Die Kölner Wohnbau AG hat Pläne für ein neues, 120 Meter hohes Wohn- und Geschäftshaus im Deutzer Hafen vorgestellt. Das Projekt mit dem Namen „Rhein-Panorama Deutz“ soll mit einem Investitionsvolumen von rund 350 Millionen Euro realisiert werden und sowohl neuen Wohnraum als auch öffentliche Flächen schaffen. Die Fertigstellung ist für 2028 geplant.
Das Bauvorhaben ist Teil der umfassenden Neugestaltung des Deutzer Hafens und soll eine Antwort auf die angespannte Wohnungssituation in Köln bieten. Neben hunderten neuen Wohnungen sind auch Büros, ein Café und eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform vorgesehen.
Wichtige Fakten
- Projekt: Rhein-Panorama Deutz, ein 120 Meter hohes gemischt genutztes Gebäude.
- Standort: Entwicklungsgebiet Deutzer Hafen, Köln.
- Investition: ca. 350 Millionen Euro.
- Angebot: Mix aus frei finanzierten und mietpreisgebundenen Wohnungen, Büros und öffentlichen Bereichen.
- Zeitplan: Baubeginn Anfang 2025, geplante Fertigstellung 2028.
Ein neues Wahrzeichen für Deutz
Das Projekt „Rhein-Panorama Deutz“ soll zu einem markanten Punkt in der Kölner Skyline werden. Mit seiner geplanten Höhe von 120 Metern wird es eines der höchsten Wohngebäude der Stadt sein. Der Entwurf stammt vom renommierten Architekturbüro Schmidt & Partner, das sich in einem städtischen Wettbewerb durchsetzen konnte.
Der Investor, die Kölner Wohnbau AG, betont die gemischte Nutzung als Kern des Konzepts. „Wir wollen nicht nur Wohnraum schaffen, sondern einen lebendigen Ort für alle Kölnerinnen und Kölner“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Markus Richter bei der Projektvorstellung am Dienstag.
Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse
Insgesamt sind rund 450 Wohneinheiten geplant. Eine Besonderheit des Projekts ist der Fokus auf sozialen Wohnungsbau. 30 Prozent der Wohnungen sollen als mietpreisgebundene Einheiten angeboten werden. Dies entspricht den Vorgaben des „Kooperativen Baulandmodells“ der Stadt Köln.
Die Wohnungsgrößen variieren von kompakten Ein-Zimmer-Apartments bis hin zu großzügigen Familienwohnungen. Damit soll eine vielfältige Mieterstruktur gefördert werden, um ein sozial durchmischtes Quartier zu schaffen.
Zahlen zum Projekt
- Gesamthöhe: 120 Meter
- Anzahl der Stockwerke: 38
- Wohnfläche: ca. 35.000 Quadratmeter
- Bürofläche: ca. 10.000 Quadratmeter
- Anzahl Wohneinheiten: ca. 450
Nachhaltigkeit und öffentliche Zugänglichkeit im Fokus
Ein zentraler Aspekt des Bauvorhabens ist die Nachhaltigkeit. Das Gebäude soll nach den neuesten ökologischen Standards errichtet werden. Geplant sind unter anderem eine extensive Dachbegrünung, die Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Dach und an Teilen der Fassade sowie ein modernes Energiekonzept mit Geothermie.
„Nachhaltiges Bauen ist heute keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Das Rhein-Panorama Deutz soll ein Vorzeigeprojekt für umweltfreundliche Stadtentwicklung in Köln werden.“ – Markus Richter, Vorstandsvorsitzender der Kölner Wohnbau AG
Neben den ökologischen Aspekten legt der Investor großen Wert auf die Öffnung des Gebäudes für die Öffentlichkeit. Im Erdgeschoss sind ein Café und kleine Ladenflächen geplant. Ein Highlight soll die Aussichtsplattform im obersten Stockwerk sein, die einen Panoramablick über Köln bieten wird und für Besucher zugänglich sein soll.
Stimmen aus der Stadtpolitik
Die Reaktionen aus der Kölner Politik sind überwiegend positiv. Baudezernent Markus Greitemann begrüßte das Vorhaben als „wichtigen Baustein für die Entwicklung des Deutzer Hafens und einen signifikanten Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot“.
Er betonte, dass das Projekt die städtebaulichen Ziele für das Areal perfekt umsetze, indem es Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbindet. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sei dabei ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz in der Bevölkerung.
Hintergrund: Die Entwicklung des Deutzer Hafens
Der Deutzer Hafen ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Köln. Auf dem ehemaligen Industriehafengelände entsteht ein neues Stadtquartier mit rund 3.000 Wohnungen und 7.000 Arbeitsplätzen. Der Fokus liegt auf einer Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit direkt am Rhein.
Kritik und Bedenken
Trotz der breiten Zustimmung gibt es auch kritische Stimmen. Einige Bürgerinitiativen äußern Bedenken hinsichtlich der Höhe des Gebäudes und befürchten eine Verschattung der umliegenden Gebiete. Auch die verkehrliche Anbindung des neuen Quartiers wird als Herausforderung gesehen.
Die Stadtverwaltung hat angekündigt, diese Bedenken im weiteren Planungsverfahren ernst zu nehmen. Ein umfassendes Verkehrskonzept für den Deutzer Hafen sei bereits in Arbeit und soll den zusätzlichen Verkehr durch neue Bewohner und Arbeitnehmer auffangen. Geplant sind unter anderem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Schaffung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur.
Die nächsten Schritte
Nach der Vorstellung der Pläne beginnt nun das offizielle Baugenehmigungsverfahren. Die Kölner Wohnbau AG hofft, alle Genehmigungen bis Ende 2024 zu erhalten, um Anfang 2025 mit den Bauarbeiten beginnen zu können.
Wenn der Zeitplan eingehalten wird, könnten die ersten Bewohnerinnen und Bewohner bereits 2028 in das „Rhein-Panorama Deutz“ einziehen. Das Projekt gilt als Meilenstein für die Transformation des Deutzer Hafens von einem Industrieareal zu einem modernen und lebendigen Stadtviertel.