Die Universität zu Köln hat sich als eine der führenden Hochschulen für Unternehmensgründungen in Deutschland etabliert. Laut dem neuen Deutschen Startup Monitor 2025 belegt sie bundesweit den zweiten Platz unter allen Universitäten, von denen die meisten Startup-Gründerinnen und -Gründer stammen. Damit ist sie die erfolgreichste nicht-technische Volluniversität des Landes.
Die am Montag von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass 3,9 Prozent aller befragten Gründer ihren höchsten akademischen Abschluss in Köln erworben haben. Die Studie, die als umfassendste Untersuchung der deutschen Startup-Szene gilt, unterstreicht die wachsende Bedeutung des Standorts Köln für Innovation und Unternehmertum.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Universität zu Köln belegt Platz 2 im bundesweiten Ranking der Gründer-Universitäten und verbessert sich damit von Platz 3 im Vorjahr.
- 3,9 Prozent der befragten Startup-Gründer haben ihren höchsten Abschluss an der Kölner Universität gemacht.
- Mehr als 80 Prozent der Gründer sehen die Nähe zu Hochschulen als entscheidenden Standortvorteil.
- Die Universität hat ihre Gründungsförderung seit 2019 stark ausgebaut, was zu einer Verdreifachung der unterstützten Startups führte.
Deutscher Startup Monitor 2025: Die Kölner Ergebnisse
Der Bundesverband Deutsche Startups hat seinen jährlichen Bericht, den Deutschen Startup Monitor, für das Jahr 2025 veröffentlicht. Für die Studie wurden rund 1.800 Gründerinnen und Gründer in ganz Deutschland befragt. Die Ergebnisse liefern ein detailliertes Bild des nationalen Startup-Ökosystems.
Im nationalen Vergleich der Hochschulen konnte die Universität zu Köln einen bedeutenden Sprung nach vorne machen. Sie kletterte vom dritten auf den zweiten Platz und positioniert sich damit direkt hinter der Technischen Universität München, die mit 4,2 Prozent der Gründer den Spitzenplatz einnimmt.
Gründer nach Hochschulabschluss
- TU München: 4,2 %
- Universität zu Köln: 3,9 %
Diese beiden Hochschulen bilden die absolute Spitze in der Ausbildung zukünftiger Unternehmer in Deutschland.
Die zentrale Rolle der Hochschulen für Innovation
Die Studie bestätigt erneut die immense Bedeutung von Universitäten für die deutsche Wirtschaft. Die Nähe zu akademischen Einrichtungen wird von einer überwältigenden Mehrheit der Gründer als wesentlicher Vorteil angesehen. Konkret gaben 81,6 Prozent der Befragten an, dass Universitäten ein wichtiger Faktor für die Wahl ihres Unternehmensstandorts sind.
Als Hauptgründe nannten sie den Zugang zu qualifizierten Talenten, den direkten Wissenstransfer aus der Forschung und die Entstehung neuer, innovativer Ideen. Hochschulen sind damit nicht nur Ausbildungsstätten, sondern auch Motoren für die wirtschaftliche Entwicklung.
Was Gründer von Hochschulen benötigen
Laut der Studie bewerten Gründer vor allem zwei Arten der Unterstützung als besonders hilfreich: die Vernetzung mit relevanten Akteuren (wie Investoren und etablierten Unternehmen) und die Vermittlung von praxisorientiertem Gründungs-Know-how. Genau hier setzen die Förderprogramme der Universität zu Köln an.
Etwa die Hälfte der Gründer (50,9 Prozent) gab an, während ihrer Gründungsphase direkt von einer Hochschule unterstützt worden zu sein. Dies zeigt, dass gezielte Fördermaßnahmen Früchte tragen und die Gründungskultur in Deutschland nachhaltig stärken.
Gezielte Förderung als Erfolgsrezept in Köln
Der Erfolg der Universität zu Köln ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer langfristigen strategischen Ausrichtung. Professor Dr. Joybrato Mukherjee, Rektor der Universität, betont die Bedeutung des Wissenstransfers.
„Das gute Abschneiden im Deutschen Startup Monitor bestätigt uns darin, Transfer zentral in unserer Hochschulstrategie verankert zu haben. Wir wollen Studierende und Wissenschaftler*innen ermutigen und befähigen, innovative Ideen aus der exzellenten Forschung an unserer Universität in die Anwendung zu bringen.“
Seit 2019 hat die Universität ihre Förderaktivitäten im Rahmen der „Exzellenz Start-up Center“-Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen massiv verstärkt. Die Zahlen belegen diesen Erfolg eindrucksvoll: Die Anzahl der aktiv unterstützten Gründungsvorhaben stieg von 14 im Jahr 2020 auf 41 im Jahr 2024 – eine Steigerung von fast 200 Prozent.
Die neue Gateway Factory für Deeptech-Startups
Um nicht nur die Frühphase, sondern auch das Wachstum etablierter Startups zu fördern, geht die Universität zu Köln nun den nächsten Schritt. Gemeinsam mit der RWTH Aachen und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde die Gateway Factory ins Leben gerufen.
Diese Initiative ist Teil der bundesweiten „Startup Factories“-Förderung der Bundesregierung. In den kommenden fünf Jahren wird die Gateway Factory mit bis zu zehn Millionen Euro vom Bund unterstützt. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung von sogenannten Deeptech-Startups – also Unternehmen, die auf komplexen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien basieren.
Zu den weiteren Initiatoren des Projekts gehören die Gateway Hochschulen Köln und das Münchner Unternehmen Start2 Group. Mit dieser Bündelung von Kräften soll die Region als führender Standort für technologieintensive Gründungen weiter gestärkt werden.




