In Köln wurde am 22. September 2025 das Richtfest für den neuen Campus Kartause gefeiert. Das Bauprojekt der Evangelischen Kirche, das Bildung, Begegnung und Wohnen vereint, liegt nach Angaben der Verantwortlichen vollständig im Zeit- und Budgetplan. An der Zeremonie nahmen neben Kirchenvertretern auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker teil, die die Bedeutung des Vorhabens für die Stadtgesellschaft hervorhob.
Wichtige Fakten im Überblick
- Das Richtfest für den Campus Kartause fand nach 18 Monaten Bauzeit statt.
 - Das Projekt befindet sich nach offiziellen Angaben vollständig im Zeit- und Kostenrahmen.
 - Auf dem Campus entstehen knapp 50 Wohnungen, von denen die Hälfte öffentlich gefördert wird.
 - Der Campus wird ein zentraler Ort für mehrere Bildungseinrichtungen der Evangelischen Kirche in Köln.
 
Ein Meilenstein für die Stadtentwicklung
Der Bau des Campus Kartause hat einen wichtigen Fortschritt erreicht. Stadtsuperintendent Bernhard Seiger äußerte sich beim Richtfest beeindruckt von der Leistung der Bauarbeiter. In nur 18 Monaten sei ein beeindruckender Komplex entstanden, der bereits die zukünftigen Arkadenbögen und den Glockenturm, den Campanile, erkennen lasse.
„Ich bin beeindruckt von dem, was in dieser Zeit nach oben gewachsen ist“, sagte Seiger in seiner Ansprache. Er betonte, dass der Bau nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein zukunftsweisendes Projekt für die Evangelische Kirche im Herzen von Köln sei. Es entstehe ein neuer Ort des Lernens und der Begegnung für die Menschen der Stadt.
Projekt im Plan
Eine zentrale Botschaft des Richtfests war die Einhaltung der gesetzten Ziele. „Wir liegen zu einhundert Prozent im Zeitplan, und wir liegen innerhalb des Budgets“, erklärte Stadtsuperintendent Seiger. Zudem sei er dankbar, dass es auf der Baustelle bisher keine schweren Unfälle gegeben habe.
Eine kleine Panne sorgte für einen heiteren Moment: Der Kran, der den Richtkranz in die Höhe heben sollte, war defekt. Der Kranz wurde stattdessen auf Steinen platziert, was Seiger humorvoll als „auch ein würdiger Ort“ kommentierte.
Lob von Oberbürgermeisterin Henriette Reker
Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker war anwesend und lobte das Projekt als eine sichtbar gewordene Vision. „Hier war schon immer Bildung verankert“, sagte sie und verwies auf die historische Tradition des Ortes, der einst das Kartäuserkloster St. Barbara und später die Melanchthon-Akademie beherbergte.
Reker betonte die gesellschaftliche Bedeutung des Campus. „Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe“, erklärte sie. Der neue Campus sei ein Ort, an dem der Austausch über Werte und Ideen gefördert werde und Menschen unterschiedliche Perspektiven kennenlernen könnten.
„Ich glaube, dass die Teilhabe an der Stadtgesellschaft immer wichtiger wird. Und Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe.“
- Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
Wohnraum und Begegnungsort
Neben den Bildungseinrichtungen schafft der Campus auch dringend benötigten Wohnraum. Von den knapp 50 entstehenden Wohnungen wird die Hälfte öffentlich gefördert. Reker nannte dies „auch städtebaulich ein starkes Zeichen“.
Ein zentraler Brunnen soll zudem als Ort der Begegnung dienen. „Da, wo Wasser sprudelt, fühlen sich die Menschen wohl“, so die Oberbürgermeisterin. Sie lobte den Architekten Kaspar Kraemer für die gelungene Balance zwischen offenen Bereichen und Rückzugsorten sowie zwischen Tradition und Moderne.
Architektur und zukünftige Nutzung
Architekt Kaspar Kraemer bedankte sich bei den Bauleuten für die schnelle und qualitativ hochwertige Arbeit. Er hob hervor, dass das Richtfest traditionell den Handwerkern gewidmet sei, die die Pläne in die Realität umsetzen. „Wir machen hier aus einem Parkplatz einen für alle nutzbaren Raum“, fasste Kraemer den städtebaulichen Gewinn zusammen.
Zentrum kirchlicher Bildung
Der Campus Kartause wird zukünftig mehrere wichtige Bildungseinrichtungen der evangelischen Kirche unter einem Dach vereinen. Dazu gehören:
- Die Melanchthon-Akademie
 - Die Evangelische Familienbildungsstätte
 - Das Evangelische Jugendreferat
 - Das Schulreferat
 - Das Referat für Berufskollegs
 
Dr. Martin Bock, der Leiter der Melanchthon-Akademie, betonte den Wert der Zusammenarbeit. Ziel sei es, Angebote für alle Generationen zu schaffen. Bildung bedeute nicht nur Wissensvermittlung, sondern auch die Vermittlung von Kompetenzen für ein gutes Leben.
Nachhaltigkeit im Detail
Ein besonderes Detail zur Nachhaltigkeit des Projekts wurde von Julia Mauersberger, Co-Geschäftsführerin der Familienbildungsstätte, bekannt gegeben. Das Holz der Bäume, die für den Bau gefällt werden mussten, wird nicht entsorgt.
Stattdessen kehrt es an den Ort zurück. Aus dem Holz werden Hocker gefertigt, die unter anderem im geplanten „Raum der Stille“ auf dem Campus genutzt werden sollen. Diese Ankündigung fand großen Beifall bei den Anwesenden und unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz des Projekts.




