In Köln können Besucher aktuell ein bedeutendes Kirchenkunstwerk in seinen Einzelteilen betrachten. Der mittelalterliche Suitbertusschrein wird seit 2021 in der Goldschmiede- und Metallrestaurierungswerkstatt des Kölner Doms restauriert. Diese umfassende Konservierungsarbeit wird nun erstmals öffentlich zugänglich gemacht.
Die Ausstellung in der Domschatzkammer bietet einen direkten Einblick in die detaillierte Arbeit der Restauratoren. Mehr als 1.100 vergoldete Kupfer- und Silberbeschläge wurden für die Konservierung abgenommen und sind nun als einzelne Kunstwerke zu sehen.
Wichtige Punkte
- Ausstellung des Suitbertusschreins in Einzelteilen in der Kölner Domschatzkammer.
- Restaurierungsarbeiten am Schrein laufen seit 2021.
- Über 1.100 Metallbeschläge wurden abgenommen und konserviert.
- Der Holzkern des Schreins bleibt unberührt und enthält Reliquien.
Einblick in die Restaurierung mittelalterlicher Kunst
Die Restaurierung des Suitbertusschreins ist ein umfangreiches Projekt. Seit dem Beginn der Arbeiten im Jahr 2021 sind Experten damit beschäftigt, das wertvolle Kunstwerk zu erhalten. Die Goldschmiede und Metallrestaurierungswerkstatt des Kölner Doms ist für diese Aufgabe zuständig. Dort werden die einzelnen Komponenten des Schreins sorgfältig bearbeitet.
Die aktuelle Ausstellung in der Kölner Domschatzkammer ist eine Premiere. Sie ermöglicht es der Öffentlichkeit, die normalerweise verborgenen Restaurierungsprozesse aus nächster Nähe zu erleben. Besucher erhalten einen detaillierten Blick auf die einzelnen Kunstwerke, die den Schrein einst schmückten.
Faktencheck
- Start der Restaurierung: 2021
- Anzahl der abgenommenen Beschläge: Mehr als 1.100
- Material der Beschläge: Vergoldetes Kupfer und Silber
- Ort der Restaurierung: Goldschmiede- und Metallrestaurierungswerkstatt des Kölner Doms
Die Bedeutung des Suitbertusschreins
Der Suitbertusschrein ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein wichtiges religiöses Objekt. Er enthält die sterblichen Überreste des heiligen Suitbertus und des heiligen Willeicus. Der Schrein hat eine lange Geschichte und ist ein Zeugnis mittelalterlicher Handwerkskunst und Frömmigkeit. Seine Restaurierung ist daher von großer kultureller und religiöser Bedeutung.
Die Konservierungsmaßnahmen sind komplex. Sie erfordern spezielles Wissen und handwerkliches Geschick. Die Restauratoren reinigen, stabilisieren und schützen die empfindlichen Materialien. Ziel ist es, den Schrein für zukünftige Generationen zu bewahren.
„Die Möglichkeit, diese detailreichen Arbeiten an den Beschlägen des Suitbertusschreins in der Domschatzkammer zu zeigen, ist einzigartig. Es ist eine seltene Gelegenheit, die Kunstfertigkeit und den Aufwand, der in die Erhaltung solcher Kulturgüter fließt, zu würdigen“, erklärt ein Sprecher des Kölner Doms.
Arbeit der Restauratoren
Die Restauratoren haben mehr als 1.100 vergoldete Kupfer- und Silberbeschläge vom Schrein abgenommen. Jeder dieser Beschläge wird individuell untersucht und behandelt. Dies ist ein aufwendiger Prozess, der Präzision und Geduld erfordert. Die Beschläge zeigen feine Details und künstlerische Darstellungen, die nun ohne den Trägerkorpus sichtbar werden.
Die Konservierung umfasst verschiedene Schritte: Die Experten entfernen Korrosion, stabilisieren lose Teile und führen gegebenenfalls Retuschen durch. Die Materialien sind über Jahrhunderte hinweg verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt gewesen. Daher ist eine umfassende Behandlung notwendig, um ihren Zustand zu sichern.
Was die Ausstellung zeigt und was nicht
Die Domschatzkammer zeigt bewusst die abgenommenen Beschläge. Der Holzkern des Schreins ist nicht Teil der Ausstellung. Dieser Kern beherbergt die Reliquien der Heiligen Suitbertus und Willeicus. Laut Angaben des Kölner Doms ist der Holzkern nahezu vollständig erhalten. Er wird separat und unter besonderen Bedingungen gelagert und geschützt.
Die Entscheidung, den Holzkern nicht zu zeigen, unterstreicht den Respekt vor den Reliquien. Gleichzeitig ermöglicht die Fokussierung auf die Beschläge eine intensive Auseinandersetzung mit der künstlerischen und handwerklichen Qualität des Schreins.
Hintergrundinformationen
Der heilige Suitbertus war ein angelsächsischer Missionar im 7. und 8. Jahrhundert. Er wirkte maßgeblich bei der Christianisierung der Region mit. Der heilige Willeicus war sein Schüler und Nachfolger. Die Schreine, die ihre Reliquien beherbergen, sind wichtige Zeugnisse der frühen Kirchengeschichte in Nordrhein-Westfalen.
Die Bewahrung solcher Kunstwerke ist eine zentrale Aufgabe der kirchlichen Denkmalpflege. Sie sichert nicht nur den Erhalt historischer Objekte, sondern auch die kulturelle Identität der Region.
Mediale Begleitung und weitere Informationen
Interessierte können weitere Informationen über die Restaurierung und die Geschichte des Schreins in verschiedenen Medienformaten erhalten. Kulturnachrichten zu diesem Thema werden regelmäßig in den Sendungen Mosaik und Resonanzen auf WDR 3 ausgestrahlt. Auch in der Sendung Westart auf WDR 3 und WDR 5 gibt es Berichte und Hintergrundinformationen.
Diese Berichterstattung trägt dazu bei, die Öffentlichkeit über die Bedeutung solcher Projekte aufzuklären. Sie fördert das Verständnis für die Herausforderungen der Denkmalpflege und die Wertschätzung für mittelalterliche Kunstschätze.
- Sendungen: Mosaik, Resonanzen (WDR 3), Westart (WDR 3, WDR 5)
- Thema: Restaurierung des Suitbertusschreins
Die Ausstellung läuft seit dem 02. Oktober 2025. Sie bietet eine einmalige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Restaurierung eines bedeutenden Kulturgutes zu werfen. Der Zugang zur Domschatzkammer ist für Besucher während der regulären Öffnungszeiten möglich. Es wird empfohlen, sich vorab über die genauen Besuchszeiten zu informieren.




