Das Kölner Architekturbüro &MICA hat den Wettbewerb für das Baufeld 05 im Deutzer Hafen gewonnen. An der prominenten Hafenkante soll ein neues Quartier mit einer Mischung aus Wohnungen, Gewerbeflächen und kulturellen Einrichtungen entstehen. Das Projekt gilt als wichtiger Meilenstein für die gesamte Entwicklung des ehemaligen Industriehafens.
Wichtige Fakten
- Gewinner: Das Kölner Architekturbüro &MICA setzte sich gegen neun Konkurrenten durch.
- Standort: Baufeld 05 liegt direkt an der östlichen Kante des Hafenbeckens.
- Nutzung: Geplant ist eine vielfältige Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Kultur.
- Konzept: Der Entwurf folgt dem städtebaulichen Leitbild des „Deutzer Blocks“.
Ein Schlüsselprojekt für die Stadtentwicklung
Die Umgestaltung des Deutzer Hafens schreitet voran. Mit der Entscheidung für den Entwurf des Baufelds 05 ist ein entscheidender Schritt getan. Dieses Baufeld wird das erste sichtbare Zeichen der Transformation sein und den Auftakt für die Bebauung der gesamten Hafenkante bilden.
Laut der städtischen Entwicklungsgesellschaft „moderne stadt“ ist dieses Areal aufgrund seiner Lage und der komplexen Anforderungen von besonderer Bedeutung. Hohe Auflagen für den Hochwasserschutz und der geplante Nutzungsmix machen es zu einem anspruchsvollen Vorhaben.
„Baufeld 05 ist der erste sichtbare Meilenstein im Deutzer Hafen: Hier entsteht der Auftakt einer gemischt genutzten Hafenkante mit Wohnen, Gewerbe und lebendigen Erdgeschossen.“
Neben den Gebäuden soll auf dem Gelände auch ein neuer Vorplatz am Poller Kirchweg angelegt werden, der als öffentlicher Raum dienen wird.
Der Wettbewerb und das Siegermodell
Der architektonische Wettbewerb wurde in zwei Phasen durchgeführt. Zunächst waren zehn Büros eingeladen, ihre Konzepte einzureichen. Eine Fachjury aus Vertretern der Kommunalpolitik, der Stadtverwaltung und unabhängigen Architekten wählte vier Finalisten für die zweite Stufe aus.
Starke Konkurrenz
In der Endrunde standen sich renommierte Büros gegenüber. Neben dem späteren Sieger &MICA aus Köln und Berlin waren dies:
- Lorber Paul Architekten (Köln)
- HPP Architekten (Düsseldorf)
- Henning Larsen (Berlin)
Alle Finalisten mussten ihre Entwürfe auf Basis des städtebaulichen Leitbilds weiterentwickeln und detaillieren, um die Jury von ihrem Konzept zu überzeugen.
Das Leitbild „Deutzer Block“
Das Konzept des „Deutzer Blocks“ stammt aus dem Masterplan des Kopenhagener Architekturbüros COBE. Es sieht eine aufgelockerte Blockrandbebauung vor. Charakteristisch sind wechselnde Gebäudehöhen und unterschiedliche Fassadengestaltungen. Die Blöcke sollen sich zu Innenhöfen und den umliegenden Freiflächen öffnen und so eine Verbindung zwischen privatem und öffentlichem Raum schaffen.
Begründung der Jury
Der Entwurf von &MICA überzeugte die Jury durch seine konsequente und stimmige Umsetzung der Vorgaben. Das geplante Hochhaus wurde besonders hervorgehoben, da es in seiner Form an die typischen Silos erinnert, die das Bild von Industriehäfen prägen.
Die Jury lobte, wie das gesamte Gebäudeensemble den „Deutzer Block“ in unterschiedliche Gebäudetypen übersetzt. Dadurch entstehe ein glaubwürdiges und selbstverständliches Bild im Hafenkontext. Der Entwurf schaffe es, die einzelnen Baukörper in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen.
Ein weiterer Pluspunkt war die Gestaltung des Innenhofs als grüne Gemeinschaftsfläche. Zudem gelinge es dem Konzept, eine prägnante und wiedererkennbare Adresse direkt an der Hafenkante zu schaffen.
Industrielle Vergangenheit als Inspiration
Die Gestaltung des neuen Quartiers soll bewusst an die industrielle Geschichte des Ortes anknüpfen. Gebäude wie die Auermühle und die Ellmühle haben die Silhouette des Deutzer Hafens über Jahrzehnte geprägt. Die neue Architektur nimmt Elemente dieser industriellen Formensprache auf und interpretiert sie modern, um eine Identität für das neue Viertel zu schaffen.
Ausblick und nächste Schritte
Mit der Wahl des Siegerentwurfs ist der Maßstab für die weiteren Baufelder im Deutzer Hafen gesetzt. Andreas Röhrig von „moderne stadt“ betonte die Signalwirkung des Projekts.
„Der Siegerentwurf zeigt, wie starke Architektur, robuste Erdgeschosskonzepte und Hochwasserschutz zu einer überzeugenden städtebaulichen Adresse zusammenfinden – und damit den Maßstab für die nächsten Baufelder setzen.“
Die Realisierung von Baufeld 05 wird die erste sichtbare Baumaßnahme im Rahmen der Quartiersentwicklung sein. Es wird erwartet, dass die detaillierte Planung nun beginnt, bevor die Bagger anrollen können.
Ausstellung für die Öffentlichkeit
Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den Plänen zu machen. Der Gewinnerentwurf sowie die Arbeiten der anderen Finalisten werden öffentlich ausgestellt.
- Ort: Magistrale des Stadthauses in Deutz
- Beginn: Montag, 27. Oktober
Die Ausstellung bietet detaillierte Einblicke in die architektonischen Visionen für die Zukunft der Kölner Hafenkante und macht die Planungen für die Öffentlichkeit transparent.



