In Köln-Ostheim hat die Polizei einen bedeutenden Schlag gegen den Drogenhandel gelandet. Bei einer Kontrolle am Donnerstagnachmittag nahmen Beamte zwei mutmaßliche Dealer fest, einen 16-jährigen Jugendlichen und einen 26-jährigen Mann. Die Ermittler stellten erhebliche Mengen Drogen, Bargeld und Waffen sicher. Der Einsatz führte auch zur Entdeckung einer sogenannten „Bunkerwohnung“, die als Lager für illegale Substanzen und Waffen diente.
Wichtige Erkenntnisse
- Zwei mutmaßliche Drogendealer im Alter von 16 und 26 Jahren wurden in Köln-Ostheim festgenommen.
- Die Polizei beschlagnahmte insgesamt über ein Kilogramm Cannabis und Haschisch, 70 Gramm Kokain und knapp 6.000 Euro Bargeld.
- Eine als „Bunkerwohnung“ genutzte Immobilie wurde durchsucht, in der Drogen, Waffen und Dealerutensilien gelagert wurden.
- Der 26-jährige Hauptverdächtige wurde einem Haftrichter vorgeführt.
Routinekontrolle führt zu bedeutendem Fund
Der Polizeieinsatz begann am Donnerstagnachmittag, dem 18. September, gegen 13 Uhr auf der Gernsheimer Straße in Köln-Ostheim. Einer Polizeistreife fiel ein 16-jähriger Jugendlicher auf, der den Beamten bereits aus früheren Ermittlungen im Zusammenhang mit Drogendelikten bekannt war. Diese Vorkenntnis veranlasste die Polizisten, den Jugendlichen und seinen 26-jährigen Begleiter einer genaueren Kontrolle zu unterziehen.
Die Entscheidung erwies sich als richtig. Die Beamten wurden schnell fündig und deckten ein professionell organisiertes Drogenhandelsnetzwerk auf. Der Vorfall unterstreicht die Bedeutung von Routinekontrollen und der Ortskenntnis der Einsatzkräfte im Kampf gegen die Straßenkriminalität.
Hintergrund: Die Gernsheimer Straße in Ostheim
Die Gernsheimer Straße und das umliegende Viertel in Köln-Ostheim sind den Behörden als sozialer Brennpunkt bekannt. Die Polizei führt in solchen Gebieten regelmäßig verstärkte Kontrollen durch, um gegen Kriminalität, insbesondere den Drogenhandel, vorzugehen und die Sicherheit für die Anwohner zu erhöhen.
Drogen, Bargeld und ein Wohnungsschlüssel
Bei der Durchsuchung der beiden Verdächtigen machten die Beamten umfangreiche Entdeckungen. Beim 26-jährigen Mann fanden sie knapp 600 Gramm Cannabis und Haschisch. Zusätzlich stellten sie fast 6.000 Euro in bar sicher. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem Geld um Einnahmen aus Drogenverkäufen handelt.
Der 16-jährige Begleiter hatte zwar keine größeren Drogenmengen bei sich, trug aber einen entscheidenden Gegenstand bei sich: einen Wohnungsschlüssel. Dieser Schlüssel passte, wie sich später herausstellte, zu einer Wohnung, die nicht als Wohnsitz, sondern als Lager für illegale Güter diente.
Die Kombination aus einer großen Menge Drogen beim älteren Verdächtigen und dem verdächtigen Schlüssel beim jüngeren Komplizen deutete auf eine organisierte Vorgehensweise hin. Solche Strukturen, bei denen Aufgaben geteilt werden, sind typisch für den organisierten Drogenhandel.
Was ist eine „Bunkerwohnung“?
Im Jargon der Drogenkriminalität bezeichnet eine „Bunkerwohnung“ eine konspirative Wohnung, die ausschließlich zur Lagerung von Drogen, Bargeld, Waffen und Verpackungsmaterial genutzt wird. Dealer wohnen dort in der Regel nicht selbst, um bei einer Festnahme nicht direkt mit den größeren Mengen in Verbindung gebracht zu werden. Dies erschwert die Ermittlungen und soll das Entdeckungsrisiko minimieren.
Durchsuchung der „Bunkerwohnung“ enthüllt Waffenarsenal
Mit dem sichergestellten Schlüssel konnten die Ermittler die zugehörige Wohnung lokalisieren und durchsuchen. Der Fund in den Räumlichkeiten bestätigte den Verdacht der Beamten eindrücklich. Die Wohnung diente als zentrales Lager und Umschlagplatz für das Drogengeschäft der beiden Männer.
Die beschlagnahmten Gegenstände im Detail:
- 70 Gramm Kokain: Eine erhebliche Menge, die auf Handel in größerem Stil hindeutet.
- 550 Gramm Haschisch: Zusätzlich zu den bereits beim 26-Jährigen gefundenen Drogen.
- Dealutensilien: Darunter Feinwaagen und Verpackungsmaterial, die für den Verkauf von Drogen benötigt werden.
- Waffen: Ein Baseballschläger, ein Springmesser und ein Reizstoffsprühgerät wurden ebenfalls sichergestellt.
Die Sicherstellung der Waffen ist für die Ermittler besonders besorgniserregend. Sie zeigt die Gewaltbereitschaft, die im Drogenmilieu herrscht, und die Bereitschaft der Täter, ihre illegalen Geschäfte notfalls mit Gewalt zu verteidigen. Laut Strafgesetzbuch führt das Handeltreiben mit Betäubungsmitteln unter Mitführung von Waffen zu einer deutlich höheren Strafandrohung.
„Die Sicherstellung von Waffen im Zusammenhang mit Drogenhandel ist ein klares Indiz für die Gefährlichkeit und Professionalität der Täter“, erklärte ein Polizeisprecher auf Nachfrage. „Solche Funde haben für uns höchste Priorität.“
Juristische Konsequenzen und weitere Ermittlungen
Nach der Sicherstellung der Beweismittel wurde der 26-jährige Hauptverdächtige vorläufig festgenommen. Aufgrund der Schwere der Vorwürfe und der gefundenen Beweismittel wurde er noch am Folgetag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser entscheidet über die Anordnung von Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen konzentrieren sich nun darauf, die Herkunft der Drogen zu klären und mögliche Hintermänner oder weitere Mitglieder des Netzwerks zu identifizieren. Insbesondere die Rolle des erst 16-jährigen Jugendlichen wird genau untersucht. Es wird geprüft, ob er von älteren Tätern für kriminelle Zwecke instrumentalisiert wurde, was im Drogenhandel häufig vorkommt, da bei Jugendlichen oft das Jugendstrafrecht zur Anwendung kommt.
Der erfolgreiche Einsatz in Ostheim ist ein weiterer Baustein in der Strategie der Kölner Polizei, den öffentlichen Raum sicherer zu machen und den organisierten Drogenhandel konsequent zu bekämpfen. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an.




