In Köln-Niehl hat der Bau eines neuen, modernen Bürokomplexes für das Bundesverwaltungsamt (BVA) begonnen. Mit einer feierlichen Grundsteinlegung am Freitag startete offiziell das Projekt „Friedrich und Karl“, das bis 2029 fertiggestellt werden soll. Der Neubau wird auf einem 20.000 Quadratmeter großen Areal errichtet und soll künftig 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem zentralen Standort vereinen.
Die Baukosten für das Projekt belaufen sich auf rund 250 Millionen Euro. Der Komplex wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben angemietet und dem BVA zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, die bisherigen vier Standorte der Behörde in Köln zusammenzuführen und die Zusammenarbeit zu optimieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Zentralisierung: 2.500 Mitarbeiter des Bundesverwaltungsamtes werden an einem Standort in Köln-Niehl zusammengeführt.
- Investition: Die Baukosten für den neuen Komplex betragen rund 250 Millionen Euro.
- Zeitplan: Die Fertigstellung des Projekts „Friedrich und Karl“ ist für das Jahr 2029 geplant.
- Nachhaltigkeit: Der Neubau setzt auf Holz-Hybrid-Bauweise, Photovoltaik und geothermische Kühlung.
Ein neues Wahrzeichen für den Kölner Norden
Der neue Bürokomplex entsteht an einer städtebaulich wichtigen Position zwischen der Friedrich-Karl-Straße und der Boltensternstraße. Auf dem Gelände befanden sich zuvor die DuMont-Kunsthalle und ein Mitarbeiterparkplatz der DuMont Mediengruppe, die das Grundstück in eine gemeinsame Projektgesellschaft mit dem Entwickler Bauwens einbrachte.
Alexander Jacobi, geschäftsführender Gesellschafter von Bauwens Development, betonte die Bedeutung des Vorhabens für den Stadtteil. „Rein städtebaulich markieren Sie wahrscheinlich einen neuen Auftritt hier im Kölner Norden“, erklärte er während der Grundsteinlegung. Das Projekt soll das Gesicht von Niehl an dieser prominenten Stelle nachhaltig verändern.
Architektur und Bauweise
Der Entwurf, der von den Architekturbüros „Wiel Arets Architects“ und „HKR+ Architekten“ stammt, sieht ein Ensemble aus sieben miteinander verbundenen, sechsgeschossigen Gebäuden vor. Diese werden durch ein gemeinsames Erdgeschoss miteinander verzahnt, was eine offene und kommunikative Arbeitsumgebung fördern soll.
Der Bau wird in drei Abschnitten über die kommenden dreieinhalb Jahre realisiert. Die Fertigstellung ist für 2029 geplant. Die DuMont Mediengruppe ist als Grundstückseigner am Projekt beteiligt, während Bauwens die komplette bauliche Umsetzung verantwortet.
Hintergrund: Das Bundesverwaltungsamt in Köln
Das Bundesverwaltungsamt wurde 1960 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Köln. Es fungiert als zentraler Dienstleister für zahlreiche andere Bundesbehörden. Nach seiner Gründung war das BVA zunächst am Rudolfplatz angesiedelt, bevor es Anfang der 1980er Jahre den jetzigen Hauptsitz an der Barbarastraße in Niehl bezog. Dieser Standort ist mittlerweile zu klein geworden, was den Neubau erforderlich machte.
Fokus auf Nachhaltigkeit und moderne Mobilität
Ein zentraler Aspekt des Neubauprojekts ist die Umweltverträglichkeit. Die Gebäude werden in einer Holz-Hybrid-Bauweise errichtet. Dabei kommen vorgefertigte Fassaden- und Fachwerkelemente aus Holz zum Einsatz, die vor Ort montiert werden. Diese Methode gilt als ressourcenschonend und beschleunigt den Bauprozess.
Auch das Energiekonzept ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt:
- Heizung: Die Abwärme der hauseigenen Serverräume wird in Kombination mit einer Wärmepumpe zum Heizen der Büros genutzt.
- Kühlung: Im Sommer sorgt Grundwasser für eine passive und energieeffiziente Kühlung der Räume.
- Stromerzeugung: Auf den Dächern werden großflächige Photovoltaikanlagen installiert, um einen Teil des Strombedarfs direkt vor Ort zu decken.
Markus Greitemann, Baudezernent der Stadt Köln, lobte das Konzept. Laut Greitemann werden die Anforderungen an eine Klimaneutralität erfüllt und neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen in der Stadt gesetzt.
Mobilitäts-Hub für die Zukunft
Ein separates „Mobilitäts-Hub“ soll die An- und Abreise der Mitarbeiter umweltfreundlich gestalten. Geplant sind mehr als 1.000 Fahrradstellplätze sowie spezielle Angebote für Carsharing und Elektromobilität. Damit soll der Umstieg vom privaten Pkw auf alternative Verkehrsmittel gefördert werden.
Zusammenführung der Standorte nach langer Planung
Für das Bundesverwaltungsamt markiert der Neubau einen wichtigen Meilenstein. Die Behörde kann ihre derzeit vier über das Kölner Stadtgebiet verteilten Standorte an einem Ort bündeln. Dies soll die internen Abläufe und die Zusammenarbeit der 2.500 Beschäftigten erheblich verbessern.
„Das ist eine Chance, viel enger zusammen zu rücken und viel enger zusammen zu arbeiten.“
BVA-Präsidentin Katja Wilken äußerte ihre Freude über den Baubeginn. „Dass nun tatsächlich gebaut werde, können wir kaum glauben“, sagte sie und verwies darauf, dass erste Überlegungen für einen Umzug bereits im Jahr 2015 aufkamen. Die lange Planungsphase findet nun mit der Grundsteinlegung ihren Abschluss.
Die Zukunft des bisherigen Hauptsitzes an der Barbarastraße ist laut Wilken noch offen. Mit dem neuen Gebäudeensemble sichert sich das Bundesverwaltungsamt jedoch langfristig eine moderne und zukunftsfähige Arbeitsumgebung in Köln.




