Die Stadt Köln hat ihr Verkehrskonzept für die bevorstehende Weihnachtszeit vorgestellt, um den erwarteten Besucheransturm zu bewältigen. Unter dem Motto „Komm einfach in die Stadt!“ setzt die Verwaltung auf eine Kombination aus bewährten Maßnahmen und gezielten Appellen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Besonders an den vier Adventssamstagen wird mit einem extrem hohen Verkehrsaufkommen gerechnet.
Verkehrsdezernent Ascan Egerer betonte bei der Präsentation, dass alle Besucher willkommen seien. Gleichzeitig verband er damit die dringende Empfehlung, auf das Auto zu verzichten und stattdessen auf Bahnen, Busse, das Fahrrad oder den Fußweg auszuweichen. Die Erfahrung der Vorjahre zeigt, dass die Parkhäuser in der Innenstadt bereits am Vormittag vollständig belegt sind.
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick
- Sperrung der Deutzer Brücke: An den Adventssamstagen wird die Brücke in Richtung Innenstadt für den Individualverkehr gesperrt.
- Shuttle-Service für Reisebusse: Ein kostenloser Bus-Shuttle verbindet den Messeparkplatz mit dem Heumarkt.
- Kombi-Ticket Parken & Fahren: An ausgewählten Parkhäusern gilt das Parkticket als Gruppenticket für den öffentlichen Nahverkehr.
- Baustellen-Stopp: Auf Hauptverkehrsstraßen werden während der Adventszeit keine neuen Baustellen eingerichtet.
Umfassende Regelungen für Reisebusse und Autofahrer
Ein zentraler Punkt des Konzepts ist die Steuerung der zahlreichen Reisebusse, die in der Vorweihnachtszeit nach Köln kommen. Die Stadt erwartet an jedem Adventssamstag bis zu 200 Busse. Diese werden gezielt zum Busparkplatz P22 an der Köln-Messe in Deutz geleitet.
Von dort aus wird ein kostenloser Shuttle-Service der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) eingerichtet. Die Busse pendeln zwischen 10 und 23 Uhr über die Deutzer Brücke zur Haltestelle am Heumarkt. In Spitzenzeiten ist ein Fünf-Minuten-Takt vorgesehen, ansonsten fahren die Busse alle zehn Minuten. Die übliche Haltestelle für Reisebusse in der Gereonstraße wird während dieser Zeit gesperrt.
Besucherzahlen aus dem Vorjahr
Im Jahr 2024 registrierte die Stadt Köln rund 1.180 Reisebusse in der Adventszeit. Diese brachten etwa 55.000 Besucher in die Stadt. Auffällig ist, dass rund 90 Prozent der Busse, also etwa 1.080, aus dem europäischen Ausland anreisten, vorwiegend aus Belgien.
Sperrungen und Umleitungen für den Autoverkehr
Um den reibungslosen Ablauf des Shuttle-Services und des öffentlichen Nahverkehrs zu gewährleisten, wird die Deutzer Brücke an den Adventssamstagen von 11 bis 20 Uhr für den privaten Autoverkehr in Fahrtrichtung Innenstadt gesperrt. Der Verkehr wird stattdessen über die Severinsbrücke umgeleitet. Diese Maßnahme soll Staus in der Innenstadt verhindern und die Erreichbarkeit für Busse, Taxis und Einsatzfahrzeuge sicherstellen.
Zusätzlich wird die Zufahrt von der Deutzer Brücke über die Markmannsgasse zum Altstadtufer und zum Parkhaus Heumarkt stark eingeschränkt. Vom 27. November bis zum 23. Dezember ist diese Rampe täglich zwischen 10 und 22 Uhr nur noch für Einsatzfahrzeuge, Linienbusse und Taxis befahrbar.
„Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Parkhäuser schon um 11 Uhr voll ausgelastet sind. Da hilft es auch nicht, immer weiter Autos in die Innenstadt zu lotsen.“ - Ascan Egerer, Verkehrsdezernent
Alternative Parkmöglichkeiten und Kombi-Angebote
Für Autofahrer, die nicht auf ihr Fahrzeug verzichten können oder wollen, hat die Stadt Köln spezielle Angebote geschaffen, um den Druck von der Innenstadt zu nehmen. Das bewährte Kombi-Ticket „Parken und Fahren“ wird auch in diesem Jahr an den vier Adventssamstagen angeboten.
An folgenden Standorten wird das Parkticket automatisch zu einem Gruppen-Tages-Ticket für bis zu fünf Personen für das gesamte Kölner Stadtgebiet:
- Parkhäuser P1, P2 und P4 der Lanxess-Arena in Deutz
- Tiefgarage am Kaiser-Wilhelm-Ring
- Anlage am Haus Vorst in Marsdorf
Park and Ride als beste Alternative
Im gesamten Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) stehen über 150 P+R-Anlagen mit mehr als 20.000 Parkplätzen zur Verfügung. Wichtige Knotenpunkte in Köln sind unter anderem Weiden West, Bocklemünd, Stammheim (S-Bahn), das Rhein-Energie-Stadion und Marsdorf.
Parken in den Randlagen der City
Wer dennoch näher an das Zentrum heranfahren möchte, sollte die Parkhäuser an den Ringen ansteuern. Während die Parkquartiere rund um Dom und Neumarkt schnell belegt sind, gibt es an den Ringen oft noch freie Kapazitäten. Empfohlen werden die Parkhäuser Maastrichter Straße, Alte Wallgasse, Im Klapperhof, Rudolfplatz und Kaiser-Wilhelm-Ring.
Weitere Alternativen sind das Parkhaus im Mediapark mit knapp 1.200 Plätzen (ca. 15 Minuten Fußweg zur City) oder die Tiefgarage Rheinauhafen mit 1.600 Plätzen, die sich besonders für Besucher des Weihnachtsmarkts am Schokoladenmuseum eignet.
Einschränkungen im Bahnverkehr beachten
Obwohl die Stadt die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfiehlt, müssen Reisende auch hier mit Einschränkungen rechnen. Aufgrund von Bauarbeiten kommt es im Dezember zu erheblichen Störungen im regionalen Zugverkehr.
Vom 8. bis 13. Dezember fallen Züge der Linien RE 1 (zwischen Köln und Düren), RE 9 (zwischen Köln und Aachen) sowie der RB 38 (zwischen Köln Messe/Deutz und Horrem) aus. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet.
Weitere Ausfälle sind vom 14. bis 21. Dezember auf der Strecke zwischen Köln und Bonn angekündigt. Betroffen sind die Linien RE 5, RB 26 und RB 48. Auch hier werden die Züge durch Busse ersetzt. Reisende sollten sich vor Fahrtantritt unbedingt über die aktuellen Fahrpläne informieren.
Um den Verkehrsfluss in der Stadt selbst zu verbessern, hat die Verwaltung einen Baustellenstopp für den Zeitraum vom 22. November bis zum 3. Januar verhängt. Auf Hauptverkehrsstraßen und wichtigen Geschäftsstraßen werden in dieser Zeit keine neuen Baumaßnahmen genehmigt.




