Rheinland-Pfalz bietet eine Vielzahl an Wanderwegen, die besonders im Herbst ihre Reize entfalten. Eine der bekanntesten Routen ist die „Wasserfall-Erlebnisroute“ in der Vulkaneifel, die 2023 als „Deutschlands schönster Wanderweg“ ausgezeichnet wurde. Sie führt zum Klidinger Wasserfall, der mit 28 Metern Fallhöhe als der höchste der Eifel gilt.
Neben diesem preisgekrönten Weg gibt es zahlreiche weitere Touren, die durch unterschiedliche Landschaften führen – von den Felsformationen des Pfälzerwalds über die Auenlandschaften am Rhein bis zu den Weinbergen an der Mosel. Die Wege bieten verschiedene Schwierigkeitsgrade und Längen, sodass sowohl erfahrene Wanderer als auch Familien passende Strecken finden.
Die wichtigsten Informationen
- Preisgekrönte Route: Die Wasserfall-Erlebnisroute in der Vulkaneifel wurde 2023 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt.
- Höchster Wasserfall der Eifel: Der Klidinger Wasserfall stürzt auf dieser Route 28 Meter in die Tiefe.
- Vielfältige Landschaften: Die vorgestellten Touren decken den Pfälzerwald, die Vulkaneifel, den Oberrhein, den Hunsrück und das Moseltal ab.
- Historische Orte: Viele Wege führen zu Burgruinen, historischen Stätten und durch kulturhistorisch bedeutsame Landschaften.
- Verschiedene Schwierigkeitsgrade: Das Angebot reicht von leichten Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Tagestouren mit deutlichen Höhenunterschieden.
Vulkaneifel: Die preisgekrönte Wasserfall-Erlebnisroute
Die Vulkaneifel ist bekannt für ihre von vulkanischer Aktivität geprägte Landschaft. Eine der herausragenden Touren in dieser Region ist die Wasserfall-Erlebnisroute, die im Jahr 2023 von den Lesern des „Wandermagazins“ eine besondere Auszeichnung erhielt.
Die anspruchsvolle Tagestour startet in Bad Bertrich und erstreckt sich über 13,3 Kilometer. Wanderer müssen dabei rund 480 Höhenmeter überwinden, was eine gute Kondition und Trittsicherheit erfordert. An einigen steilen Passagen sind zur Sicherheit Seile angebracht.
Höhepunkte der Tour
Das zentrale Highlight ist der Klidinger Wasserfall. Mit einer Fallhöhe von 28 Metern ist er der höchste Wasserfall in der gesamten Eifel. Besonders nach regenreichen Perioden im Herbst bietet der Wasserfall ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Weitere bemerkenswerte Punkte auf der Strecke sind der Hohenzollernturm, der einen weiten Blick über das Üssbachtal bietet, sowie der Aussichtspunkt Falkenlay. Ein besonderer Ort ist auch die „Oase der Ruhe“, die zur Rast einlädt. Unterwegs passieren Wanderer zudem Steinzeithöhlen, die aus erstarrter Lava entstanden sind und vor etwa 6.000 Jahren von Menschen bewohnt wurden.
Streckendetails: Wasserfall-Erlebnisroute
- Start/Ziel: Bad Bertrich Kurzentrum
- Länge: 13,3 km
- Höhenmeter: 480 m
- Dauer: ca. 4,5 Stunden
- Schwierigkeit: anspruchsvoll
Dahner Felsenland: Auf den Spuren des Drachenfels
Der Pfälzerwald ist für seine markanten Buntsandsteinfelsen bekannt. Eine moderate Wanderung führt zur Burgruine Drachenfels bei Busenberg. Die Ruine thront auf zwei schmalen Felsen und bietet einen weiten Ausblick über das Dahner Felsenland.
Die 5,4 Kilometer lange Drachenfels-Tour ist als mittelschwer eingestuft und überwindet 100 Höhenmeter. Sie beginnt im Ortskern von Busenberg und führt über befestigte Wege hinauf zur Felsenburg. Für eine Einkehr bietet sich die Drachenfelshütte an, die mittwochs, samstags und sonntags geöffnet ist. Ein Waldpfad führt anschließend zurück zum Ausgangspunkt.
Oberrhein: Der historische Treidlerweg
Eine leichte und flache Wanderung erwartet Besucher am Oberrhein. Der Treidlerweg bei Hördt folgt den Spuren der sogenannten Treidler, die vom 8. bis ins 19. Jahrhundert Schiffe vom Ufer aus gegen die Rhein-Strömung zogen.
Die 12,6 Kilometer lange Strecke führt fast ohne Steigung (nur 7 Höhenmeter) um das Naturschutzgebiet Hördter Rheinaue. Die Route folgt dem Michelsbach durch eine Auenlandschaft mit Seen, Teichen und Schilfflächen. Vom Rheindeich aus hat man einen guten Blick auf einen Altrheinarm und kann sich die mühevolle Arbeit des Schiffziehens vorstellen.
Hunsrück: Natur und Geschichte auf der Landzeittour
Im Hunsrück verbindet die Traumschleife Landzeittour Naturerlebnisse mit historischen Einblicken. Ausgangspunkt der 8,1 Kilometer langen und einfachen Wanderung ist die Burgruine Baldenau in der Nähe von Morbach.
Die Burg wurde um 1315 errichtet und ist heute die einzige erhaltene Wasserburg im Hunsrück. Besonders bei nebligem Herbstwetter bietet die Ruine eine besondere Atmosphäre.
Der Weg führt über Holzstege und Bohlenwege durch Feuchtwiesen entlang der Quellbäche der Dhron. Informationstafeln entlang der Strecke geben Einblicke in die Landwirtschaft und Natur der Region. Für geschichtlich Interessierte bietet sich im Anschluss ein Besuch des nahegelegenen Archäologieparks Belginum an, der die Römerzeit im Hunsrück thematisiert.
Was bedeutet „Treideln“?
Treideln war eine Methode, um Schiffe flussaufwärts zu bewegen, bevor es Dampf- und Motorschifffahrt gab. Menschen oder Zugtiere, meist Pferde, zogen die Schiffe an langen Leinen vom Ufer aus gegen die Strömung. Die Wege, die dafür genutzt wurden, werden heute als Treidelpfade oder Treidlerwege bezeichnet.
Moseltal: Der Klüsselrather Sagenweg
Das Moseltal ist das Herz des Weinanbaus in Rheinland-Pfalz, das rund zwei Drittel des gesamten deutschen Weins produziert. Der Klüsselrather Sagenweg führt als Seitensprung des bekannten Moselsteigs direkt durch die Weinberge.
Die 12 Kilometer lange Tour mit 300 Höhenmetern bietet weitreichende Ausblicke auf das Moseltal. Besonders im Herbst, wenn sich das Laub der Reben golden färbt, ist die Landschaft eindrucksvoll. Der Weg führt über eine Hochfläche und entlang der Hangkante der Weinberge. Am Aussichtspunkt Eselstrapp erzählt eine Tafel eine der vielen Sagen der Region. Nach der Wanderung laden Gaststätten in Klüsserath zu regionalen Spezialitäten wie Zwiebelkuchen und Federweißer ein.




