In einem Kölner Krankenhaus hat sich in der Nacht zum Samstag ein tragischer Vorfall ereignet. Ein 75-jähriger Patient verstarb auf der Intensivstation, nachdem ein Mitpatient mutmaßlich dessen Beatmungsgeräte manipuliert hatte. Die Kölner Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet und ermittelt wegen eines Tötungsdelikts.
Der mutmaßliche Täter, ein 32-jähriger Mann, wurde noch vor Ort vom Klinikpersonal festgehalten. Die Staatsanwaltschaft hat die vorläufige Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Einrichtung beantragt, da Anzeichen für eine Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit vorliegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein 75-jähriger Patient ist in einem Kölner Krankenhaus gestorben.
- Ein 32-jähriger Mitpatient steht im Verdacht, die Beatmungsgeräte manipuliert zu haben.
- Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet und ermittelt wegen eines Tötungsdelikts.
- Der Verdächtige wurde vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
Ereignisse auf der Intensivstation
Der Vorfall ereignete sich kurz nach Mitternacht in der Nacht von Freitag auf Samstag, den 8. November, in einem Krankenhaus im linksrheinischen Teil von Köln. Beide Männer, der 75-jährige Verstorbene und der 32-jährige Tatverdächtige, waren zu diesem Zeitpunkt Patienten auf derselben Intensivstation.
Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler soll der 32-Jährige auf die lebenserhaltenden Beatmungsgeräte seines Zimmernachbarn eingewirkt haben. Das medizinische Personal bemerkte die Manipulation und leitete umgehend Notfallmaßnahmen ein, um das Leben des 75-Jährigen zu retten.
Trotz aller Bemühungen des Ärzteteams verstarb der ältere Herr noch vor Ort. Die genauen Umstände, wie es zu der Manipulation kommen konnte und welches Motiv dahintersteckt, sind nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.
Schnelles Eingreifen des Klinikpersonals
Das Personal des Krankenhauses reagierte schnell und entschlossen. Es gelang den Mitarbeitern, den 32-jährigen Verdächtigen direkt auf der Station festzuhalten und so eine weitere Eskalation zu verhindern. Unmittelbar danach wurden die Polizei und die Rettungskräfte alarmiert.
Der Mann wurde später von der Polizei in Gewahrsam genommen und unter Bewachung in eine andere Klinik verlegt. Dieser Schritt war notwendig, um sowohl die Sicherheit anderer Patienten als auch die des Beschuldigten selbst zu gewährleisten.
Rolle der Mordkommission
Eine Mordkommission wird bei der Polizei immer dann eingerichtet, wenn der Verdacht auf ein vorsätzliches Tötungsdelikt wie Mord oder Totschlag besteht. Ein spezialisiertes Team aus Kriminalbeamten übernimmt die Ermittlungen, sichert Spuren am Tatort, befragt Zeugen und versucht, den genauen Tathergang sowie die Hintergründe der Tat zu rekonstruieren. Die enge Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft ist dabei entscheidend.
Psychiatrische Begutachtung und Unterbringung
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Köln erließ das Amtsgericht bereits am Sonntag, dem 9. November, einen Beschluss zur vorläufigen Unterbringung des 32-jährigen Beschuldigten. Er wurde in eine Entziehungsanstalt eingewiesen.
Dieser Schritt erfolgte nach einer ersten psychiatrischen Untersuchung durch einen Sachverständigen. Laut einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es konkrete Anhaltspunkte dafür, dass die Tat möglicherweise im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen wurde. Als möglicher Auslöser wird ein Alkoholdelirium in Betracht gezogen.
Schuldunfähigkeit im Strafrecht
Der Paragraph 20 des deutschen Strafgesetzbuches (StGB) regelt die Schuldunfähigkeit. Eine Person handelt ohne Schuld, wenn sie bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfähig ist, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln. Ein Delirium kann als eine solche tiefgreifende Bewusstseinsstörung gewertet werden.
Ermittlungen dauern an
Die Entscheidung zur Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung wurde auch getroffen, da eine Gefährdung für andere Personen durch den Beschuldigten nicht ausgeschlossen werden kann. Er bleibt daher bis auf Weiteres in der psychiatrischen Anstalt.
Die Ermittlungen der Mordkommission sind noch nicht abgeschlossen. Die Beamten arbeiten daran, das genaue Tatgeschehen minutiös zu rekonstruieren und die Hintergründe vollständig aufzuklären. Dazu gehören weitere Zeugenbefragungen des Klinikpersonals sowie die Auswertung von Spuren und medizinischen Daten.
„Die Ermittlungen zum genauen Tatgeschehen und den Hintergründen dauern an“, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung mit. Es wird betont, dass derzeit alle Aspekte des Falles geprüft werden, um ein lückenloses Bild der Ereignisse zu erhalten.
Offen bleibt vorerst, wie es auf einer Intensivstation, wo Patienten unter ständiger Beobachtung stehen, zu einem solchen Vorfall kommen konnte. Die Aufklärung dieser Frage wird ein zentraler Punkt der weiteren Untersuchungen sein.




