Nach dem 1:1-Unentschieden des 1. FC Köln gegen den FC Augsburg hat Trainer Lukas Kwasniok eine klare Strategie für den Umgang mit dem aufstrebenden Talent Said El Mala dargelegt. Während er die öffentliche Begeisterung begrüßt, betont er gleichzeitig den langen Entwicklungsweg, der noch vor dem jungen Spieler liegt. Kwasniok will den Hype nicht bremsen, sondern ihn durch gezielte Förderung und klare Ansagen kanalisieren.
Die wichtigsten Punkte
- Lukas Kwasniok unterstützt die Euphorie um Said El Mala, fordert aber Bodenständigkeit.
- Der Trainer sieht einen großen Unterschied zwischen einem „Highlight-Spieler“ und einem etablierten Bundesliga-Profi.
- Augsburg-Trainer Sandro Wagner äußerte sich bewusst zurückhaltend, um den Spieler zu schützen.
- Kwasniok prognostiziert eine extrem hohe Ablösesumme, sollte El Malas Entwicklung anhalten.
Kwasnioks differenzierte Sicht auf das Kölner Talent
Die Diskussion um den richtigen Umgang mit Ausnahmetalenten im deutschen Fußball hat mit Said El Mala vom 1. FC Köln ein neues Gesicht bekommen. Sein Trainer Lukas Kwasniok positionierte sich nach dem Spiel am 18. Oktober 2025 gegen den FC Augsburg deutlich. Er will die Begeisterung der Fans nicht unterdrücken. „Ich kann und will den Hype gar nicht klein halten – auch nicht die Euphorie in einer Stadt“, erklärte der 44-jährige Coach.
Für Kwasniok ist entscheidend, was auf dem Trainingsplatz und in der Kabine passiert. Er beschreibt El Mala als einen Spieler, der trotz des Rummels um seine Person bodenständig geblieben ist. „Er gibt im Training Gas, ist demütig und hebt nicht ab“, so der Trainer. Diese Einstellung sei die Basis für eine erfolgreiche Karriere.
Klare Führung als Entwicklungsgarant
Kwasniok machte jedoch auch unmissverständlich klar, dass der Verein die Entwicklung des jungen Spielers genau steuern wird. Sollte El Mala vom Weg abkommen, werde das Trainerteam eingreifen.
„Natürlich kann man die Dinge um einen herum nicht ignorieren. Wenn er aber in die falsche Richtung abbiegt, drücken wir ihm ein Navi in die Hand und befördern ihn auf den richtigen Weg.“
Diese Aussage verdeutlicht den Ansatz des Vereins: Die sportliche Leitung will El Mala unterstützen, ihm aber auch klare Grenzen und Ziele aufzeigen. Der Fokus liegt darauf, die Leistung auf dem Platz nachhaltig zu stabilisieren und auszubauen.
Leistung im Fokus
Das Spiel gegen den FC Augsburg endete 1:1. Said El Mala zeigte erneut sein Potenzial und trug maßgeblich zum Punktgewinn bei. Seine Leistungen sind der Grund für die intensive mediale Berichterstattung und die hohen Erwartungen der Fans.
Der weite Weg vom Talent zum Top-Spieler
Trotz aller Lobeshymnen erdet Kwasniok die Erwartungen und verweist auf die komplexen Anforderungen des Profifußballs. Er unterscheidet klar zwischen der Fähigkeit, spektakuläre Aktionen zu zeigen, und der Konstanz eines gestandenen Profis.
„Er ist ein Highlight-Spieler, aber zwischen einem Highlight-Spieler und einem guten Bundesliga-Spieler liegen Welten“, analysierte Kwasniok. Er betonte, dass es nicht ausreiche, nur für einzelne Glanzmomente zu sorgen. Ein wertvoller Spieler müsse der Mannschaft in allen Spielphasen helfen.
Der Vergleich mit Kaminski als Maßstab
Um seine Einschätzung zu verdeutlichen, zog Kwasniok einen Vergleich zu einem anderen Spieler. „Kaminski ist kein absoluter Highlight-Spieler, aber zwei, drei Klassen weiter und wertvoller für die Mannschaft – bei allem Respekt.“
Dieser Vergleich dient als interner Maßstab für die Entwicklung von El Mala. Die Aufgabe des Trainerteams sei es, das junge Talent auf ein ähnliches Niveau an taktischer Disziplin, Defensivarbeit und mannschaftlicher Dienlichkeit zu bringen. Laut Kwasniok haben sowohl der Spieler als auch sein Umfeld dieses Entwicklungsziel verstanden.
Umgang mit Talenten im Fußball
Die Frage, wie man junge, hochveranlagte Spieler am besten fördert, ist eine zentrale Herausforderung im modernen Fußball. Ein zu früher oder zu intensiver Hype kann die Entwicklung belasten, während eine zu zurückhaltende Förderung das Potenzial ungenutzt lassen kann. Vereine suchen daher nach einer Balance aus öffentlicher Wertschätzung und interner, kritischer Entwicklungsarbeit.
Wagners Schweigen als Kontrastprogramm
Einen gänzlich anderen Ansatz im Umgang mit dem Talent wählte Augsburgs Trainer Sandro Wagner. Nach dem Spiel auf El Mala angesprochen, hielt er sich bewusst zurück. „Da wird viel medial über ihn berichtet, da möchte ich gar nichts sagen“, erklärte der ehemalige Nationalspieler.
Wagners Begründung zielt auf den Schutz des Spielers ab. „Er ist ein junger deutscher Spieler, da glaube ich, dass es ihm guttut, wenn wir den Ball ein bisschen flach halten. Deswegen lasse ich das.“ Diese Haltung spiegelt die Sorge wider, dass übermäßige öffentliche Aufmerksamkeit für einen jungen Sportler zur Belastung werden kann.
Die finanzielle Perspektive des 1. FC Köln
Lukas Kwasniok sprach auch die unweigerlich aufkommenden Spekulationen über die finanzielle Zukunft von Said El Mala an. Er ist sich bewusst, dass die Leistungen seines Schützlings Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken.
Der Trainer stellte eine klare Prognose für den Fall einer anhaltend positiven Entwicklung:
- Leistung als Grundlage: Wenn El Mala weiterhin Tore erzielt und seine spektakulären Aktionen mit den „Bundesliga-wichtigen Aspekten“ ergänzt.
- Marktwertsteigerung: Dann, so Kwasniok, „wird er unfassbar teuer“.
- Zukunftsszenario: „Das wird eines Tages irgendwann passieren, das ist in Ordnung so.“
Gleichzeitig betonte Kwasniok die emotionale Bindung des Spielers an den Verein. „Er trägt den FC im Herzen, er genießt die Phase. Wir genießen sie auch und ich habe sein Tor auch genossen.“ Aktuell liegt der Fokus aller Beteiligten auf der sportlichen Entwicklung in Köln, nicht auf zukünftigen Transfers.




