Eine Immobilienanzeige sorgte in Köln für Aufsehen: Der bekannte Sex-Shop von Porno-Legende Mike Hunter am Barbarossaplatz stand plötzlich für knapp 850.000 Euro zum Verkauf. Der Betreiber selbst wusste davon jedoch nichts und reagierte fassungslos. Die Zukunft des seit 17 Jahren bestehenden Geschäfts ist nun ungewiss.
Das Wichtigste in Kürze
- Der bekannte Sex-Shop von Mike Hunter am Barbarossaplatz wurde online zum Verkauf angeboten.
 - Betreiber Mike Hunter (84) erfuhr erst durch eine Presseanfrage von der Anzeige und dementiert jede Verkaufsabsicht.
 - Hunter ist Mieter der Räumlichkeiten und beruft sich auf einen langfristigen Mietvertrag, der noch zehn Jahre laufen soll.
 - Die Immobilie kann zwar verkauft werden, ein neuer Eigentümer müsste jedoch den bestehenden Mietvertrag übernehmen.
 
Ein unerwartetes Verkaufsangebot
Für viele Kölner ist der Laden am Barbarossaplatz eine Institution. Seit 17 Jahren betreibt Gerd Wasmund, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Mike Hunter, hier seinen Sex-Shop. Doch vor kurzem tauchte auf dem Portal „Immobilienscout24“ eine Anzeige auf, die für erhebliche Verwirrung sorgte.
Die 200 Quadratmeter große Ladenfläche wurde für einen Kaufpreis von 849.000 Euro angeboten. Die Objektbeschreibung pries die prominente Lage an, die täglich von 70.000 Fahrzeugen und 40.000 Fahrgästen der S-Bahn gesehen wird. Der Shop wurde als „Umsatzmagnet“ und „Platz-Hirsch“ bezeichnet und nannte explizit den Namen des Betreibers Mike Hunter. Inzwischen wurde die Anzeige wieder von der Plattform entfernt.
Betreiber Mike Hunter reagiert fassungslos
Als Mike Hunter telefonisch mit der Verkaufsanzeige konfrontiert wurde, war er sichtlich überrascht. „Ich verkaufe das Geschäft ganz bestimmt nicht“, erklärte der 84-Jährige entschieden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er keinerlei Kenntnis von dem Inserat. Seine Reaktion war ungläubig und bestimmt.
Er betonte, dass er den Laden seit fast zwei Jahrzehnten führt und nicht im Geringsten daran denkt, aufzuhören. Die Nachricht, dass sein Arbeitsplatz ohne sein Wissen zum Verkauf angeboten wurde, traf ihn unvorbereitet.
Wer ist Mike Hunter?
Gerd Wasmund alias Mike Hunter war in den 1970er und 80er Jahren einer der bekanntesten Porno-Produzenten der Welt. Er drehte über 1000 Filme mit internationalen Stars der Branche wie Kelly Trump und Gina Wild. Lange Zeit lebte er in Los Angeles und pflegte Kontakte zu Hollywood-Größen wie Arnold Schwarzenegger und Dennis Hopper. Trotz seines Erfolgs steht der heute 84-Jährige noch immer persönlich in seinem Kölner Laden und berät seine Kunden.
Das Mietverhältnis als entscheidender Faktor
Der Kern der Verwirrung liegt in den Besitzverhältnissen. Mike Hunter ist nicht der Eigentümer der Immobilie, sondern deren Mieter. „Ich habe damals mit dem Eigentümer quasi einen Dauer-Mietvertrag abgeschlossen“, versicherte Hunter. Seiner Aussage nach läuft dieser Vertrag noch für weitere zehn Jahre.
Diese rechtliche Situation ist entscheidend für die Zukunft des Geschäfts. Der Eigentümer der Immobilie hat zwar das Recht, diese zu verkaufen, doch der bestehende Mietvertrag bleibt davon unberührt. Ein potenzieller Käufer würde also nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch den Mieter Mike Hunter und dessen laufenden Vertrag übernehmen.
Fakten zur Immobilie
- Standort: Barbarossaplatz, Köln
 - Fläche: 200 Quadratmeter
 - Angebotspreis: 849.000 Euro
 - Sichtbarkeit: Täglich ca. 70.000 Fahrzeuge und 40.000 S-Bahn-Fahrgäste
 - Status der Anzeige: Inzwischen deaktiviert
 
Die unsichere Zukunft am Barbarossaplatz
Wie es nun weitergeht, ist unklar. Auch wenn die Anzeige gelöscht wurde, bleibt die Verkaufsabsicht des Eigentümers im Raum stehen. Sollte sich ein Käufer für die Immobilie finden, müsste dieser eine Einigung mit dem langjährigen Mieter finden.
Für Mike Hunter ist die Situation belastend, doch er gibt sich kämpferisch. Er pocht auf sein Recht als Mieter und will sein Lebenswerk am Barbarossaplatz fortführen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Kult-Shop an seinem angestammten Platz eine Zukunft hat oder ob ein neuer Eigentümer andere Pläne für die prominente Fläche verfolgt.




