In Köln wächst der Unmut über die steigenden Kosten für den Schulweg. Eine von Eltern initiierte Petition, die ein bezahlbares Schülerticket fordert, hat fast 9.000 Unterschriften gesammelt. Die Organisatoren haben die Listen nun an die Stadt Köln und die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) übergeben und drängen auf eine schnelle und sozialverträgliche Lösung.
Die aktuelle Regelung, die auf dem Deutschlandticket basiert, bedeutet für viele Familien eine erhebliche finanzielle Belastung. Mit einer bevorstehenden Preiserhöhung spitzt sich die Lage weiter zu, während eine wichtige Kündigungsfrist für die bestehenden Tickets kurz bevorsteht.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Elterninitiative in Köln hat eine Petition für ein bezahlbares Schülerticket gestartet.
- Fast 9.000 Unterschriften wurden gesammelt und an die Stadt Köln sowie die KVB übergeben.
- Die Kosten für das Deutschlandticket Schule steigen von 38 Euro auf 43 Euro pro Monat.
- Die Eltern fordern eine sozialverträgliche Lösung und eine schnelle Reaktion von Politik und Verkehrsbetrieben.
Druck auf Stadt und KVB wächst
Der Protest der Kölner Eltern hat ein klares Ziel: die finanzielle Entlastung von Familien. Mit der Übergabe von fast 9.000 Unterschriften an Vertreter der Stadt und der KVB wird der Druck auf die Verantwortlichen sichtbar erhöht. Die Initiative kritisiert, dass Bildungschancen nicht von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängen dürfen.
Der Weg zur Schule sei ein grundlegender Bestandteil des Bildungsalltags, dessen Kosten fair und tragbar gestaltet sein müssten. Die hohe Zahl an Unterstützern der Petition zeigt, dass es sich hierbei nicht um ein Nischenthema handelt, sondern um ein Problem, das viele Kölner Familien direkt betrifft.
Die zentrale Forderung: Eine sozialverträgliche Lösung
Die Initiatoren der Petition fordern von der Stadt Köln, der KVB und dem Land Nordrhein-Westfalen die Entwicklung eines neuen, bezahlbaren Modells für die Schülerbeförderung. Anstatt das deutschlandweit gültige Ticket als Basis zu nutzen, solle eine lokale, auf die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern zugeschnittene Lösung gefunden werden.
Die Eltern argumentieren, dass die derzeitige Regelung die finanzielle Belastungsgrenze vieler Haushalte überschreitet und fordern ein Umdenken in der Preispolitik.
Steigende Kosten als Hauptkritikpunkt
Die finanzielle Belastung für Familien ist der Kern des Problems. Mit dem aktuellen Modell des Deutschlandtickets Schule belaufen sich die Kosten auf eine beachtliche Summe pro Jahr.
Kosten im Detail
Die jährlichen Kosten für das Schülerticket belaufen sich derzeit auf 516 Euro pro Kind. Dies entspricht einer monatlichen Belastung, die mit der kommenden Preiserhöhung weiter ansteigt.
Zum neuen Jahr ist eine Preiserhöhung von aktuell 38 Euro auf 43 Euro pro Monat geplant. Das entspricht einer Steigerung von über 13 Prozent. Für Familien mit mehreren schulpflichtigen Kindern multipliziert sich diese Summe und wird schnell zu einem erheblichen Posten im Haushaltsbudget.
Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu dem Ziel, Familien zu entlasten und den öffentlichen Nahverkehr für junge Menschen attraktiv zu machen. Die Eltern betonen, dass Bildung zugänglich sein muss, ohne dass der Weg dorthin eine finanzielle Hürde darstellt.
Zeit drängt für eine Entscheidung
Die Situation wird durch eine nahende Frist zusätzlich verschärft. Die Kündigungsfrist für das bestehende Deutschlandticket Schule endet am 10. Dezember. Viele Eltern stehen nun vor der Entscheidung, ob sie das teurer werdende Ticket für das nächste Jahr weiterführen oder kündigen sollen, ohne eine Alternative zu haben.
Die Rolle des Deutschlandtickets
Das Deutschlandticket wurde eingeführt, um den öffentlichen Nahverkehr bundesweit zu vereinfachen und attraktiver zu machen. Für spezielle Nutzergruppen wie Schüler wurden rabattierte Versionen geschaffen. Kritiker bemängeln jedoch, dass diese Modelle nicht immer den lokalen Bedürfnissen entsprechen und für bestimmte Gruppen, wie eben Familien mit Schulkindern, zu teuer sind.
Aufgrund dieser Dringlichkeit erwarten die Initiatoren der Petition eine umgehende Stellungnahme von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Geschäftsführung der KVB. Sie hoffen auf ein klares Signal, dass die Sorgen der Familien ernst genommen werden und eine Lösung noch vor Ablauf der Frist in Aussicht gestellt wird.
Es bleibt abzuwarten, wie Stadt und KVB auf den öffentlichen Druck reagieren werden. Die hohe Beteiligung an der Petition macht jedoch deutlich, dass das Thema Schülerbeförderung in Köln eine hohe Priorität für viele Bürgerinnen und Bürger hat und eine politische Antwort erfordert.




