In Kölner Parks und auf öffentlichen Wiesen versammeln sich seit Wochen hunderte junge Menschen zu einer ungewöhnlichen Aktion: Sie essen gemeinsam Pudding mit einer Gabel. Was als kleiner Aufruf in den sozialen Medien begann, hat sich zu einem stadtweiten Phänomen entwickelt, das Fragen aufwirft und für Diskussionen sorgt.
Zuletzt trafen sich am 27. September zahlreiche Teilnehmer auf der Kölner Uniwiese. Auch an anderen Orten in Nordrhein-Westfalen, wie Bonn und Dortmund, fanden ähnliche Treffen mit hunderten Teilnehmern statt. Der Trend, der ursprünglich aus Karlsruhe stammt, scheint vor allem ein Ziel zu haben: Menschen im echten Leben zusammenzubringen.
Wichtige Fakten
- Ein neuer Social-Media-Trend führt zu Massentreffen in Kölner Parks.
- Teilnehmer essen gemeinsam Pudding, symbolisch mit einer Gabel.
- Das Hauptziel ist das Knüpfen sozialer Kontakte und eine Pause vom Alltag.
- Der Trend startete in Karlsruhe und verbreitete sich über soziale Netzwerke in ganz Deutschland.
- Die Reaktionen auf das Phänomen sind gemischt und reichen von Zuspruch bis zu Unverständnis.
Ein ungewöhnlicher Anblick in Kölner Grünanlagen
Wer in den letzten Wochen durch Kölner Parks spazierte, konnte Zeuge eines neuen sozialen Phänomens werden. Große Gruppen junger Menschen sitzen auf Decken, bewaffnet mit Päckchen Pudding und Gabeln. Was auf den ersten Blick absurd erscheint, ist Teil einer organisierten Bewegung, die sich über soziale Medien koordiniert.
Am 27. September versammelten sich zahlreiche junge Erwachsene auf der Wiese vor der Universität zu Köln. Augenzeugen berichteten von einer entspannten und friedlichen Atmosphäre. Die Teilnehmer unterhielten sich, lachten und widmeten sich der gemeinschaftlichen, wenn auch unpraktischen Aufgabe, Pudding mit einer Gabel zu essen.
Verbreitung über Stadtgrenzen hinaus
Köln ist kein Einzelfall. Der Trend hat sich in kurzer Zeit in ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus verbreitet. In Bonn kamen auf der Hofgartenwiese laut Berichten rund 350 Menschen für die Aktion zusammen. Auch der Westpark in Dortmund war Schauplatz eines solchen Treffens, bei dem ebenfalls hunderte Teilnehmer gezählt wurden.
Zahlen und Orte
- Köln: Treffen am 27. September auf der Uniwiese.
- Bonn: Rund 350 Teilnehmer auf der Hofgartenwiese.
- Dortmund: Hunderte Teilnehmer im Westpark.
- Karlsruhe: Ursprungsort des Trends am 28. August.
Diese Zahlen zeigen, wie schnell sich solche Ideen in der heutigen vernetzten Welt verbreiten können. Ein einfacher Aufruf auf einer Plattform genügt, um hunderte Menschen für eine gemeinsame, unkonventionelle Aktivität zu mobilisieren.
Die Ursprünge des „Pudding mit der Gabel essen“
Die Wurzeln dieser Bewegung liegen nicht in Köln, sondern in Karlsruhe. Dort tauchte am 28. August ein Flyer auf, der zu einem ersten Treffen dieser Art einlud. Die explizite Bitte an die Teilnehmer war, eigenen Pudding und eine Gabel mitzubringen. Die Absurdität der Aufforderung sorgte für Aufmerksamkeit und Neugier.
Von Karlsruhe aus verbreitete sich die Idee rasant über Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram. Junge Nutzer teilten Videos und Bilder von den Treffen, was wiederum andere dazu inspirierte, ähnliche Events in ihren eigenen Städten zu organisieren. Die virale Natur des Internets tat ihr Übriges.
Moderne Flashmobs als soziales Werkzeug
Das Phänomen erinnert an frühere Flashmobs, bei denen sich Menschen spontan zu scheinbar sinnlosen Aktionen im öffentlichen Raum verabredeten. Doch während es bei klassischen Flashmobs oft um den Überraschungseffekt für Außenstehende ging, scheint der Fokus hier stärker auf dem Gemeinschaftserlebnis der Teilnehmer selbst zu liegen. Es geht weniger um die Performance als um die Interaktion.
Die Influencerin „Josyann“ gibt an, den Trend nach Köln gebracht zu haben. In einem ihrer Videos erklärt sie die Motivation hinter der Aktion. Ihre Aussage verdeutlicht, dass es um mehr als nur eine Süßspeise geht.
Was steckt wirklich hinter der Aktion?
Auf den ersten Blick mag das gemeinsame Essen von Pudding mit einer Gabel sinnlos erscheinen. Doch für die Teilnehmer steckt eine tiefere Bedeutung dahinter. In zahlreichen Videos und Kommentaren in den sozialen Medien wird deutlich, dass der eigentliche Zweck das soziale Miteinander ist.
Viele junge Menschen fühlen sich nach Jahren der Pandemie und der zunehmenden Digitalisierung isoliert. Solche niedrigschwelligen Treffen bieten eine einfache Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und aus der alltäglichen Routine auszubrechen. Der Pudding und die Gabel sind dabei nur ein humorvoller Eisbrecher, ein gemeinsamer Nenner, der die Kontaktaufnahme erleichtert.
„Ich glaube, es geht hier primär ums ‚connecten‘ [Anm. d. Red.: sich miteinander verbinden], und gar nicht so sehr darum, dass wir Pudding jetzt mit 'ner Gabel essen.“
Diese Aussage bringt den Kern des Phänomens auf den Punkt. Es ist eine Antwort auf das Bedürfnis nach realen sozialen Kontakten in einer zunehmend digitalen Welt. Die Absurdität der Handlung senkt die Hemmschwelle und schafft sofort ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Gemischte Reaktionen und zukünftige Treffen
Wie bei vielen neuen Trends sind die Reaktionen in der Öffentlichkeit und im Netz geteilt. Während viele junge Menschen die Idee feiern und als positive Form der Gemeinschaftsbildung ansehen, gibt es auch kritische und spöttische Stimmen. Kommentare wie „Alles außer Arbeiten“ oder „Ist mir viel zu links“ zeugen von Unverständnis bei manchen Beobachtern.
Andere Nutzer verteidigen die Aktion vehement. In den Kommentarspalten finden sich Antworten wie: „Zusammenkommen, neue Leute kennenlernen, abschalten vom Alltag.“ oder schlicht: „Warum nicht?“ Diese Gegenreaktionen zeigen, dass viele den einfachen und positiven Kern der Bewegung erkennen und schätzen.
Weitere Termine bereits geplant
Der Trend scheint noch nicht am Ende zu sein. Für Köln und Umgebung sind bereits weitere Termine angekündigt. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hat dazu in naher Zukunft die Gelegenheit:
- 4. Oktober: Treffen am Aachener Weiher in Köln
- 11. Oktober: Treffen im Rheinpark in Köln
Interessierte sind eingeladen, vorbeizukommen – natürlich mit eigenem Pudding und eigener Gabel. Es bleibt abzuwarten, wie lange sich dieser Trend hält und ob er sich zu einer festen Institution im sozialen Leben junger Kölner entwickelt.




