Eine bundesweite Aufklärungskampagne zu den Gefahren von Cannabiskonsum im Straßenverkehr erreicht Köln. Vom 17. bis 19. September 2025 wird ein spezieller Präventions-Truck auf dem Rudolfplatz stehen. Die Initiative richtet sich vor allem an junge Fahrerinnen und Fahrer und nutzt moderne Simulatoren, um die Risiken des Fahrens unter Drogeneinfluss erlebbar zu machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Was: Ein mobiler Cannabis-Präventions-Truck mit interaktiven Stationen.
- Wo: Rudolfplatz in Köln.
- Wann: Vom 17. bis 19. September 2025.
- Ziel: Aufklärung junger Menschen über die Gefahren von Cannabis am Steuer.
- Angebot: Fahrsimulatoren für Pkw und E-Scooter, Rauschbrillen-Parcours und Reaktionstests.
Interaktive Aufklärung am Rudolfplatz
Nach einem erfolgreichen Auftakt in München setzt die deutschlandweite Cannabis-Präventions-Roadshow ihre Tour fort. Nächster Stopp ist Köln, wo der Truck für drei Tage im Herzen der Stadt präsent sein wird. Die Veranstaltung ist Teil einer größeren Kampagne des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) und wird vom Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr (BADS) begleitet.
Besucher haben die Möglichkeit, die Auswirkungen von Cannabis auf die Fahrtüchtigkeit selbst zu erfahren, ohne dabei ein echtes Risiko einzugehen. Das zentrale Element der Ausstellung ist ein hochmoderner Fahrsimulator, der realitätsnah zeigt, wie sich Reaktionszeit und Wahrnehmung unter dem Einfluss der Droge verändern.
Großes Interesse bereits vor dem Start
Obwohl die Angebote grundsätzlich für alle Passanten offenstehen, ist die Nachfrage in Köln bereits sehr hoch. Laut den Organisatoren sind viele Zeitfenster durch Schulklassen ausgebucht. Es werden während der drei Tage rund 1.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Dies unterstreicht den großen Bedarf an Aufklärung in diesem Bereich.
Hintergrund der Kampagne
Die Roadshow wurde ins Leben gerufen, um eine direkte und praxisnahe Präventionsarbeit zu leisten. Statt reiner Theorie sollen junge Menschen die Gefahren von Drogen im Straßenverkehr unmittelbar erleben. Die Tour durch vier große deutsche Städte soll eine maximale Reichweite gewährleisten.
Fokus auf junge Verkehrsteilnehmer
Die Kampagne richtet sich gezielt an junge Menschen im Alter von 16 bis 24 Jahren. Diese Altersgruppe gilt im Straßenverkehr als besonders gefährdet. Die Gründe dafür sind vielfältig und kombinieren mehrere Risikofaktoren.
Zum einen verfügen Fahranfänger naturgemäß über weniger Fahrerfahrung, was sie in kritischen Situationen anfälliger für Fehler macht. Zum anderen ist in dieser Lebensphase die Bereitschaft, Risiken einzugehen, statistisch höher. Kombiniert mit einem steigenden Cannabiskonsum in dieser Altersgruppe entsteht eine gefährliche Mischung, die das Unfallrisiko signifikant erhöht.
Die unterschätzte Gefahr
Viele junge Menschen unterschätzen, wie lange Cannabis die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen kann. Anders als bei Alkohol sind die Effekte oft subtiler und für den Konsumenten schwerer einzuschätzen. Die Präventionskampagne will genau hier ansetzen und ein Bewusstsein für diese versteckten Gefahren schaffen.
Statistischer Kontext
Laut Studien ist das Unfallrisiko nach Cannabiskonsum deutlich erhöht. Insbesondere komplexe Fahraufgaben, die eine hohe Konzentration und schnelle Reaktionen erfordern, werden unter dem Einfluss von THC stark beeinträchtigt. Die Kampagne soll helfen, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse praktisch zu vermitteln.
Technologie macht Risiken erlebbar
Das Herzstück des Präventions-Trucks sind die interaktiven Stationen, die modernste Technik nutzen, um die Auswirkungen von Cannabis zu simulieren. Statt trockener Vorträge setzt die Kampagne auf direktes Erleben.
Die Hauptattraktionen im Überblick:
- Pkw- und E-Scooter-Simulatoren: Eine spezielle Software simuliert die typischen Beeinträchtigungen durch Cannabis, wie verlangsamte Reaktionszeiten, Tunnelblick und Fehleinschätzungen von Geschwindigkeiten und Abständen.
- Rauschbrillen-Parcours: Mit speziellen Brillen, die Sehstörungen und Schwindel hervorrufen, müssen die Teilnehmer einen einfachen Parcours absolvieren. Dies demonstriert den Verlust der motorischen Kontrolle.
- Reaktionswand: An einer digitalen Wand wird die Fähigkeit getestet, schnell auf Lichtsignale zu reagieren. Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, wie Drogen die Reaktionsgeschwindigkeit verlangsamen.
- Wissensquiz und Fotoaktion: Ein Quiz testet das Wissen über Cannabis und Verkehrssicherheit. Eine Fotoaktion mit Gewinnspiel sorgt für zusätzliche Motivation, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Dieter Jonescheit, ein erfahrener Instrukteur des BADS, begleitet die gesamte Tour. Er berichtet von der positiven Resonanz beim ersten Halt in München während der Automobilmesse IAA Mobility.
"Im Rahmen der internationalen Automobilmesse (IAA Mobility) in München waren wir auf dem Königsplatz ein Eye-Catcher. Viele Passanten informierten sich über Cannabis und seine Auswirkungen auf das Reaktionsvermögen. Unser Fahrsimulator – auf dem neuesten technischen Stand – wurde dabei stark nachgefragt."
Diese Aussage von Jonescheit bestätigt, dass der interaktive Ansatz funktioniert und das Interesse der Zielgruppe weckt. Die Technik hilft dabei, eine Botschaft zu vermitteln, die sonst nur schwer greifbar wäre: Fahren unter Drogeneinfluss ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine ernste Gefahr für sich und andere.
Weitere Stationen der Deutschland-Tour
Köln ist die zweite von insgesamt vier Städten, die der Cannabis-Präventions-Truck in diesem Jahr besucht. Die Organisatoren wollen damit eine breite Öffentlichkeit in verschiedenen Regionen Deutschlands erreichen.
Nach dem dreitägigen Aufenthalt in der Domstadt zieht die Roadshow weiter in die Hauptstadt. Vom 22. bis 26. September wird der Truck auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin zu finden sein. Auch hier wird mit einem großen Andrang von Schulklassen und jungen Erwachsenen gerechnet.
Den Abschluss der Tour bildet Hamburg. Dort wird die Präventionskampagne vom 29. September bis zum 2. Oktober am belebten Altonaer Fischmarkt Station machen. Mit diesen vier strategisch gewählten Standorten hoffen die Veranstalter, Tausende junge Menschen direkt zu erreichen und nachhaltig für die Gefahren von Cannabis im Straßenverkehr zu sensibilisieren.