Die Stadt Köln hat ein neues Pilotprojekt ins Leben gerufen, um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Schulalltag zu erproben. Sieben ausgewählte Schulen nehmen an der Initiative teil, die vom Kommunalen Medienzentrum der Stadt geleitet wird. Ziel ist es, praxisnahe Konzepte für den Unterricht der Zukunft zu entwickeln und die digitale Transformation an den Schulen aktiv zu gestalten.
Das Projekt soll grundlegende Fragen beantworten, wie sich Lehren und Lernen im Zeitalter der KI verändern werden und welche Anpassungen in der Schulkultur und Pädagogik notwendig sind. Die Ergebnisse sollen später auch anderen Schulen in der Stadt zugutekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Sieben Kölner Schulen nehmen an einem neuen KI-Pilotprojekt teil.
- Das Projekt wird vom Kommunalen Medienzentrum der Stadt Köln geleitet.
- Ziel ist die Entwicklung eines übertragbaren Konzepts für den KI-Einsatz im Unterricht.
- Externe Experten für KI und Schulentwicklung unterstützen die Schulen bei der Umsetzung.
Ein Blick in die Zukunft des Lernens
Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern prägt bereits heute den Alltag vieler Schülerinnen und Schüler. Von der schnellen Recherche für ein Referat bis zur Nutzung von Lern-Apps – die Technologie ist allgegenwärtig. Die Stadt Köln will diesen Wandel nun systematisch in die Klassenzimmer bringen und die Chancen der KI für die Bildung nutzbar machen.
Das in diesem Schuljahr gestartete Projekt konzentriert sich auf zentrale Fragen, die für die Zukunft der Bildung entscheidend sind. Wie kann eine moderne Schulentwicklung aussehen, die KI sinnvoll integriert? Welche strukturellen Veränderungen sind an den Schulen notwendig, um die neuen Technologien effektiv zu nutzen? Und vor allem: Wie muss sich die Pädagogik weiterentwickeln, um Schülerinnen und Schüler auf eine von KI geprägte Welt vorzubereiten?
Mehr als nur ein technisches Upgrade
Die Initiative geht weit über die bloße Ausstattung der Schulen mit neuer Technik hinaus. Es handelt sich um einen tiefgreifenden Prozess, der die gesamte Schulkultur betrifft. Es geht darum, Lehrkräfte zu befähigen, KI als Werkzeug im Unterricht einzusetzen, und gleichzeitig einen kritischen und verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie zu vermitteln.
Die teilnehmenden Schulen werden zu einer Art Labor, in dem neue Unterrichtsformate, Prüfungsformen und Lernmethoden erprobt werden können. Die Erkenntnisse aus diesen Versuchen sollen helfen, einen Rahmen für alle Kölner Schulen zu schaffen.
Expertenwissen trifft auf Schulalltag
Um die Schulen auf diesem Weg zu begleiten, hat das Kommunale Medienzentrum ein Team aus externen Fachleuten zusammengestellt. Expertinnen und Experten aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Schulentwicklung werden den Lehrkräften und Schulleitungen zur Seite stehen.
Die Rolle des Kommunalen Medienzentrums
Das Kommunale Medienzentrum der Stadt Köln ist die zentrale Anlaufstelle für Schulen in allen Fragen der Medienpädagogik und Digitalisierung. Es unterstützt Bildungseinrichtungen bei der Integration digitaler Medien in den Unterricht, bietet Fortbildungen für Lehrkräfte an und stellt didaktische Materialien zur Verfügung. Mit diesem Projekt übernimmt es eine führende Rolle bei der Gestaltung des digitalen Wandels im Kölner Bildungssystem.
Die Zusammenarbeit ist als partnerschaftlicher Prozess angelegt. Die externen Berater bringen ihr Fachwissen ein, während die Schulen ihre praktischen Erfahrungen aus dem Schulalltag beisteuern. Gemeinsam sollen maßgeschneiderte Konzepte entstehen, die sowohl pädagogisch wertvoll als auch im Unterricht umsetzbar sind.
Von der Theorie zur praktischen Anwendung
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die direkte Erarbeitung von Unterrichtskonzepten. In Workshops und gemeinsamen Arbeitssitzungen werden konkrete Anwendungsfälle für verschiedene Fächer und Jahrgangsstufen entwickelt. Mögliche Szenarien sind:
- Personalisierte Lernpfade: KI-Systeme könnten individuelle Stärken und Schwächen von Schülern erkennen und passende Übungsaufgaben vorschlagen.
- Unterstützung für Lehrkräfte: KI-Tools könnten bei der Korrektur von Aufgaben oder der Erstellung von Unterrichtsmaterialien helfen und so Freiräume für die pädagogische Arbeit schaffen.
- Entwicklung von Medienkompetenz: Schülerinnen und Schüler lernen, wie KI-Systeme funktionieren, wo ihre Grenzen liegen und wie man Falschinformationen erkennt, die von KI generiert wurden.
Ein Modell für die gesamte Stadt
Obwohl zunächst nur sieben Schulen an dem Projekt beteiligt sind, ist die Vision weitaus größer. Das erklärte Ziel der Initiative ist es, am Ende des Schuljahres ein übertragbares Konzept vorzulegen. Dieses Konzept soll als eine Art Baukasten dienen, aus dem sich andere Schulen die für sie passenden Elemente herausnehmen können.
Anpassungsfähigkeit als Schlüssel zum Erfolg
Jede Schule hat unterschiedliche Voraussetzungen – von der technischen Ausstattung über die Vorkenntnisse des Kollegiums bis hin zur Zusammensetzung der Schülerschaft. Das geplante Konzept soll daher bewusst flexibel gestaltet sein, damit es an die individuellen Bedürfnisse jeder einzelnen Schule angepasst werden kann.
Damit leistet Köln Pionierarbeit. Die Erfahrungen aus diesem Pilotprojekt könnten nicht nur die Bildungslandschaft in der Stadt nachhaltig verändern, sondern auch als Vorbild für andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus dienen.
„Wir wollen den Wandel aktiv mitgestalten und nicht nur auf technologische Entwicklungen reagieren. Es geht darum, einen pädagogisch sinnvollen Weg für den Einsatz von KI in unseren Schulen zu finden“, so ein Vertreter der Stadtverwaltung.
Die kommenden Monate werden zeigen, welche konkreten Ergebnisse das Projekt hervorbringt. Für die beteiligten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte beginnt eine spannende Phase des Experimentierens und Lernens, die den Grundstein für die Schule der Zukunft legen könnte.




