In der Nacht zum Sonntag endet die Sommerzeit in Deutschland. Die Uhren werden um 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr zurückgestellt, was den Kölnerinnen und Kölnern eine Stunde mehr Schlaf beschert. Diese zusätzliche Stunde hat jedoch direkte Auswirkungen auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Während die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) einen reibungslosen Ablauf versprechen, müssen sich Reisende bei der Deutschen Bahn auf Besonderheiten einstellen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht zu Sonntag werden die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.
- Die KVB lässt Bahnen und Busse die zusätzliche Stunde zwischen 2 und 3 Uhr doppelt fahren.
- Nachtzüge der Deutschen Bahn halten an einem Bahnhof, um im Fahrplan zu bleiben.
- S-Bahnen in Köln verkehren wie die KVB-Bahnen und fahren die Stunde doppelt.
- Flugreisende sollten sich direkt bei ihrer Airline über die genaue Abflugzeit informieren.
KVB sorgt für lückenlosen Betrieb
Für Nachtschwärmer und Berufstätige in Köln gibt es gute Nachrichten: Die KVB hat angekündigt, dass alle Fahrten planmäßig stattfinden werden. Durch die Zeitumstellung wird die Stunde zwischen 2:00 Uhr und 3:00 Uhr morgens praktisch zweimal durchlebt. Die KVB löst diese Herausforderung pragmatisch.
Alle Busse und Stadtbahnen, die in diesem Zeitraum verkehren, werden ihre Fahrten einfach wiederholen. Fährt eine Bahn also um 2:30 Uhr (Sommerzeit), wird sie nach der Umstellung um 2:30 Uhr (Winterzeit) noch einmal dieselbe Strecke bedienen. Fahrgäste müssen sich somit auf keine Ausfälle oder komplizierten Fahrplanänderungen einstellen. Der Betrieb läuft nahtlos weiter.
Hintergrund der Zeitumstellung
Die Sommerzeit wurde in Deutschland erstmals 1916 eingeführt, um während des Ersten Weltkriegs Energie zu sparen. Die Idee war, das Tageslicht besser auszunutzen und den Bedarf an künstlicher Beleuchtung am Abend zu reduzieren. Seit 1996 stellen alle EU-Mitgliedstaaten die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Sonntag im Oktober eine Stunde zurück.
Unterschiede im Fernverkehr der Deutschen Bahn
Während der städtische Nahverkehr flexibel reagieren kann, stellt die Zeitumstellung den Fernverkehr vor andere logistische Aufgaben. Nachtzüge, die oft über Hunderte von Kilometern unterwegs sind, können ihre Fahrten nicht einfach wiederholen, ohne den gesamten überregionalen Fahrplan durcheinanderzubringen.
Die Deutsche Bahn hat daher eine andere Strategie: Nachtzüge, die während der Umstellung unterwegs sind, werden an einem geeigneten Bahnhof entlang ihrer Route anhalten. Dort warten sie die zusätzliche Stunde ab, bevor sie ihre Fahrt fortsetzen. So wird sichergestellt, dass sie am nächsten Morgen pünktlich an ihrem Ziel ankommen und wieder im regulären Takt verkehren.
S-Bahnen folgen dem KVB-Modell
Eine Ausnahme im Schienenverkehr bilden die S-Bahnen. Da sie primär dem regionalen Nahverkehr dienen und enger getaktet sind, orientieren sie sich am Vorgehen der KVB. Auch die S-Bahnen im Kölner Raum werden die Stunde zwischen 2 und 3 Uhr doppelt befahren, um den Fahrgästen einen durchgehenden Service zu bieten.
Wussten Sie schon?
Eine EU-weite Umfrage im Jahr 2018 ergab, dass 84 Prozent der Teilnehmer für eine Abschaffung der Zeitumstellung sind. Obwohl das EU-Parlament 2019 für ein Ende stimmte, liegt die Umsetzung seither auf Eis, da sich die Mitgliedstaaten nicht auf eine einheitliche Zeitzone (dauerhafte Sommer- oder Winterzeit) einigen können.
Was Flugreisende beachten müssen
Am Flughafen Köln/Bonn liegt die Verantwortung für die Information der Passagiere bei den jeweiligen Fluggesellschaften. Wer in der Nacht zum Sonntag einen Flug gebucht hat, sollte sich proaktiv bei seiner Airline erkundigen. Es muss geklärt werden, ob der Abflug in der ersten oder zweiten „Zwei-Uhr-Stunde“ stattfindet. Die meisten Airlines passen ihre Systeme frühzeitig an und informieren ihre Kunden per E-Mail oder App, doch eine doppelte Prüfung wird dringend empfohlen, um den Flug nicht zu verpassen.
„Für Fahrgäste der KVB gibt es keine Beeinträchtigungen durch die Zeitumstellung. Alle Fahrten finden planmäßig statt, indem die Stunde einfach doppelt gefahren wird“, so ein Sprecher der Kölner Verkehrs-Betriebe.
Tipps für eine reibungslose Umstellung
Obwohl die Zeitumstellung im Herbst oft als unproblematischer empfunden wird, da man eine Stunde „gewinnt“, kann sie den Schlafrhythmus dennoch beeinflussen. Hier sind einige Tipps für das Wochenende:
- Uhren prüfen: Während sich Smartphones und Funkuhren automatisch anpassen, müssen analoge Uhren, Wecker oder die Uhr im Auto manuell umgestellt werden.
- Schlafenszeit anpassen: Wer empfindlich auf Rhythmusänderungen reagiert, kann bereits am Samstagabend etwas später ins Bett gehen, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen.
- Reisepläne checken: Überprüfen Sie Ihre Abfahrts- oder Abflugzeiten noch einmal sorgfältig, insbesondere wenn Ihre Reise in den frühen Morgenstunden des Sonntags beginnt.
Die gewonnene Stunde bedeutet auch, dass es morgens wieder früher hell wird, während die Dunkelheit am Nachmittag früher einsetzt. Dies markiert den Übergang in die dunklere Jahreszeit, bis am letzten Sonntag im März 2026 die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt werden.




