ geehrt. Der renommierte Architekturpreis, der alle fünf Jahre vom Bauministerium des Landes NRW vergeben wird, würdigt Projekte, die durch ihre architektonische Qualität, soziale Verantwortung und innovative Bauweise überzeugen.
Die wichtigsten Punkte
- Sieben Kölner Projekte erhalten den Landesarchitekturpreis NRW 2025.
- Zu den Gewinnern zählen das neue Historische Archiv und das Gründungszentrum InnoDom Cologne.
- Ausgezeichnet wurden auch innovative Wohnprojekte wie die Ossendorfer Gartenhöfe mit 435 bezahlbaren Wohnungen.
- Ein besonderes Projekt ist ein in nur zehn Tagen errichtetes Wohnhaus aus Holzmodulen in der Südstadt.
- Die offizielle Preisverleihung findet im Februar des kommenden Jahres in Düsseldorf statt.
Ein Preis für herausragende Architektur in NRW
Die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Nordrhein-Westfalen“ ist einer der angesehensten Architekturpreise des Bundeslandes. Er wird seit Jahrzehnten verliehen, um Bauwerke zu würdigen, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und gesellschaftlich relevant sind. Eine Fachjury bewertet die eingereichten Projekte nach strengen Kriterien, zu denen neben der gestalterischen Qualität auch der städtebauliche Kontext, die Nachhaltigkeit und der innovative Charakter gehören.
Der Preis wird alle fünf Jahre vergeben und rückt damit regelmäßig die architektonische Entwicklung in den Städten und Gemeinden von NRW in den Fokus. Die ausgezeichneten Projekte dienen als Vorbilder für zukünftige Bauvorhaben und zeigen, wie auf aktuelle Herausforderungen wie Wohnraummangel, Nachhaltigkeit und soziale Integration reagiert werden kann.
Kulturelle und wissenschaftliche Leuchttürme ausgezeichnet
Zwei der prämierten Kölner Bauwerke sind von großer Bedeutung für die Kultur und Wissenschaft der Stadt. Sie stehen für den Wiederaufbau und die Zukunftsorientierung Kölns.
Das neue Historische Archiv der Stadt Köln
Einer der prominentesten Preisträger ist das neue Historische Archiv mit Rheinischem Bildarchiv am Eifelwall. Der Neubau war nach dem tragischen Einsturz des alten Archivs im Jahr 2009 notwendig geworden. Das neue Gebäude gilt als eines der modernsten kommunalen Archive Europas. Es besticht nicht nur durch seine markante, robuste Architektur, die die wertvollen Kulturgüter schützt, sondern auch durch seine offene Gestaltung. Ein großzügiger Lesesaal und Ausstellungsflächen machen das „Gedächtnis der Stadt“ für die Öffentlichkeit zugänglich und zu einem Ort des Lernens und der Begegnung.
InnoDom Cologne: Raum für Innovation
Ebenfalls ausgezeichnet wurde das InnoDom Cologne, das Gründungszentrum der Universitätsstiftung auf dem Campus der Universität zu Köln. Dieses Gebäude wurde speziell konzipiert, um Start-ups und junge Unternehmen aus dem universitären Umfeld zu fördern. Die Architektur unterstützt diesen Zweck durch flexible Büroflächen, offene Kommunikationszonen und moderne Arbeitsumgebungen. Es ist ein Symbol für die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft und stärkt den Innovationsstandort Köln nachhaltig.
Hintergrund: Der Preis „Auszeichnung vorbildlicher Bauten“
Der Architekturpreis des Landes NRW wurde ins Leben gerufen, um die öffentliche Wahrnehmung für die Qualität von Architektur zu schärfen. Er zeichnet das beispielhafte Zusammenwirken von Bauherren und Architekten aus. Die prämierten Objekte sollen als Anregung für zukünftige Bauaufgaben dienen und zeigen, wie Bauen das Lebensumfeld positiv gestalten kann.
Innovative Lösungen für den Wohnungsbau
Ein Schwerpunkt der diesjährigen Auszeichnungen liegt auf dem Wohnungsbau. Drei Kölner Projekte wurden geehrt, die auf unterschiedliche Weise Antworten auf die drängende Frage nach bezahlbarem und qualitativ hochwertigem Wohnraum geben.
Ossendorfer Gartenhöfe: Bezahlbarer Wohnraum im großen Stil
Das Projekt der Ossendorfer Gartenhöfe erhielt einen Preis für den Abriss einer in die Jahre gekommenen Siedlung und den anschließenden Neubau. An ihrer Stelle entstanden 435 moderne und bezahlbare Wohnungen. Das Quartier zeichnet sich durch seine grünen Innenhöfe, eine hohe Wohnqualität und eine soziale Durchmischung aus. Es ist ein Vorzeigeprojekt dafür, wie städtische Nachverdichtung sozialverträglich und architektonisch anspruchsvoll umgesetzt werden kann.
Schneller Bau in der Südstadt
Das Wohnhaus in einer Baulücke in der Kölner Südstadt wurde aus 32 vorgefertigten Holzmodulen zusammengesetzt. Die gesamte Montage vor Ort dauerte nur zehn Tage. Diese modulare Bauweise ist nicht nur extrem schnell, sondern auch nachhaltig und ressourcenschonend.
Ein Wohnhaus aus Holzmodulen in der Südstadt
Ein besonders innovatives Projekt wurde in der Kölner Südstadt ausgezeichnet. Hier wurde eine schmale Baulücke mit einem Wohnhaus geschlossen, das in Rekordzeit errichtet wurde. Das gesamte Gebäude besteht aus 32 vorgefertigten Holzmodulen, die innerhalb von nur zehn Tagen vor Ort montiert wurden. Dieses Vorgehen minimiert die Bauzeit und die Belastung für die Nachbarschaft erheblich. Gleichzeitig zeigt es das Potenzial des modernen Holzbaus für schnelles, nachhaltiges und ästhetisches Bauen im urbanen Raum.
Wohnquartier an der Herler Straße
Auch ein neu entwickeltes Wohnquartier an der Herler Straße zählt zu den Gewinnern. Dieses Projekt wurde für seine gelungene städtebauliche Integration und die Schaffung eines lebenswerten Umfelds für seine Bewohner gewürdigt. Die Architektur fördert das gemeinschaftliche Zusammenleben und bietet gleichzeitig private Rückzugsorte.
Bedeutung für Köln und die Preisverleihung
Dass gleich sieben Projekte aus Köln ausgezeichnet wurden, unterstreicht die dynamische Entwicklung der Stadt und die hohe Qualität der hiesigen Architekturszene. Die prämierten Bauten zeigen eine große Bandbreite an Lösungen für die komplexen Anforderungen einer modernen Metropole – von der Bewahrung des kulturellen Erbes über die Förderung von Innovation bis hin zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum.
Die offizielle Verleihung der „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in NRW 2025“ durch das Bauministerium wird im Februar des kommenden Jahres in Düsseldorf stattfinden. Dort werden die Bauherren und Architekten der Kölner Projekte gemeinsam mit den anderen Preisträgern aus ganz Nordrhein-Westfalen ihre Ehrungen entgegennehmen.



