Die Deutsche Bahn führt ab Mitte Dezember einen neuen Zug in ihrer Flotte ein: den ICE L. Dieses neue Modell verspricht erhebliche Verbesserungen in den Bereichen Komfort, Barrierefreiheit und Service. Reisende können sich auf ein stufenloses Einsteigen, neu gestaltete Innenräume und erweiterte Servicebereiche freuen.
Die wichtigsten Neuerungen
- Inbetriebnahme: Der ICE L startet seinen Betrieb am 14. Dezember 2025 auf ausgewählten Strecken.
 - Barrierefreiheit: Erstmals ermöglicht ein stufenloser Einstieg an allen Türen einen einfachen Zugang für alle Fahrgäste.
 - Komfort: Ein modernes Innendesign, ergonomische Sitze und Steckdosen an jedem Platz sollen das Reiseerlebnis verbessern.
 - Spezielle Bereiche: Der Zug bietet den größten Familienbereich aller ICE-Modelle sowie acht Fahrradstellplätze.
 
Ein neuer Zug für Deutschlands Schienen
Die Flotte der Deutschen Bahn wird moderner. Mit der Einführung des ICE L, der vom spanischen Hersteller Talgo produziert wird, setzt das Unternehmen einen neuen Fokus auf Inklusivität und Reisekomfort. Der Buchstabe „L“ im Namen steht für „Low Floor“, was auf den tiefergelegten Boden und den damit verbundenen stufenlosen Einstieg hinweist.
Ab dem 14. Dezember 2025 wird der neue Zug zunächst auf der Strecke zwischen Berlin und Amsterdam eingesetzt. Die Deutsche Bahn plant, die insgesamt 79 bestellten Züge schrittweise in Betrieb zu nehmen und sie auch auf touristischen Routen, beispielsweise nach Sylt oder Oberstdorf, zu verwenden. Der ICE L ist als lokbespannter Zug konzipiert, was ihm eine hohe Flexibilität im grenzüberschreitenden Verkehr verleiht.
Barrierefreiheit als zentrales Merkmal
Eine der bedeutendsten Innovationen des ICE L ist die vollständige Barrierefreiheit. Der Zug ermöglicht an allen Türen einen stufenlosen Einstieg auf Bahnsteigen mit einer Standardhöhe von 76 Zentimetern. Dies ist ein Novum im deutschen Fernverkehr und erleichtert nicht nur Rollstuhlfahrern den Zugang, sondern auch Reisenden mit Kinderwagen, Fahrrädern oder schwerem Gepäck.
Im Inneren setzt sich das Konzept fort. Der Zug verfügt über speziell ausgewiesene Bereiche mit mehr Platz für Fahrgäste im Rollstuhl. Breite Gänge und barrierefreie Toiletten tragen ebenfalls dazu bei, dass sich alle Passagiere frei und sicher im Zug bewegen können. Die Deutsche Bahn reagiert damit auf die steigende Nachfrage nach inklusiven Reisemöglichkeiten.
Zahlen und Fakten zum ICE L
- Sitzplätze: 562 (davon 85 in der 1. Klasse)
 - Familienbereich: 46 Sitzplätze
 - Fahrradstellplätze: 8 pro Zug
 - Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
 - Länge: 256 Meter
 
Modernes Design und verbesserter Komfort im Innenraum
Die Innenausstattung des ICE L wurde komplett neu gestaltet, um ein angenehmeres Raumgefühl zu schaffen. Helle Materialien, eine durchdachte Beleuchtung und große Panoramafenster sollen für eine freundliche Atmosphäre sorgen. Die Sitze wurden ergonomisch optimiert und bieten sowohl in der 1. als auch in der 2. Klasse einen hohen Komfort.
Die Ausstattung der Wagenklassen
In der 2. Klasse finden Reisende moderne Sitze in Reihen- und Vis-à-vis-Anordnung vor. Jeder Sitzplatz ist mit einer Steckdose und einem Tablet-Halter ausgestattet. Die Deutsche Bahn verspricht durch das neue Design mehr persönlichen Freiraum für jeden Fahrgast. Große Gepäckregale bieten ausreichend Stauraum.
Die 1. Klasse hebt sich durch breitere Ledersitze und einen größeren Sitzabstand ab. Hier finden Passagiere ebenfalls Steckdosen und USB-Anschlüsse direkt am Platz. Ein Service am Platz rundet das Angebot ab. Das gesamte Innendesign zielt darauf ab, eine ruhige und entspannte Reiseumgebung zu schaffen.
Wer ist der Hersteller Talgo?
Der ICE L wird vom spanischen Unternehmen Talgo hergestellt, das für seine leichten und technologisch fortschrittlichen Züge bekannt ist. Talgo-Züge sind bereits in vielen Ländern weltweit im Einsatz. Die Besonderheit ihrer Konstruktion liegt oft in den Einzelradfahrwerken, die für eine ruhigere Fahrt sorgen und den tiefergelegten Boden ermöglichen, der im ICE L für die Barrierefreiheit sorgt.
Spezielle Bereiche für Familien und Radfahrer
Der neue Zug richtet sich gezielt an unterschiedliche Reisegruppen. Mit 46 Plätzen verfügt der ICE L über den größten Familienbereich in der gesamten ICE-Flotte. Dieser Bereich bietet mehr Platz zum Spielen und Bewegen, was das Reisen für Familien mit kleinen Kindern deutlich entspannter machen soll.
Auch für Radfahrer gibt es gute Nachrichten. Jeder ICE L ist mit acht Fahrradstellplätzen ausgestattet. Dies ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu älteren Modellen und trägt der wachsenden Beliebtheit von Fahrradreisen Rechnung. Die Stellplätze müssen, wie im Fernverkehr üblich, im Voraus reserviert werden.
Das Bordbistro im neuen Gewand
Das Bordbistro im ICE L präsentiert sich ebenfalls in einem neuen Design. Es unterscheidet sich optisch von den Bistros in anderen ICE-Zügen und ist als offener Treffpunkt konzipiert. Reisende können hier eine Auswahl an warmen und kalten Speisen sowie Getränken erwerben. Stehtische und einige Sitzgelegenheiten laden zu einer kurzen Pause während der Fahrt ein.
Die Gestaltung des Bistrobereichs soll eine kommunikative Atmosphäre fördern und gleichzeitig eine schnelle und effiziente Versorgung der Fahrgäste gewährleisten. Die Deutsche Bahn betont, dass das gastronomische Angebot an die Bedürfnisse moderner Reisender angepasst wurde.
Fazit: Ein Schritt in die Zukunft des Reisens
Mit dem ICE L macht die Deutsche Bahn einen wichtigen Schritt, um ihre Flotte zu modernisieren und das Reisen auf der Schiene attraktiver zu gestalten. Der Fokus auf Barrierefreiheit, Komfort und spezielle Serviceangebote für Familien und Radfahrer zeigt, dass das Unternehmen auf die vielfältigen Bedürfnisse seiner Kunden eingeht. Ab Dezember 2025 können sich Reisende selbst ein Bild von den Neuerungen machen.




